Deutscher Verband der Gebrauchshundsportvereine e V Herzlich Willkommen
Deutscher Verband der Gebrauchshundsportvereine e. V. Herzlich Willkommen SKN-Erwerb Allgemeine Kynologie und Grundausbildung Dr. Hans Arenhoevel 1
Übersicht SKN-Erwerb 2
Ablauf 1. Abstammung – Domestikation des Hundes 2. Körpersprache des Hundes 3. Haltung und Pflege des Hundes 4. Wesensgrundlagen und Wesenseigenschaften 5. Aufgaben des Übungsleiters 3
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Die Abstammung des Haushundes Der Wolf (Canis lupus) Der Haushund (Canis familiaris) 5
Die Abstammung des Haushundes Kurzdokumentation DVD „DER WOLF IM WOHNZIMMER“ 6
Wie kommuniziert ein Hund? Die Kommunikation erfolgt non-verbal • Kopf und Rute sind die wichtigsten Signalgeber • Differenzierung erfolgt in mehreren Kategorien: • • • Droh- und Aggressionselemente Demuts- und Angstelemente Entspannungs- und Anspannungselemente • Kommunikation erfolgt durch • • • Akustische Signale, z. B. Knurren Taktische Signale, z. B. Zähne blecken Olfaktorische Signale, z. B. Revier markieren 7
Kopf und Rute als Signalgeber 8
Die Hunderute und ihre Signale Relativ hochgetragen freudig, aufmerksam Relativ abwärts hängend gelassen, sicher Zwischen die Läufe geklemmt unsicher, unterwürfig Hochgetragen, schräg, steif imponierend, angespannt Ansteigend, steif, gerade angriffsbereit 9
Die Lefzen und ihre Signale Geschlossen, Zähne nicht sichtbar freudig, aufmerksam nach hinten gezogen unsicher, unterwürfig Vorn stark hochgezogen, Zähne sichtbar defensiv, drohend Insges. hochgezogen, Gebiss sichtbar offensiv, drohend Grinsend zurückgezogen demütig, unterwürfig, heiter Offen nach hinten gezogen spielauffordernd 10
Körperhaltung insgesamt Frei, locker sicher, ausgeglichen Gedrückt, abtauchend unsicher, scheu, ängstlich Scharrend, größer werdend imponierend, offensiv Fang über Genick offensiv, aggressiv-dominant, kampfbereit Von hinten aufreitend sexuell dominierend Kauernd sprungbereit Angriffs- / Rauf- / Fangspielbereit Wechselnde Haltungen unsicher, drohend, abwartend Legt sich auf den Rücken aktiv unterwürfig Macht sich klein passiv unterwürfig Aufdringlich, Kontakt suchend unterwürfig, spielauffordernd Pfötelnd, offen aktive Spielaufforderung 11
Ohrenstellung Locker, stehend, hängend Nach vorn, offen sicher, entspannt aufmerksam, erwartungsvoll Nach hinten, eng anliegend offensiv drohend Nach hinten unten, abstehend unterwürfig Nach hinten unten, anliegend passiv unterwürfig Rotierend, offen aktiv auffordernd, aufmerksam Wechselnd einzelne Stellungen wechselnder Gemütszustand 12
Kopfhaltung Angehoben sicher, aufmerksam Gesenkt, aber Blick nach oben präventiv vorsichtig, ängstlich Ganz hoch und waagerecht imponierend, selbstsicher Leicht nach vorne gestreckt offensives Drohen Deutlich weggedreht passive Unterwerfung Seitlich nach unten abgetaucht aktive Unterwerfung Ganz tief, aber offen Spielauffordernd 13
Nasenrücken & Gebiss Glatt entspannt Gekräuselt drohend Nicht zu sehen entspannt Vorn gebleckt defensives Drohen Gebiss sichtbar ( Lefzen weit oben) offensives Drohen Im Backenbereich sichtbar Spielauffordernd 14
