Der Einfluss von lokalen Hochwasserschutzmassnahmen sowie gewsserbaulichen Massnahmen
Der Einfluss von lokalen Hochwasserschutzmassnahmen sowie gewässerbaulichen Massnahmen im Oberlauf der Aare auf das Hochwasserrisiko des Berner Mattequartiers MASTERARBEIT VON RETO PEIER LEITER DER ARBEIT: CO-LEITER DER ARBEIT: PROF. DR. ROLF WEINGARTNER DR. ANDREAS ZISCHG
Problemstellung heute 1 Dichtere und intensivere Landnutzung in der Schweiz Hochwasser häufen sich Station Schönau, Aare BAFU, 2017 Grosse Schäden 1700 1800 1900 2000 2100
Problemstellung früher Talebenen nicht nutzbar (Auenlandschaften) Bevölkerungswachstum (18. /18. Jh) Zähmung der Flüsse, Urbarmachung der Talebenen Kanderdurchstich 1711 -1714 Aarekorrektion zwischen Thun und Bern 1824 -1859 Gürbekorrektion 1855 -1865 Hasliaarekorrektion 1866 -1879 1700 1800 1900 2000 2 2100
Oberlieger-Unterlieger-Problematik geändert nach Clarkson et al. , 2013 Hochwasserschutz kann sich + oder – auf die Gewässeranlieger auswirken Schäden können sich verlagern 3
Forschungsfragen & Hypothesen 1. Teil • Wie verändert sich die Gefahr im Systemraum durch die lokalen Hochwasserschutzmassnahmen? Wie verändern sich die Schadenswerte? Durch die Massnahmen, welche nach dem schweren Hochwasserereignis im Jahre 2005 im Systemraum umgesetzt wurden, werden die Gebäude im Systemraum besser geschützt und es kommt zu tieferen Schadenswerten. 4
Forschungsfragen & Hypothesen 2. Teil • Welche Auswirkungen haben die grossen Flusskorrektionen im Einzugsgebiet auf potenzielle Hochwasserschäden im Systemraum? Durch die Flusskorrektionen im Oberlauf der Aare oberhalb von Bern verändert sich der Spitzenabfluss im Systemraum, welcher zu einer Veränderung der potenziellen Hochwasserschäden führt. Mittels Schaffung eines grossen Retentionsbeckens durch den Kanderdurchstich, profitiert der Systemraum durch Schadensminderung. Die Hasliaarekorrektion, die Gürbekorrektion und die Aarekorrektion zwischen Thun und Bern generieren ein Oberlieger-Unterlieger-Problem und erhöhen das Risiko im Systemraum. 5
Systemraum 6
Referenzhochwasser 1999 7
Modellvarianten Systemraum heute - ohne lokale Schutzmassnahmen Systemraum heute – mit lokalen Schutzmassnahmen Systemraum historisch – prä 1711 (basierend auf historische Karten) 8
1. Fragestellung Gefahrenkartierung 9 nicht kartiert Gebäude Systemraum 375 Pers. 4'604 Simulation ( - ) mittlere Gefährdung starke Gefährdung 1'378 Simulation ( + ) Gebäude Pers. geringe Gefährdung Immo. wert [mio. CHF] Gebäude Pers. Immo. wert [mio. CHF] Rot 3 64 31 Blau 128 739 301 86 331 157 Gelb 69 1'139 302 105 1'386 411 Total 200 1'942 634 194 1'781 599
Schadensanalyse 1. Fragestellung 10
Schadensanalyse 1. Fragestellung 11
Modell Verbauungsphase EZG Probable min. Spitzen- Maximum Flood. Abfluss prä 1711 1’ 106 m 3/s 1’ 934 m 3/s post 1714 951 m 3/s 1’ 416 m 3/s heute 906 m 3/s 1’ 297 m 3/s Abnahme Wirkung der Gewässerkorrekturen 2. Fragestellung 12
Wirkung der Gewässerkorrekturen Alle Massnahmen ≈ 200 Mio. CHF. Exkl. Kanderdurchstich ≈ 40 Mio. CHF. - Kanderdurchstich ≈ 160 Mio CHF. - rot: exklusiv Modell heute grün: Schadens-Abflusswerte aus beiden Modellen blau: exklusiv für das Modell historisch 2. Fragestellung 13
Schlussfolgerungen • Durch die Massnahmen, welche nach dem schweren Hochwasser-ereignis im Jahre 2005 im Systemraum umgesetzt wurden, werden die Gebäude im Systemraum besser geschützt und es kommt zu tieferen Schadenswerten. • Durch die Flusskorrektionen im Oberlauf der Aare oberhalb von Bern verändert sich der Spitzenabfluss im Systemraum, welcher zu einer Veränderung der potenziellen Hochwasserschäden führt. • Mittels Schaffung eines grossen Retentionsbeckens durch den Kanderdurchstich, profitiert der Systemraum durch Schadens-minderung. • Die Hasliaarekorrektion, die Gürbekorrektion und die Aarekorrektion zwischen Thun und Bern generieren ein Oberlieger-Unterlieger-Problem und erhöhen das Risiko im Systemraum. 14
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