Branko Toovi DIE HERAUSBILDUNG UND DIE ENTWICKLUNG DER
Branko Tošović DIE HERAUSBILDUNG UND DIE ENTWICKLUNG DER RUSSISCHEN SPRACHE
Russisch n ostslawische Sprachgruppe n die offizielle Sprache der Russischen Föderation (Russland) n im östlichen Teil Europas und im nördlichen Teil Asiens 2
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n 148 Millionen (2000) n 81, 5% Russen n 73% in Städten 4
n In Russland mehr als 100 Völker n russisch sprechen davon zwei Drittel 5
n 1992 auf der ganzen Welt 146 Millionen Russen n russisch sprechen viele Bürger der ehemaligen Sowjetrepubliken n in der Sowjetunion als übernationales Kommunikationsmedium, als „zweite Muttersprache“ (второй родной язык) 6
n mehr als 290 Millionen Menschen sprechen slawische Sprachen (Ярцева 1991: 460) n = ungefähr die Hälfte davon russisch 7
Russisch n 7. Platz der auf der Welt existenten Sprachen n nach chinesisch, englisch, spanisch, Hindu, arabisch und bengalisch 8
n als Amtssprache nimmt russisch den n 5. Platz (270 Millionen) n nach englisch, chinesisch, Hindu und spanisch ein (Gunnemark 1986) 9
n in den 1970 er Jahren: n etwa 500 Millionen Sprecher des Russischen und 20% der Buchproduktion der Welt in russischer Sprache n bei wissenschaftlich-technischer Literatur und Dokumentation fast 50% 10
Die russische Sprache n ist eine der 6 offiziellen Arbeitssprachen der UNO 11
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Am Ende des 20. Jahrhunderts n 250 Millionen Menschen der russischen Sprache mächtig: n in Russland (143, 7 Millionen; 1989) n in den übrigen ehemaligen Republiken der Sowjetunion (88, 8 Millionen) 13
n 163, 5 Millionen Menschen bezeichnen russisch als ihre Muttersprache n Ebenso 144, 8 Millionen russische und 18, 7 Millionen Staatsbürger eines anderen Landes n 69 Millionen Menschen sprechen russisch frei im Sinne einer zweiten Sprache 14
bis zum Zerfall der Sowjetunion n 20– 24 Millionen Schüler. Innen, Studierende und andere Bewohner von 91 Staaten, hauptsächlich aus Osteuropa und den ehemaligen Sowjetrepubliken sprechen n russisch 15
in den 90 er Jahren des 20. Jahrhunderts n die Zahl der russisch Lernenden auf der ganzen Welt (ohne die ehemaligen Sowjetrepubliken) 10– 12 Millionen 16
fünf Perioden 1. die altrussische Periode (6– 14. Jh. ) 2. die Periode der Moskauer-Rus’ (15– 17. Jh. ) 3. die Periode vom 17– 18. Jh. 4. die Periode des 19. Jh. 5. die Periode des 20. Jh. 17
Altrussische Periode (6– 14. Jh. ) n indogermanische Sprachen n slawische Sprachen n ostslawische, westslawische und südslawische Sprachen 18
n die urslawischen Stämme n in der 2. Hälfte des 1. Jh. v. Chr. bis zur Zeitenwende und am Anfang der neuen Zeitrechnung n das Gebiet um Dnepr und Weichsel (Wisła) 19
1. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. n stark ausgedehnt n die urslawische ethnosprachliche Einheit zerfiel, und es bildeten sich drei nahe verwandte Gruppen: 21
n eine östliche (die altrussische Völkerschaft), n eine westliche (Sorben, Polen, pommersche Slawen, Tschechen, Slowaken) n und eine südliche (Bulgaren, Makedonier, Serben, Slowenen, Kroaten) 22