Haltung und Pflege des Hundes Was solltet ihr als Trainer über die Pflege und Haltung eines Hundes wissen? Zum alltäglichen Zusammensein zwischen Mensch und Hund gehört: • • • Kontrolle des Wohlbefinden des Hundes Prüfung des Leistungsstandes Sozialkontakt Krankheitsfrüherkennung und Vermeidung Körper und Fellhygiene Kontrolle des Allgemeinzustandes 15
Welche Veränderungen können auftreten? • • Verweigerung der Futter-/ Wasseraufnahme Veränderung des Gesamtverhaltens Sichtbarer Parasitenbefall (Flöhe, Würmer) Krankheitserscheinungen (Erbrechen, Durchfall, Kratzen, Wundlecken, …) Eingeschränkter Bewegungsablauf Überschreiten der Normaltemperatur des Hundes (38, 5 – 39, 2 Grad) Veränderungen im Haarkleid 16
Die Läufigkeit einer Hündin 1. Phase vor der Läufigkeit (Pröostrus) • • Schamschwellung und blutiger Ausfluss Rüden werden angelockt (6 – 9 Tage) 2. Östrus • • Rüden werden akzeptiert Dauer ca. 9 Tage, individuell 3. Trächtigkeit • • • Kaum sichtbare Veränderung bis Woche 5 Danach Gesäugeschwellung, Gewichtszunahme Dauer ca. 58 – 63 Tage 17
Wesen des Hundes Die Gesamtheit aller angeborenen und erworbenen, körperlichen und seelischen Anlagen, Eigenschaften und Fähigkeiten, die sein Verhalten zur Umwelt bestimmen, gestalten und regeln. Es wird unterschieden zwischen: 1. Angeborene Wesenseigenschaften 2. Erlernte Wesenseigenschaften 18
Wesensgrundlagen 1. Körperliche Konstitution (Leib) 2. Trieb und Instinktveranlagung (Seele) 3. Leistungsfähigkeit des Gehirns (Geist) 19
Die vier Grundtypen des Wesen 1. Melancholiker • • Schwacher Typ, ängstliches Verhalten, niedrige Reizschwelle, mangelndes Selbstvertrauen, überwiegend gehemmt Begrenzte Tauglichkeit als Familien und Sporthund 2. Choleriker • • Starker unausgeglichener Typ, aktives Verhalten, übermäßiger Aktionsradius, ständig erregt, niedrige Reizschwelle, ausgeprägter Wehrtrieb Als Sporthund durchaus tauglich bei konsequenter Führung, für Familien eher ungeeignet 20
Die vier Grundtypen des Wesen 3. Sanguiniker • • Starker ausgeglichener Typ, aktive Verhaltensweisen, kontrolliertes Gebaren, mittlere Reizschwelle, wirkt meist selbstständig und ausgeglichen Optimaler Sporthund 4. Phlegmatiker • • Stark ausgeglichener Typ, passive Verhaltensweisen, niedriger Aktionsradius, hohe Reizschwelle, wirkt meist lustlos und träge Als Sporthund eingeschränkt, aber hohe Familientauglichkeit 21
Belastungsreize Da die Hunde laufend psychichen und physischen Belastungsreizen ausgesetzt sind, kann sich ihr Wesen und dadurch ihr Gesamtverhalten innerhalb kurzer Zeit negativ verändern. Diese Tatsache ist bei der Ausbildung der Hunde und bei der Beurteilung ihrer Fähigkeiten besonders zu berücksichtigen. Von nachfolgenden Umweltfaktoren können Belastungsreize ausgehen: 22
Belastungsreize Hundeführer: • Zu wenig Einfühlungsvermögen • Keine klare Rangordnung • Häufiger Führerwechsel • Schlechte Betreuung / Fürsorge • Überforderung bei der Ausbildung • Ungeschickte bzw. unzweckmäßige Einwirkungen während der Ausbildung • Ausbildung kranker Hunde 23
Belastungsreize Helfer im Schutzdienst: • Zu wenig Einfühlungsvermögen • Ungeschicktes Verhalten Unterbringung: • Störungen und Belastungen während des Zwingeraufenthalts durch Personen, Fahrzeuge, Geräusche, Gerüche oder durch Witterungseinflüsse • Nasse, zu kalte oder überhitzte Unterbringung in Haus und Hof 24
