Branko Toovi Sprachliche Einheiten Jezikejezine jedinice 1 2
Branko Tošović Sprachliche Einheiten Jezičke/jezične jedinice 1
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die Rede – govor 1. a) mündliche Darlegung von Gedanken vor einem Publikum über ein bestimmtes Thema oder Arbeitsgebiet: • eine lange, langweilige, trockene, gut aufgebaute, improvisierte, frei gehaltene Rede 1. b) geübtes Sprechen, rhetorischer Vortrag 3
2. a) das Reden; zusammenhängende Äußerung; Worte [die zum Gespräch werden]; geäußerte Meinung, Ansicht: • Rede und Gegenrede; laute Reden gingen hin und her b) <meist Pl. > Gerede; Gerücht: kümmere dich nicht um die Reden der Leute; die Rede wollte nicht verstummen, dass. . . 4
3. Rede – Sprache 5
der Sprechakt – govorni čin • Akt sprachlicher Kommunikation • Segment der Rede, situativ-intentionale und bedeutungsvolle artikulatorischakustische Einheit, die Sprecher und Horer in einer bestimmten Situation durch für beide gleiche Bedeutungen verbindet. 6
• lokutiven Akt (die Handlung, gewisse Gerausche zu äußern) • illokutiven Akt (die Art des Vollzugs einer Sprechhandlung als Fragen, Informieren usw. ) • perlokutiven Akt (Wirkungen auf die Gefühle, Gedanken oder Handlungen des Horers) 7
der Stil – stil 1. [durch Besonderheiten geprägte] Art und Weise, etw. mündlich oder schriftlich auszudrücken, zu formulieren: 8
• ihr Stil ist elegant (elegantan) • der Stil seiner Briefe ist knapp (oskudan) • er hat, schreibt einen flüssigen (tečan) eigenwilligen (specifičan), holprigen (neravan), steifen (krut) Stil • das Buch ist in lebendigem (živahan) Stil geschrieben 9
2. (von Baukunst, bildender Kunst, Musik, Literatur…) das, was im Hinblick auf Ausdrucksform, Gestaltungsweise, formale u. inhaltliche Tendenz… wesentlich, charakteristisch, typisch ist: • der korinthische, romanische, gotische Stil 10
3. <Pl. > Art und Weise des Sichverhaltens, des Vorgehens: • das ist schlechter politischer Stil • das ist nicht mein Stil (so etwas mache ich nicht) 11
4. Art und Weise, wie eine Sportart ausgeübt wird; bestimmte Technik in der Ausübung einer Sportart: • die verschiedenen Stile des Schwimmens • sein Stil im Laufen lässt noch zu wünschen übrig • er fährt einen eleganten Stil 12
5. *alten Stils (Zeitrechnung nach dem julianischen Kalender; Abk. : a. St. ); neuen Stils (Zeitrechnung nach dem gregorianischen Kalender; Abk. : n. St. ) 13
der Text – tekst 1. a) [schriftlich fixierte] im Wortlaut festgelegte, inhaltlich zusammenhängende Folge von Aussagen: • ein literarischer Text • (Sprachw. : ) der Text ist die an höchster Stelle stehende sprachliche Einheit 14
• einen Text entwerfen, abfassen, kommentieren, interpretieren, korrigieren, verändern, verfälschen, auswendig lernen, übersetzen • den vollen Text (Wortlaut – bukvalan) einer Rede abdrucken, nachlesen (pogledati) 15
2) aus dem Text kommen (ugs. ; den Faden verlieren) • jmdn. aus dem Text bringen (ugs. ; jmdn. verwirren zbuniti, sodass er nicht weiterweiß) 16
• weiter im Text! (ugs. ; fahr[t], fahren Sie fort!) • tief in [den] Text kommen (sich weitschweifig auslassen): bei diesem Anlass (povod, slučaj) kam er sehr tief in Text (Goethe, 12. August) 17
3. (als Grundlage einer Predigt dienende) Bibelstelle: über einen Text predigen 4. Unterschrift zu einer Illustration, Abbildung 18
der Satz – rečenica 1. im Allgemeinen aus mehreren Wörtern bestehende, in sich geschlossene, eine Aussage, Frage oder Aufforderung enthaltende sprachliche Einheit: • ein kurzer, langer Satz • einfacher, eingeschobener, abhängiger (zavisna)Satz • Učenik čita knjigu. 19
das Syntagma – sintagma • Verknüpfung von Wörtern zu Wortgruppen, Wortverbindungen ein langes Leben – jedan dug život 20