im 6– 7. Jh. n sprachen eine altrussische Sprache die Stämme n im Gebiet des Mittleren Podneprov´e (Süden), des Il´men´-Sees (Norden), des Oberlaufs der Oka, der Wolga und des Dons (Osten), in Wolhynien, Podolien, Galizien (Westen) 23
im 9. Jh. n im Gebiet um den Mittellauf des Dnepr n im Staat der Kiewer Rus’ entstanden 24
n Vereinigung jener ostslawischen Stämme, welche die altrussische Völkerschaft bildeten 26
Die Sprache der Kiewer Rus’ n das Altrussische n auf der Basis der Dialekte der ostslawischen Stämme 27
Im Jahr 988 n hat die Kiewer Rus´ das Christentum n angenommen n aus Bulgarien kamen kirchliche Bücher in altkirchenslawischer Sprache n Diese wurden von russischen Schreibern abgeschrieben. 28
Das Altkirchenslawische n die Sprache der Denkmäler des 10– 11. Jh. eine eigentümliche slawische „internationale“ Sprache n der östlichen, westlichen und südlichen Slawen 30
Zwei Alphabete n die Glagoliza (glagolitische Schrift), die ältere, n und die Kyrilliza (kyrillische Schrift), die neuere 31
Das Altkirchenslawische n gehört zur Gruppe der südslawischen Sprachen 33
Das Kirchenslawische n sein Nachfolger als Sprache der Literatur wurde das Kirchenslawische n die altkirchenslawische Sprache, auf die lebenden slawischen Sprachen im 11 und 12. Jh. Einfluss nahmen 34
Regionale Varianten (oder Redaktionen) n die ostslawische (russische) n die südslawische (bulgarische, serbische) n die westslawische (tschechische) das Kirchenslawische n eine allgemeine literarische Sprache der slawischen Völker im Mittelalter 35
Das älteste Buch n in der Kiewer Rus’ n das „Остромирово Евангелие“ („Ostromir -Evangelium“, 1056– 1057) 36
Originale Werke das „Слово о законе и благодати“ („Slovo o zakone i blagodati“, „Predigt über das Gesetz und die Gnade“, 11. Jh. ) des Metropoliten Ilarion, n das „Житие Феодосия Печерского“ („Žitie Feodosija Pečerskogo“, „Vita des Feodosij Pečerskij“, 11. Jh. ), n das „Сказание о Борисе и Глебе“ („Skazanie o Borise i Glebe“, „Erzählung über Boris und Gleb“, 11. Jh. ) n 38
Die Kyrilliza n liegt dem russische Alphabet zugrunde n aus dem 9. Jh. n tauchte in der Kiewer Rus´ im 10. Jh. zusammen mit der Annahme des Christentums und im Laufe der Christianisierung auf 39
Die älteste ostslawische Handschrift n in der Kyrilliza das „Ostromir Evangelium“ – Остромирово евангелие (1056– 1057) 40
Die ältesten schriftlichen Denkmäler n die russische Sprache widerspiegeln n stammen aus dem 11. Jahrhundert 41
Die Ustavschrift (устав, Majuskel) n n unter dem Einfluss der griechischen Unzialschrift entstand die Ustavschrift (устав, Majuskel) eine besondere Form von Schriftzeichen, durch geometrisch gezeichnete Buchstaben, Strenge in den Proportionen, Symmetrie und freie Reihenfolge der Buchstaben altrussische Dokumente aus dem 11. bis 14. Jahrhundert 42
die Halbustavschrift (полуустав, Minuskel) n an die Stelle der Ustavschrift die Halbustavschrift (полуустав, Minuskel), n im 14. Jahrhundert n auch Handschriften aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert, die bereits in der Halbustavschrift verfasst wurden 44
n n n ein wesentlicher Grund für die Entstehung der Halbustavschrift ein schnelleres Schreiben die geometrische Strenge die Gleichmäßigkeit im Abstand zwischen den Buchstaben eine große Anzahl von Wörtern, die abgekürzt wurden, das Abkürzungszeichen – титло 2 Y /бог/ ‘Gott’ 45