Belastungsreize Ausbildung: • Zu kurze Entspannungsphasen (Überforderung) • Belastung durch starke Geräusche und Gerüche sowie Ablenkungen Fütterung: • Zu viel oder zu wenig Futter • Falsche Futterzusammensetzung 25
Triebe • Triebe sind zunächst unbewusste, biologisch zweckmäßige Drangerlebnisse und Strebungen, die im Dienste wichtiger Lebensfunktionen stehen und sowohl mit körperlichen wie seelischen Vorgängen verbunden sind. Als vitale Triebkräfte setzen sie das menschliche und tierische Handeln in Gang und lösen damit primär das Umweltverhalten aus. Trieb ist angeborenes Wollen (= Motor) 26
Hunde können vieles von Geburt an. Woher? Alle zum Überleben der ersten Wochen Notwendigen Verhaltensweisen sind Angeboren, instinktiv veranlagt! 27
Instinkte • Instinkte sind die angeborenen, im sogenannten „Erbgedächtnis“ verankerten Regulationsmechanismen, die den Lebewesen ohne vorheriges Lernen zeigen, wie sie ihre verschiedenen Triebe und psychischen Spannungen in arttypischer Weise befriedigen, beziehungsweise lösen können. (Seine Instinkte sorgen dafür, dass sich der Hund seinen Trieben folgend eben wie ein Hund verhält. ) Instinkt ist angeborenes Können (= Steuer) 28
Instinkte & Triebe Alle Instinkte und Triebe dienen vorrangig der Selbst- und Arterhaltung • Selbsterhaltungstriebe: Angsttrieb Ernährungstrieb Beutetrieb Stöbertrieb Spürtrieb Jagdtrieb Bewegungstrieb Fluchttrieb Selbstverteidigungstrieb • Art-Erhaltungstriebe: Geschlechtstrieb Bringtrieb Pflegetrieb • Geselligkeitstriebe Heimkehrtrieb Wehrtrieb Hütetrieb Kampftrieb Geltungstrieb Schutztrieb Unterwerfungstrieb 29
Instinkte & Triebe Merke • Häufiger Wechsel des Hundeführers, d. h. der Wechsel der Leitfunktion, verunsichert den betroffenen Hund. • Aus andauernder Verunsicherung erwächst dann ein gestörtes Verhalten des Hundes zu seiner Umwelt. • Aggressivität oder Passivität sind mithin die oft unausbleiblichen Folgen. • In letzter Konsequenz ist dieser Hund nicht mehr als Sportund Gebrauchshund zu verwenden. 30
Instinkte & Triebe Alle Triebe können dem vorgesehenen Ausbildungszweck eines Hundes entsprechend gefördert und/oder gehemmt werden. Sie können aber nicht durch Ausbildung anerzogen oder beseitigt werden! • Jeder von uns weiß um die Schwierigkeit, trieb- oder instinktgesteuertes Verhalten jedes einzelnen Hundes zu erkennen oder sogar einer bestimmten Gruppe zuzuordnen. 31
Instinkte & Triebe Wichtige Erkenntnis daher: • Mehrere Triebe/Instinkte werden bei einem einzigen Erlebnis gleichzeitig aktiv • Sie überdecken sich • Sie wechseln sich so schnell hintereinander ab, dass der Mensch einen nicht erwünschten Trieb bestätigt/fördert und/oder eine Überforderung des Hundes nicht erkennt! 32
Instinkte & Triebe Wie werden Triebe und Instinkte noch bezeichnet? Als das ursprüngliche Wesen des Hundes 33
Pause 34
Lerntheorie und Lernverhalten 35
3 „banale“ Aussagen • Der Hund kann sich nicht NICHT VERHALTEN • Der Hund kann nicht NICHT KOMMUNIZIEREN • Der Hund kann nicht NICHT LERNEN 36
Was kann ein Hund lernen? • Alles, was die Anatomie erlaubt! • Es kommt auf die Methode an! 37