das Idiom – idiom • der Phraseologismus (frazeologizam) = das Idiom: • eigentümliche Wortprägung (specifična formulacija), • Wortverbindung (spoj riječi) • oder syntaktische Fügung (sintaksički spoj), • deren Gesamtbedeutung sich nicht aus den lexikalischen Einzelbedeutungen ableiten lässt: 21
den Kopf verlieren – izgubiti glavu ein klarer [heller] Kopf – bistra glava 22
• die Redensart (obrt, govorni izraz) = formelhafte Verbindung von Wörtern, die meist als selbstständiger Satz gebraucht wird • die Redewendung (govorni izraz) = feste Verbindung von Wörtern, die zusammen eine bestimmte, meist bildliche Bedeutung haben; Wendung (obrt, izraz): eine stehende Redewendung 23
• das Sprichwort – poslovica • kurzer, einprägsamer Satz, der eine praktische Lebensweisheit enthält; Proverb: • ein altes, bekanntes Sprichwort 24
• der Aphorismus – aforizam • prägnant-geistreicher, in sich geschlossener Sinnspruch in Prosa, der eine Erkenntnis, Erfahrung, Lebensweisheit vermittelt: geschliffene Aphorismen • Die Geschichte lehrt, wie man sie fälscht. Istorija/povijest uči kako se ona falsifikuje/falsificira. 25
das Wort – riječ/reč • kleinste selbstständige sprachliche Einheit von Lautung und. Inhalt bzw. Bedeutung: • ein-, drei-, mehrsilbiges Wort (jedno-, tro-, višesložena riječ) • kurzes, langes Wort (kratka, duga riječ) 26
• zusammengesetztes Wort (složena riječ) • deutsches, fremdsprachliches (strana) Wort • fachsprachliches (stučna), veraltetes (zastarjela) • umgangssprachliches (kolokvijalna), vulgäres (vulgarna), mundartliches (dijalekatska) Wort 27
• dieses Wort ist ein Substantiv, Verb, Pronomen (ova riječ je imenica, glagol, zamjenica) 28
der Buchstabe – slovo • Zeichen einer Schrift, das einen Laut oder eine Lautverbindung wiedergibt: • große, kleine, griechische Buchstaben (veliko, malo, grčko slovo) 29
das Phonem – fonem(a) • kleinste bedeutungsunterscheidende sprachliche Einheit (najmanja semantičkodiferencijalna jezička/jezična jedinica) • b in Bein im Unterschied zu p in Pein 30
der Laut – glas 1. etw. Hörbares, [bewusst hervorgebrachtes] Geräusch von kurzer Dauer: • ein dumpfer Laut (prigušen/i glas) • ein schriller Laut (oštar glas) • ein leiser Laut (tih/i glas) • ein piepsende Laute (piskav/i glas) 31
• Laute des Schmerzes (glasovi bola) • Laute der Wut (glasovi ljutnje) • Aus dem Zimmer drang kein Laut. iz sobe nije dolazio nikakav glas 32
• Kein Laut war zu hören, kein Geräusch (nije se čuo nikakav glas, nikakav šum) • keinen Laut von sich geben (ne pisnuti) • Irgendetwas brach mit einem metallenen Laut (nešto je puklo uz metalni zvuk) • *Laut geben (dati glas, javiti se): im Gebüsch (grm) war eine Bewegung, und der Hund gab Laut 2. ugs. 33
• sich melden, äußern; Bescheid geben: du musst rechtzeitig Laut geben • Vielleicht, dass einer [= der Verhafteten]. . . Laut gibt [etwas verrät], um wieder rauszukommen 34
2. mit dem Strom des Atems bei bestimmter Stellung der Sprechwerkzeuge hervorgebrachter Schall; kleinste Einheit der gesprochenen Sprache: 35
• ein kurzer, offener, gutturaler Laut (kratak, otvoren, grleni glas) • vertraute, fremde Laute (povjerljivi, strani glasovi) 36
• der Laut a, b • unartikulierte Laute drangen an sein Ohr • (neartikulisani/neartikulirani glasovi prodrli su u njegovo uvo/uho) • wirre Laute ausstoßen (haotične/kaotične glasove ispuštati) 37
• einen Laut mit den Lippen bilden (obrazovatii glas pomoći usana) • Laute hervorbringen (izgovarati glasove), nachsprechen (ponavljati glasove) 38
• der Vokal = deutlich erklingender Laut, bei dessen Artikulation die Atemluft verhältnismäßig ungehindert ausströmt; Selbstlaut • der Sonor = stimmhafter Konsonant z. B. m, n, l, r • der Konsonant = Laut, bei dessen Artikulation der Atemstrom gehemmt oder eingeengt wird; Mitlaut 39
