Das Kasino schlieen Vorschlge fr eine Neugestaltung der
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Das Kasino schließen Vorschläge für eine Neugestaltung der Finanzmärkte Karin Küblböck Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung k. kueblboeck@oefse. at
Inhalt • Daten und Fakten zur Finanz- und Wirtschaftskrise • Ursachen für die Krise • Lösungsvorschläge
Daten und Fakten Entwicklung der Industrieproduktion 1929 und 2008 f Quelle Eichengreen O‘Rourke
Daten und Fakten Entwicklung des Welthandels 1929 und 2008 f Quelle Eichengreen O‘Rourke
Daten und Fakten Aktienmärkte 1929 -2008 f Quelle Eichengreen O‘Rourke
Ursachen der Krise • Regulierungsversagen • Makroökonomische Faktoren • Politökonomische Faktoren
Regulierungsversagen • Komplexe Finanzprodukte: – – Derivate Verbriefung von Bankkrediten (Originate and Distribute) • Fehlbewertung durch Ratingagenturen Unregulierte Schattenbanken Prozyklizität der Finanzmarktregulierung (Basel II) Falsche Anreize bei Managergehältern • Fragmentierte Aufsichtsstrukturen • • •
Makroökonomische Faktoren • Deregulierung und Liberalisierung • Privatisierung der Pensionssysteme • Verteilungsungleichgewichte • Leistungsbilanzungleichgewichte
1. Deregulierung und Liberalisierung - Folgen
Massiver Anstieg der Transaktionen Quelle Schulmeister 2009
Entwicklung des Aktienhandels
CARRY TRADE – Pervertierung realökonomischer Entwicklungen durch Finanzmarktaktivitäten
2. Verteilungsungleichgewichte
USA: Einkommensanteil des reichsten 1 %, 1913 -2006 Quelle: Saez und Piketty
USA: Einkommensentwicklung d. reichsten 1% und der ärmsten 90 %, 1913 -2006 Quelle: Saez und Piketty
Lohnquote in Euro-Raum, USA und Japan 1960 -2008 Quelle AMECO Datenbank
Haushaltsersparnisse in % des verfügb. Einkommens, 1980 -2009 Quelle: UNCTAD 2009
Globale Leistungsbilanzüberschüsse und –defizite, 1990 -2008, in % des BIPs Quelle UNCTAD 2009
Politökonomische Faktoren • Entdemokratisierung • „Regulatory Capture“ z. B. Lamfalussy
Reformen müssen an Ursachen ansetzen! • Ungleichverteilung • Leistungsbilanzungleichgewichte • Liberalisierung/Dominanz der Finanzmärkte • Fehlender gesellschaftlicher Nutzen • Entdemokratisierung
Reformvorschläge I Problem: volatile Wechselkurse, Anpassungsdruck auf Defizitländern • Stabilisierung der Wechselkurse: System von gemanagten Wechselkursen, Fokus: Reale Wechselkurse (Unctad-Vorschlag): • Ablöse des US-$ als Weltreservewährung - Schaffung einer Weltreservewährung als Verrechnungseinheit zwischen Staaten • internationales Anreizsystem zum Ausgleich von übermäßigen Leistungsbilanzdefiziten und – überschüssen • Unterbindung von Carry Trade Aktivitäten (s. u. )
Reformvorschläge II Problem: derzeitige Finanzmärkte untergraben wirtschaftspolitischen Gestaltungsspielraum • • • Unterbindung von Carry Trade Aktivitäten Kapitalmanagementtechniken Finanztransaktionssteuern Regionale Währungsverbände Standortwettbewerb beenden
Reformvorschläge III Problem: großer Teil des Finanzsektors hat keinen gesellschaftlich positiven Nutzen: • Beschränkung der Geschäftstätigkeit + maximalen Größe von Finanzakteuren insbesondere Banken • Einschränkung der Originate and Distribute Praxis • Beendigung des Eigenhandels von Banken • Keine „Schattenbanken“ • Genehmigungspflicht für Derivate • Finanztransaktionssteuern • Kapitalmanagementtechniken
Reformvorschläge IIII Problem: Finanzspekulation erzeugt Hunger und verhindert Klimaschutz • Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen, insb. Öl • Rohstoffpreisabkommen – kontinuierlich steigender Ölpreis (Klimaschutz!)
Reformvorschläge IV Problem: Finanzsektor hat sich immer mehr von ursprünglicher Aufgabe entfernt. • Rückkehr zum und Weiterentwicklung des Genossenschafts- und kommunalen Bankwesen, günstige Kreditvergabe für Klein- und Mittelbetriebe. • Rückführung der Pensionssysteme vom privaten Kapitaldeckungs- in ein öffentliches Umlageverfahren.
Reformvorschläge V Problem intransparente undemokratische Finanzmarktregulierung (Regulatory Capture Lamfalussy Prozess, Larosiere Komission etc. ): Demokratisierung der Finanzmarktregulierung: – – Vertreter verschiedener Interessen beteiligen Höhere Transparenz, auch der EU-Ausschüsse Finanzsektor kein Mitspracherecht bei Gesetzgebung Schattengremien • Maßnahmen auf Auswirkungen bzgl. Stabilität und Verteilung evaluieren • Genehmigungspflicht für neue Finanzprodukte
Reformvorschläge VI Problem: Zu wenig Wissen und Know How über nachhaltige Finanzmarktgestaltung: • Pluralismus in der Ökonomie • Neue Forschung und Lehre über Alternativmodelle • z. B. Lehrstühle für solidarische Ökonomie
Die Umgestaltung des Finanzsystems ist eine zentrale Voraussetzung für die Herstellung von gesellschaftlichem Handlungsspielraum! • Verschiebung der internationalen Kräfteverhältnisse, neue nationale und internationale Allianzen • Mehr Öffentlichkeit, verstärkter Druck und Mobilisierung • Neubesinnung der meisten politischen Parteien
Und es braucht eine emanzipatorische Bildungs-, Wissenschafts- und Medienpolitik, die Menschen zum Hinterfragen von Scheingewissheiten anspornt. Deregulierte Finanzmärkte sind kein Naturgesetz!
DANKE!
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