Warum lernen Tiere (Gehirne)? • Lernen ist ein entwicklungsgeschichtlich altes Prinzip im Tierreich • Steigerung des biologischen Erfolges • Langfristige Sicherung von Ressourcen • Weitergabe der Gene an die nächste Generation • Steigerung des individuellen Wohlbefindens • Fähigkeit zur Anpassung 38
Angeborenes Verhalten • Einfache Reflexe bis hin zu komplexen Verhaltensketten • Angeborene Verhaltensweisen sind vorgegeben • Angeborene Verhaltensweisen laufen immer gleich ab • Es besteht nicht die Wahlmöglichkeit dieses Verhalten zu unterlassen Keine Wahlmöglichkeit Keine Anpassungsfähigkeit 39
Erlerntes Verhalten • Ein Lebewesen ist anpassungsfähiger wenn Wahlmöglichkeiten bestehen • Eine optimale Anpassung an die Umwelt kann nur erfolgen, wenn: • Fähigkeiten vorhanden sind, um das Verhalten unterschiedlichen Gegebenheiten anzupassen • Verschiedene Verhaltensstrategien vorhanden sind, um unterschiedlichste Situationen erfolgreich zu bewältigen Voraussetzung: Fähigkeit zum Lernen 40
Lernen? • Lernen ist an organische Strukturen gebunden • Sinnesorgane, Nerven, Gehirn • Erfahrungen verursacht eine Änderung auf neuronaler Ebene • Verbindung der Nervenzellen untereinander • Lernen wird nur sichtbar an der Änderung des Verhaltens • Lernen ist als biologischer Vorgang Regeln unterworfen und findet immer statt 24 Stunden – am Tag und in der Nacht 41
Lernen ist … Allgemeiner Sprachgebrauch: • „… die aktive Aneignung von Wissen durch Schulung. “ Lernpsychologie: • „… ein Erfahrungsprozess, der zu einer (mehr oder weniger) dauerhaften Verhaltensänderung / Verhaltensmodifikation führt. “ 42
Vorraussetzungen für Lernen Organismus Umwelt Gedächtnis Wahrnehmung Aufmerksamkeit Bindungsförderliche Bedingungen Motivation 43
Mechanismus des Lernen ist kein linearer Prozess. L findet in Schüben statt. • Kurze Phase offensichtlicher Lernfortschritte wechseln mit längeren Phasen scheinbaren Stillstandes ab. • Nach jedem deutlichen Lernfortschritt folgt zunächst eine kurze Phase der Verschlechterung • Danach verläuft die Lernkurve einige Zeit auf einem Plateau • Plateauphasen können je nach Komplexität, individueller Begabung und Trainingsbedingungen einige Tage, Wochen bis Monate dauern. 44
Die Lernkurve L E R N E R F O L G Lernplateau ZEITRAUM 45
Lernformen Gewohnheitslernen • Erlernen von Regelsysteme im sozialen Kontext • Rituale, Traditionen Emotionales Lernen • Lernen von Standards • Einordnen in Gut und Böse Lernen • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und Motivation 46
Lernformen Wahrnehmungslernen • Latentes Lernen • Training des Gehirns Beobachtungslernen / soziales Lernen • Einfluss Hündin-Welpe / Artgenosse / Mensch Nicht assoziatives Lernen • Habituation, Sensibilisierung • Lernen von Eigenschaften eines einzelnen Signals 47
Lernformen Assoziatives Lernen • Klassische und operante Konditionierung • Lernen von Beziehungen zwischen Signalen • Lernen von Beziehungen zwischen Signal und eigenem Verhalten Kognitives Lernen • Erlernte Informationen zielgerecht anwenden 48
Pause 49
Ausbildungsarten 50
Klassische Konditionierung Ein neutraler Reiz bekommt eine Bedeutung ! Versuchsaufbau nach Iwan Pawlow 51
Klassische Konditionierung Glocke, löst kein Verhalten beim Hund aus Wurst erzeugt Speichelfluss beim Hund Glocke und Wurst zusammen lösen Speichelfluss aus. Nur Glocke allein löst Speichelfluss aus. Der Reiz Glocke hat den Reiz Wurst überschattet. 52
