Bume und was sie uns sagen knnten Die
Bäume – und was sie uns sagen könnten Die echte Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Landschaften zu suchen, sondern sie mit neuen Augen zu sehen. Fotos und Texte: Reinhold Polzer Texte: Ilona Netzel Aufgearbeitet und vertont von: Elke Wolf März 2006
Eiszeit – herrscht in vielen eingefrorenen Beziehungen, wenn sich zwei nicht mehr ergänzen, sondern nur noch belasten, bis weitgehend das Schweigen dominiert. Und manchmal erkennen wir erst mit einer bereits verbogenen Persönlichkeit, dass wir nur mit „Aufrichtigkeit“ zu einem Neuanfang finden…
Die artfremde Partnerschaft zwischen Kiefer und Buche zeigt: Auch wer sich anfangs im Wege steht, kann sich in Toleranz später Halt und Ausgleich geben – und sogar dort Liebe finden, wo man nie gesucht hätte. Gerade aus der Unterschiedlichkeit erwächst oft mehr Verständnis und Respekt füreinander als aus zu großer Ähnlichkeit.
Inneres Gefängnis – ist äußerlich oft kaum erkennbar, und doch auch der Schlüssel zu manch unerklärlichem Verhalten. Wie viele von uns mögen den Zugang zu ihrem Inneren ebenso abgeriegelt haben und sind unerreichbar geworden? Die grobe Kettensäge ohne Einfühlungsvermögen kann sich nur die Zähne daran ausbeißen…
Schicksalsschläge reißen tiefe Wunden, stellen unser ganzes bisheriges Denken in Frage und zwingen uns eine vollkommen andere Lebensweise auf. Deshalb sind diese oft sogar notwendig, um uns „offener“ zu machen für wichtige Erkenntnisse, die wir mit „heiler Haut“ nie gewonnen hätten.
Das ungeahnte Comeback einer längst totgesagten Esche – vieles ist möglich, wenn man wieder den Blick für das Wesentliche schärft und sich von Fehlentwicklungen löst. Entscheidend ist allein der ungebrochene Lebenswille des Individuums.
Ein Leben direkt am Abgrund – die besten Perspektiven erfordern eben ein gewisses Wagnis. Zwar sind auch die schönsten Anblicke und Erlebnisse vergänglich, aber aus Angst oder Bequemlichkeit lethargisch zu werden und vorschnell aufzugeben, hinterlässt später oft die Unzufriedenheit, es nicht wenigstens versucht zu haben.
Erfülltes Leben braucht keine äußere Größe – aber die Voraussetzung, bedingungslos mit allen Eigenarten und Prägungen angenommen zu werden, und die freie Entscheidung, genau so groß oder klein zu wachsen, wie es nach seiner Art und Fähigkeit will.
Bei satten Böden und reichen Ressourcen begrenzen manchmal Habgier und Geltungssucht eine üppigere Population – dagegen gelingt und gedeiht eine friedliche Koexistenz auf engem Raum nur auf dem Boden von Toleranz, gegenseitiger Wertschätzung und einem gewissen Maß an Teilungsbereitschaft.
Halten wir mit gleichem Druck dagegen, werden Herausforderungen des Lebens zur schweren Last. Anpassungen und Flexibilität hingegen ersparen uns viel Kraftaufwand – und geben uns die Energie, Lösungswege auszuloten. Oder wir finden vielleicht sogar eine Tür in die Freiheit, wenn wir lediglich die Perspektive wechseln…
Nach Orientierungslosigkeit und zerbrochenen Hoffnungen enden wir leicht als Treibholz. Derart ungefestigt können wir uns ziel- und endlos durch die Gezeiten treiben lassen – oder auch wieder dort Fuß fassen, wo wir angeschwemmt werden; vielleicht entrindet und beschliffen, jedoch mit individueller Prägung und Maserung…
1000 Jahre Beständigkeit und Selbstvertrauen – wenn man seine eigene Natur annimmt und die Fähigkeit entwickelt, stets sich selbst treu zu bleiben, erwächst daraus ein unerschütterliches Wesen, das jeder Herausforderung des Lebens standhält.
Gut versorgt und Anderen zur Freude dienend können wir ein bestens abgesichertes Leben führen, auch wenn es durch äußerlich unscheinbare Drähte in seine Richtung gezwungen wird. Entdecken wir aber erst unsere wahre Natur, „entfesseln“ wir eine Kraft in uns, die selbst tiefe Druckstellen der Vergangenheit noch verwachsen lässt.
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