Die Ligaturen юсы î (jàs), ì (jęs) n n n verschwanden mit dem beginnenden 12. Jahrhundert allmählich und an ihre Stelle traten é und ê seit dem 12. Jahrhundert wurde in einigen Handschriften auch anstelle von ê e geschrieben 47
Am Ende des 15. Jahrhunderts n das Zentrum der slawischen Literatur lag in der Westlichen Rus’ und in Moskau n Änderungen der Normen zugunsten dieser Gebiete verstärkt 48
In der Kiewer Rus’ n war der Bereich des Gebrauches der altrussischen und kirchenslawischen Sprache begrenzt n die literarische Sprache war nur das Altkirchenslawische n die Diglossie n 17. Jh. n eine Zweisprachigkeit 49
Diglossie 1. Vorkommen von zwei Sprachen in einem bestimmten Gebiet (z. B. englisch u. französisch in Kanada). n 2. das Auftreten von zwei ausgebildeten Varianten der Schriftsprache in einem Land (z. B. Bokmål u. Nynorsk in Norwegen). n 50
18. Jh. n das Kirchenslawische n aus dem weltlichen Gebrauch verdrängt und nur mehr die Sprache der orthodoxen Kirche 51
Das Altrussische n gemeinsame Sprache der östlichen Slawen die ostslawische Sprache n in Altrussland im 7– 8. Jh. n bestand bis ins 14– 15. Jh. , n in russisch, ukrainisch und weißrussisch differenziert 52
Der Vollaut (das „Polnoglasie“, полногласие) n die Verbindung in den Wurzelmorphemen der ostslawischen Sprachen n [оро], [оло] statt der altslawischen Diphthongkombinationen [ор], [ол], [ер], [eл] zwischen den Konsonanten n in den Positionen tort, tolt, tert, telt [оро], [оло], [ере] 53
n in der Sprache der östlichen Slawen n im 8– 9. Jh. entstanden n für die Sprachen der westlichen und südlichen Slawen der Nichtvollaut (das „Nepolnoglasije“, неполногласие), n z. B. polnisch mleko ‘Milch’, bulgarisch мляко, serbisch/kroatisch mleko – mlijeko 55
Altrussische Sprache n die Verbindungen tort, tolt, tert, telt haben sich verändert n nach den Konsonanten [r] und [l] steht der gleiche Vokal n davor Liquida: torot, tolot, teret: grad > город ‘Stadt’, zolto > золото ‘Gold’, breg > берег ‘Küste, Ufer’ 56
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Die Aussprache [ž], [č] n die altrussische Sprache n Reflex des urslawischen *[dj], [tj], [kj], n z. B. хожю ‘gehe’ свeча ‘Kerze’ ночь ‘Nacht’ 58
Die Nasale [ę] und [ǫ] war bis zum 10. Jahrhundert bei [a] und [u] abgeschlossen: мęсо > мясо ‘Fleisch’ рǫка > рука ‘Hand’ n auf dem nordwestlichen Gebiet das цоканье (Nichtunterscheiden von [с'] und [č']) n [g] wurde als Explosivlaut n in den südlichen und südöstlichen Teilen [с'] und [č'], und [g] war ein Frikativ n n 59
Das grammatikalische System der altrussischen Sprache а) Vokativ (звательная форма) n unterschied sich in einigen Wörtern vom Nominativ (кънěже ‘oh` Fürst’, сестро ‘oh` Schwester’) n b) die Adjektive volle und kurze Formen n c) vier Vergangenheitsformen: den Aorist (носихъ ‘trug’, сказахъ ‘sagte’) das Imperfekt (ношахъ ‘trug’, хожахъ ‘gang’) das Perfekt (есм носилъ ‘trug’) das Plusquamperfekt (бěхъ носилъ ‘ich hatte getragen’ oder есмь быль носилъ ‘ich hatte getragen’) n 60