Regeln zur klassischen Konditionierung Kontiguität: • Der zu konditionierende Reiz muss vor dem bereits konditionierten kommen Kontingenz: • Konditionierter und unkonditionierter Reiz treten immer zusammen auf 53
Regeln zur klassischen Konditionierung Verkettung: • Ein neuer Reiz wird mit einem früher konditionierten Reiz verknüpft Reizkombination: • Nur mehrere Reize zusammen lösen das Verhalten aus Überschattung: • Werden mehrere Reize beim Konditionieren angeboten, wird der offensichtlichere genommen 54
Operante Konditionierung Lernen durch Versuch und Erfolg 55
Operante Konditionierung Lernen durch Versuch und Erfolg Angenehme Konsequenz: • „mach ich wieder“ Unangenehme Konsequenz • „mach ich lieber nicht mehr“ 56
Operante Konditionierung Lernen durch Versuch und Erfolg Angenehme Konsequenz (positive/negative Verstärkung) • „mach ich wieder“ • Das Verhalten tritt öfter oder intensiver auf Unangenehme Konsequenz (pos. /negative Bestrafung) • „mach ich lieber nicht mehr“ • Das Verhalten wird seltener Beispiel: Hund springt einen Menschen an! 57
Regeln der operanten Konditionierung Die Konsequenz, die ein Verhalten hat, beeinflusst das Auftreten des Verhaltens in der Zukunft. Je stärker die Konsequenz ist, Desto schneller wird gelernt! Bleiben die Folgen des Verhaltens aus, verliert sich das Verhalten (Extinktion) 58
Motivation Ist die Bereitschaft, etwas bestimmtes zu tun. Primärmotivation Tun wird an sich gerne getan Sekundärmotivation Tun für „ Geld “ Premack – Prinzip Eine primär motivierte Tätigkeit, Kann die Belohnung für eine sekundäre Tätigkeit sein Motivation und Lernen sind untrennbar miteinander verbunden! 59
Arten der Verstärkung schnellstes Lernen Steigerung des Verhaltens stabilstes Lernen 60
Timing Positive Verstärkung während dem Verhalten Negative Verstärkung während dem Verhalten 61
Form der Verstärkung Futter oder Spiel - unterbricht Lernfolgen nur kurz - mit Bewegung verbunden - hat Beruhigungseffekt - unterbricht Lernfolgen durch Abnehmen des Spielzeuges Konzentration Präzision Schnelligkeit temperamentvoll 62
Deprivation ist eine Möglichkeit, einen Verstärker noch begehrenswerter zu machen, dadurch, dass man ihn eine Zeitlang entzieht. Lieblingsspielzeug nur bei schwierigen Übungen, vor dem Training nicht füttern, etc. 63
Negative Verstärkung Belohnung besteht im Beenden von etwas Unangenehmen Flucht - - versucht Reiz zu entfliehen oder Vermeidungsreaktion - handelt vorbeugend so, dass Reiz gar nicht erst ensteht 64
Bestrafung Positive Strafe: • Etwas unangenehmes kommt hinzu Negative Strafe: • Etwas angenehmes wird entfernt 65
Positive Bestrafung Jedem nicht gewünschtem Verhalten des Hundes wird etwas unangenehmes hinzugefügt. • Dem Verhaltensrepertoire wird nichts neues hinzugefügt • Transportiert wenig bis keine Informationen • Ändert nicht die zugrunde liegende Motivation • Fehlverknüpfung ist möglich 66
Negative Bestrafung Entfernen von etwas angenehmen. • Bei Intervalltraining • Bei Auszeit => Steigert die Motivation 67
Pause 68
Dominanz • Dominanz ist nicht angeboren, sondern erworben!!! • Eine Dominanz-Beziehung besteht immer nur zwischen 2 Individuen. • Dominanz bedeutet keine körperliche Überlegenheit sondern Führungsqualitäten. 69
