Definitionen Problem Eine Person ist mit einem Problem
Definitionen • Problem: – „Eine Person ist mit einem Problem konfrontiert, wenn sie etwas wünscht und nicht sofort weiß, welche Serie von Handlungen sie ausführen muss, um es zu erhalten. • Das Gegenteil ist eine „Aufgabe“
Komponenten des Problemlösens: • Zielvorgabe und Zielgerichtetheit (Intention) • Repräsentation von Aspekten des Problems • Einsatz von Mitteln zur Zielerreichung (Problemlösung) • Organisiertes und kontrolliertes Vorgehen beim Einsatz der Mittel
Problemlösestrategien • Problemlösestrategie: – Vorsätzliche und überlegte Mittel zur Zielerreichung • Strategien variieren in ihrem Bewusstheitsgrad • Ihr Einsatz kann nach und nach automatisiert werden (implizite Strategie) • Explizite (bewusst kontrollierte) vrs. implizite (automatisierte) Steuerung (Prozesse, Lernen)
• Fortschritte im Einsatz von Strategien (d. h. auch Veränderung der Strategien) beruhen auf bestimmten Voraussetzungen: 1. Erfahrungsbasis (Erfolg und Misserfolg) • Grenzen von Strategien 2. Verbesserung in der Nutzung des Arbeitsspeichers 3. Abstrakter werdende interne Repräsentationen 4. Fehlen ineffektiver, aber automatisierter Strategien
• Grund: – Problemlösung fällt leichter, wenn keine bereits verfügbaren Strategien (Schemata) unterdrückt werden müssen – Hoher Aufwand, eine ineffektive, aber automatisierte Aktion (Schema) zu unterdrücken • Ressourcen: – Laterale Inhibition (Hemmung von Handlungsimpulsen) – Komplexere interne Repräsentation • Differenzierung des Handlungsschemas • Bessere Diskrimination der Handlungsvoraussetzungen – Stoppreize, Stoppregeln, Ausnahmen, Verzweigungeregeln
• Das Lehren neuer Strategien führt nicht automatisch zur Übernahme und Anwendung dieser Strategien (und darauf folgend, zur Automatisierung) • Der Wechsel gelingt eher, wenn man Kinder mit einem Problem konfrontiert, das die Mängel der „niederen“ Regel und die Vorzüge der „höheren“ Regel erfahrbar macht • Vorausgesetzt, die höhere Regel enthält Elemente, die mit der niederen Regel verknüpfbar sind • Neue Regel sollte auf der Basis des Vorwissens entwickelt werden • Sonst wird sie schwerer erlernt
Formen schlussfolgernden Denkens (reasoning) • Deduktives Schließen – Erkennen, welche Sachverhalte in gegebenen Sachverhalten miteingeschlossen sind – Schluss vom Allgemeinen auf das Besondere – Ableitung aus Regeln • Induktives Schließen: – Aufgrund immer wiederkehrender Phänomene schließt man auf die Existenz einer Regel • Analoges Schließen – Erkennen von Ähnlichkeiten – Schluss vom Bekannten auf Unbekanntes – Schluss von Übereinstimmung in einigen Punkte auf Entsprechung in anderen Punkten
Analoges Schließen • Bsp. : – Kinder bekommen erzählt, wie ein Magier durch seine Zauberkräfte seinen fliegenden Teppich zu einer Röhre zusammenrollt, um Edelsteine durchgleiten zu lassen (die er aus einem hohen Turm stehlen will) – Danach bekommen sie die Aufgabe, Bälle in ein nicht direkt erreichbares Gefäß zu befördern. Ihr einziges Hilfsmittel ist ein Bogen Papier
Allgemeine Analyse • Analogieaufgabe: – „Vogel“ verhält sich zu „Federn“ wie – „Hund“ zu „? “ – Gesucht ist die Eigenschaft „? “
Relation 2. Ordnung - Gleichheit der Relationen - Analogie Relationen 1. Ordnung „Schutzmantel“ A : B Vogel : Federn C : D Hund : Fell „befähigt zum Fliegen“ „schützt vor Kälte“ hält warm“ „kennzeichnet Rassen“ „
• Nach Piaget entwickelt sich das analoge Schließen erst auf der formal-operatorischen Stufe (ca. 12 Lebensjahr) • Piagetkritiker vertreten den Standpunkt, dass Kinder schon sehr viel früher richtige Analogieschlüsse ziehen können (sog. Wissensbasierter Ansatz) • Voraussetzung: – Sie bekommen erklärt, dass die Relationen in beiden Paaren gleich sein sollen – Sie bekommen erklärt, wie die Objekte zueinander in Beziehung stehen – Wenn sich das Wissen entwickelt, erkennt ein Kind, dass innerhalb eines Bereiches verschiedene Relationen möglich sind
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