die Silbe – slog • abgegrenzte, einen oder mehrere Laute umfassende Einheit, die einen Teil eines Wortes oder ein Wort bildet: eine betonte (akcentovani slog), unbetonte (neakcentovani slog), kurze (kratki slog), lange (dugi slog) Silbe 40
• nur aus einem Vokal bestehende Silben dürfen nicht abgetrennt werden • eine offene (mit einem Vokal endende) Silbe (otvoreni slog) • eine geschlossene (mit einem Konsonanten endende) Silbe (zatvoreni slog) 41
• die Silben zählen, messen (brojati, mjeriti slogove) • das Wort wird auf der vorletzten Silbe betont riječ je na predzadnjem slogu akcentovana/akcentirana • etw. mit keiner Silbe (überhaupt nicht) erwähnen – ne reći ni riječ, prećutati 42
das Affix – afiks • Bildungselement, das zur Wurzel (korijen/koren) oder zum Stamm (osnova) eines Wortes hinzutritt: 43
das Präfix – prefiks das Infix – infiks das Suffix – sufiks das Suffixoid – sufiksoid das Postfix – postfiks das (Infix) Interfix – infiks (intekfiks das Konfix – konfiks Flexion (Endung) – nastavak (fleksija, završetak) 44
• die Wurzel (korijen) = [erschlossene, durch einen Asterisken (zvjezdica) gekennzeichnete] mehreren verwandten Sprachen gemeinsame Form eines Wortstammes: • z. B. als indogermanische Wurzel für Salz ist *sal anzusetzen 45
• der Stamm (osnova) = zentraler Teil eines Wortes, dem andere Bestandteile (wie Vor -, Nachsilben /prefiks, sufiks/, Flexionsendungen /nastavci/) zugesetzt, angehängt werden: leb-en ge-leb-t leb-endig 46
• das Präfix (prefiks) = 1. vor ein Wort, einen Wortstamm gesetzte Ableitungssilbe; Vorsilbe: begraben (sahranjivati) unschön (ružan) 2. (veraltend) Präverb 47
• das Infix (infiks) = in den Wortstamm eingefügtes Sprachelement: ime – ime-n-a 48
• das Suffix (sufiks) = an ein Wort, einen Wortstamm angehängte Ableitungssilbe; Nachsilbe -ung, -heit, -chen 49
• das Suffixoid (sufiksoid) = Wortbildungsmittel, das sich aus einem selbstständigen Lexem zu einer Art Suffix entwickelt hat und sich vom selbstständigen Lexem durch Reihenbildung und Entkonkretisierung unterscheidet: -papst in „Literaturpapst“. polubrat (Halbbruder) polusestra (Halbschwesetr) 50
• das Postfix (postfiks) = alle Affixe nach der Wurzel: reci-de 51
das Interfix (interfiks) = das Infix (infiks) Arbeit-s-plan Vodopad (Wasserfall) 52
das Konfix (konfiks) = das Präfix + Postfix: ge-nomm-en zastrašivati (schrecken) 53
• die Flexion (die Endung) – nastavak (fleksija, završetak) = letzter Bestandteil (Laut oder Silbe) eines Wortes, der Beugung oder Ableitung dient: Substantive mit der Endung -a mama sestra 54
das Morphem – morfem(a) • kleinste bedeutungstragende Einheit im Sprachsystem; Sprachsilbe: freie und gebundene Morpheme 55
• freie Morpheme = das sind Wörter, die für sich allen eine „Bedeutung“ bringen Haus kalt gern 56
• gebundene Morpheme = die an freien Morphemen eine Bedeutungsänderung oder eine Bedeutungsvariante singalisieren un- in Unfal -los in lieblos -er in Kinder 57
• das Morph – morf = • kleinstes formales, bedeutungstragendes Bauelement der gesprochenen Sprache • das Wort Ausgehverbote besteht aus 5 Morphe: aus-geh-ver-bot-e 58
• das Allomorph – alomorf = Morphemalternate, Realisiereung eines Morphems in aktualan Sprachäußerungen -n: Löwen, Bauern -en: Frauen -er: Kinder 59
Sprachliche Disziplinen Jezičke/jezične discipline 60
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die Semantik – semantika 1. Teilgebiet der Linguistik, das sich mit den Bedeutungen sprachlicher Zeichen und Zeichenfolgen befasst 2. Bedeutung, Inhalt (eines Wortes, Satzes od. Textes) 62
die Rhetorik – retorika a) <Pl. selten> Redekunst b) Lehre von der wirkungsvollen Gestaltung der Rede c) Lehrbuch der Redekunst 63