Rangordnung = Ressourcen • Wer darf zuerst fressen? • Wer darf so lange und soviel er will fressen? • Wer darf als erster in und aus dem Bau / aus dem Haus? • Wer darf als erstes „Gäste“ begrüßen? • Wer beginnt und beendet sozialen Kontakt? • Wer darf die besten Plätze für sich beanspruchen? • … 70
Rangordnung Hund - Kind • Kleinkinder stehen meist an letzter Stelle in der Rangordnung, solange sie nicht aktiv sind • Eltern können die Position nicht durch Zuweisung verändern • Hunde und Kleinkinder sollten aus diesem Grunde niemals unbeaufsichtigt alleine gelassen werden 71
Der Übungsleiter „Übungsleiter werden ist nicht schwer, ein guter sein dagegen sehr. “ (Busch) 72
Die Aufgaben des Übungsleiters • Verantwortlich für den ganzen Übungsbetrieb • Ihm obliegt das Planen, Entscheiden, Anordnen und Überwachen der gesamten Ausbildung • Förderung der Hund gerechten Ausbildung • Training von Mensch und Hund als Team • Motivation der Hundeführer • Berater in kynologischen Fragen • Kontaktperson zwischen Vorstand und Hundeführer • Verhindern von Unfällen/Unfallverhütung 73
Die Aufgaben des Übungsleiters Der Gesamtübungsleiter und seine Spartenleiter zählen zu den wichtigsten Personen eines Vereins. Mit ihnen steht und fällt die ganze Ausbildung und somit auch das Image und der Zusammenhalt im Verein!!! 74
Voraussetzungen und Anforderungen 1. Beherrschung des Stoffes 2. Beherrschung der Technik des Lehrens (didaktische Fähigkeiten) 3. Menschliche Qualitäten (Charakter, Persönlichkeit) 75
Voraussetzungen und Anforderungen Übungsleiter, Hundeführer und Hund bilden auf dem Übungsplatz ein Team!!! 76
Ausbildung des Übungsleiters Erfolgt durch: • Lernen durch Ausbilden eines eigenen Hundes • Co-Trainer im Verein • Traineranwartschaften • Selbststudium durch Bücher / Literatur • Besuch von geeigneten Seminaren • Kontakt und Diskussionen mit anderen Trainern (auch aus anderen Vereinen) • Vorträge • Erfahrungsaustausch • Schulung SKN Neuerwerb / SKN Fortbildung 77
Stellvertretung des Übungsleiters Jeder gute Übungsleiter: • Sorgt für eine Vertretung • Sorgt für Aufgabenteilung • Kann Aufgaben delegieren • Ist er mal nicht anwesend, ist die Übungsstunde trotzdem organisiert • Sichert Nachfolger des Posten im Verein • Muss mit seinen Stellvertretern kommunizieren • Sollte im Team arbeiten 78
Frage der Entschädigung In den meisten Vereinen ist der Posten des Übungsleiters ein Ehrenamt und somit entschädigungslos. Am Ende eines Jahres erfolgt meistens ein kleines Präsent als Anerkennung. Aber was ist schöner als zufriedene Hundeführer und deren Erfolg!? 79
Gestaltung des Übungsbetriebes • • • Vorbereitung Ablauf der Übungen Einteilung des Übungsbetriebes Spezialübungen Hausaufgaben Leistungsbeurteilung 80
Vorbereitung des Übungsbetriebes WER? • Leitet die Übungen • Hilft dabei • Kommt als Hundeführer (Gruppe / Einzeln) WAS? • Soll geübt werden (Inhalt, Ablauf, Reihenfolge) • Muss speziell geübt werden (Korrekturen) WANN? • Findet das Training statt • Wird eine Pause eingelegt • Ist die Übung beendet 81
Vorbereitung des Übungsbetriebes WO? • Wird geübt? Ist der Platz frei? Ist das Gelände ok? • Hunde auslaufen und lösen lassen? • Werden Hunde gesichert, Autos abgestellt? WOMIT? • Wird geübt? Ist das Material bereit gestellt? 82