die Stilistik – stilistika 1. <o. Pl. > Lehre von der Gestaltung des sprachlichen Ausdrucks, vom Stil 2. Lehrbuch der Stilistik 64
die Lexikographie – leksikografija • [Wissenschaft von der] Aufzeichnung und Erklärung des Wortschatzes • in Form eines Wörterbuchs 65
die Onomasiologie – onomasiologija • Bezeichnungslehre = Wissenschaft, die untersucht, wie Dinge, Wesen und Geschehnisse • sprachlich bezeichnet werden 66
die Semasiologie – semasiologija • Teilgebiet der [älteren] Sprachwissenschaft, das sich besonders mit den Wortbedeutungen • und ihren [historischen] Veränderungen befasst 67
die Lexikologie – leksikologija • Bereich der Sprachwissenschaft, der sich mit der Erforschung des Wortschatzes • (besonders mit der Struktur des Wortschatzes) befasst [und die theoretischen Grundlagen für die Lexikographie schafft] 68
die Wortbildung – tvorba riječi/reči a) Bildung neuer Wörter durch Zusammensetzung oder Ableitung bereits vorhandener Wörter b) durch Zusammensetzung oder Ableitung gebildetes neues Wort 69
die Grammatik – gramatika 1. Teil der Sprachwissenschaft, der sich mit den sprachlichen Formen und deren Funktion im Satz, mit den Gesetzmäßigkeiten, dem Bau einer Sprache beschäftigt; Sprachlehre (gegliedert in Phonetik, Morphologie und bes. Syntax): 70
• die historische, deskriptive, traditionelle, generative Grammatik • die Grammatik der deutschen Sprache • die deutsche Grammatik beherrschen • gegen die Grammatik verstoßen • die fehlerhafte Grammatik (grammatische Beschaffenheit) einer Formulierung 71
2. wissenschaftliche Darstellung, Lehrbuch der Grammatik 72
die Textgrammatik – gramatika teksta • eine Grammatik, die Domäne des Satzes überschreitet und damit gegenüber einer Satzgrammatik eine höhere Stufe der Sprachbeschreibung darstellt • Gegenstand ist die Erfassung der Regularitäten, Rekkurenzen und Distribution, die Text konstituieren 73
die Syntax – sintaksa a) in einer Sprache übliche Verbindung von Wörtern zu Wortgruppen und Sätzen; korrekte Verknüpfung sprachlicher Einheiten im Satz: Der Sänger studierte. . . die neuenglische Syntax; die Syntax (syntaktische Verwendung) einer Partikel 74
b) Lehre vom Bau des Satzes als Teilgebiet der Grammatik; Satzlehre c) wissenschaftliche Darstellung der Syntax 75
die Morphosyntax – morfosintaksa • Syntax der äußeren Form eines Satzes; formale Syntax 76
die Morphologie – morfologija 1. Wissenschaftliche Lehre von den Gestalten, Formen (bes. hinsichtlich ihrer Eigenarten, Entwicklungen, Gesetzlichkeiten) 2. (Biol. , Med. ) Wissenschaft, Lehre von der äußeren Gestalt, Form der Lebewesen, der Organismen u. ihrer Teile 77
3. kurz für Geomorphologie 4. (Soziol. ) Teilgebiet der Soziologie, das sich mit der Struktur der Gesellschaft befasst 5. (Sprachw. ) Formenlehre; die Lehre von der Gestalt • verändereungen der Wörter, die Flexionformen (die Konjugation, die Deklination) und Wortarten untersucht 78
die Morphonologie – morfonologija • die Morphonemik, die Morphophonemik – die Lehre von den Variationen eines Phonems, vom phonologischen Aspekt der Morphologie, unter dem die phonologischen Ausdrucksmöglichkeiten der Morpheme beobachtet werden 79
die Phonetik – fonetika • Wissenschaft von den sprachlichen Lauten, ihrer Art, Erzeugung und Verwendung in der Kommunikation 80
die Phonologie – fonologija • Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das sich mit der Funktion der Laute in einem Sprachsystem beschäftigt; = Phonematik, Phonemik. 81
Quelle • Duden 2001: Deutsches Universalwörterbuch. Version 3. 0. – Mannheim: bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG. CD Rom 82
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