Ablauf der Übungen Übungsbeginn • Begrüßen • Orientieren • Anordnen Leiten und Führen • Ansagen • Kontrollieren • Korrigieren Der Übungsleiter ist das Spiegelbild für die zu Trainierenden! 83
Einteilung des Übungsbetriebes • • • Basis- / Erziehungsbereich Aufbaugruppen für den Sportbereich Begleithundeprüfung Turnierhundsportgruppe Obediencegruppe Rallye-Obediencegruppe Flyball-Gruppe Gebrauchshundsportgruppe Agilitygruppe Hobbygruppe … 84
Unfallverhütung Wie können Unfälle vermieden werden • Platzanlage auf Verletzungsquellen kontrollieren • Gesundheitszustand des Teams berücksichtigen • Bodenbeschaffenheit beachten • Witterungsverhältnisse • Nicht trainierende Kinder vom Trainingsbetrieb fernhalten • Schutzkleidung des Helfers muss komplett sein • Erste Hilfe Kästen bereit halten • Ersthelfer vor Ort haben • Geräte regelmäßig kontrollieren • … 85
Pause 86
Hundeausbildung individuell, effektiv und im Detail 87
Was ist wichtig? • Kleinste Trainingsschritte • Kurze Trainingseinheiten • Kritisch hinterfragen • Innere Einstellung • Differenziert belohnen 88
Kleinste Trainingsschritte • Was ist das Ziel? • Was ist mein Ausgangspunkt? • Wie komme ich von A nach Z? • Trainingsplan • Für jedes Problem einen Zwischenschritt 89
Kurze Trainingseinheiten • Stoppuhr • Kurze Trainingsintervalle 90
Kritisch hinterfragen • Hat der Hund das gelernt, was ich meine ihm beigebracht zu haben? • War ich mir aller Hilfen bewusst, die ich eventuell eingesetzt habe? 91
Innere Einstellung • Bin ich gelassen? Ist mein Hund gelassen? • Wie ist meine Erwartung an das Training? • Habe ich die richtigen Bilder im Kopf? 92
Differenzierte Belohnung • Welche Belohnung? • Für was? • Überraschung? • Belohnungsstufen 93
Trainingswege Es gibt immer 1000 Wege, die zum Ziel führen! 500 davon lassen wir weg, weil sie tierschutzrelevant oder ethisch nicht vertretbar sind. Es bleiben noch 500! 94
Trainingswege • Einfangen, was der Hund von sich aus anbietet • Freies Formen • Arbeiten mit Hilfestellungen • Soziales Lernen 95
Verhaltensketten • Alle Einzelschritte gut trainieren! • Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied! • Kette zusammensetzen • Rückwärtsaufbau • Immer wieder schwächstes Glied belohnen 96
Die Belohnung • Positive Verstärkung • Timing! • Markersignal • Was genau wird belohnt? • Womit wird belohnt? • Differenzierte Belohnung • Überraschung (Jackpot) 97
Motivationsmindernd ist … • Wenn eine Belohnung nicht wirklich Belohnung ist • Wenn es immer dieselbe Belohnung gibt • Misserfolg • Wenn die Anforderungen zu hoch sind • Wenn die Anforderungen zu niedrig sind • Wenn immer wieder dieselbe Übung verlangt wird • Wenn die Arbeitszeit zu lang ist • Wenn die Ablenkung zu stark ist 98
Motivationssteigernd ist … • Wenn die Belohnung angemessen ist • Wenn sie abwechslungsreich ist • Erfolg • Wenn die Anforderungen dem Können angepasst sind • Wenn die Übungen kurz sind und enden, wenn es am Schönsten ist! 99
Lernzielkontrolle 100
Herzlichen Dank • An Luisa Einhaus für die Erstellung der Seminarunterlagen und Christa Bremer für die Bereitstellung ihrer Unterlagen 101
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