die Form auf -л (wie носилъ ‘trug’) wurde für die Bildung der analytischen verbalen temporalen Formen sowie des Konjunktivs (бěхъ носилъ) gebraucht n außer dem Infinitiv gab es noch eine nicht flektierte Form – das Supinum (Infinitiv des Ziels Absicht, des Ziels), n mit den Verben der Bewegung (Иду ловить рыбы ‘Ich gehe, den Fisch zu fangen’) n die Form der 3. Person des Plural der Gegenwart und des Futures auf -т n 61
In der altrussischen Sprache das geschäftliche und juristische Schrifttum (mit Elementen der volkseigenen und altkirchenslawischen Sprache) n eine Reihe von Lebensbeschreibungen (житие) und Chronik (летопись) n die Sprache der Genres des weltlichen Schrifttums (Aufzeichnungen historischer Begebenheiten, Reisebeschreibungen, Gesetze, private Korrespondenz) n 62
Das Altrussische n die Koine der großen Städte des alten russischen Staates – in erster Linie Kiews n Koi|ne [griech. koine = gemeinschaftliche Sprache)]: n 1. <o. Pl. > griechische Umgangssprache im Zeitalter des Hellenismus n 2. (Sprachw. ) durch Einebnung von Dialektunterschieden entstandene Sprache 63
Werke des weltlichen Schrifttums n n n n die Werke Vladimir Monomachs (Ende des 11. , Anfang des 12. Jh. ), das „Слово о полку Игореве“ („Slovo o polku Igoreve“, „Igorlied“, 12. Jh. ), das „Девгениево деяние“ („Devgenievo dejanie“, Übersetzung des byzantinischen Romans des 10. Jh. , durchgeführt im 12. und 13. Jh. ), das „Моление Даниила Заточника“ („Molenie Daniila Zatočnika“, 13. Jh. ), das „Слово о погибели Русской земли“ („Slovo o pogibeli russkoj zemli“, 13. – Anfang des 14. Jh. ), die „Задонщина“ („Zadonščina“, Ende 14. oder Anfang 15. Jh. ), die Берестяные грамоты (Birkenrindenurkunden) usw. 64
10. Jahrhundert Schrifttum („Повесть временных лет” – „Povest vremennych let”, Anfang des 12. Jh. ; „Слово о полку Игореве" – Igorlied, 12. Jh. , „Русская правда" – „Russkaja pravda“, 11– 22 Jh. ) n eine hohe Blüte erreicht n das 65
Die allgemeine, einheitliche Umgangssprache n des altrussischen Staates n war die Sprache seines Zentrums n – Kiews („Kiew-Koine“) 68
n die Neutralisierung der Dialektbesonderheiten und die Verbreitung von gemeinsamen Charakteristika n allmählich beginnt Kiew an politischer Bedeutung zu verlieren und die Rolle der neuen Zentren wird größer 69
Im 14 -15. Jh. n zerfiel die altrussische Sprache in n das Russische, n Weißrussische und n Ukrainische 70
In der Kiewer Rus’ (9. Jahrhundert – Anfang des 12. Jahrhunderts) n Ist die altrussische Sprache n ein Kommunikationsmittel n von einigen baltischen, finno-ugrischen, turksprachigen, teilweise auch iranischen Stämmen und Völkerschaften 71
n die feudale Zersplitterung, n die mongolisch-tatarische Herrschaft (13– 15. Jh. ), n die polnisch-litauischen Eroberungen im 13 – 14. Jh. n Zerfall der altrussischen Völkerschaft n und von deren Sprache 72
Drei Volksgruppen n die nordöstliche (Großrussen) n die südliche (Ukrainer) und n die westliche (Weißrussen) 73
Drei selbstständige Sprachen n das Russische n das Ukrainische n das Weißrussische 74
Periode der Moskauer-Rus’ (15 – 17. Jh. ) n zwei Hauptdialektgebiete: n das Nordgroßrussische (Pskov – Tver’ – Moskau, südlich von Nižnij Novgorod) n und das Südgroßrussische (im Süden von dieser Zone bis zu den weißrussischen und ukrainischen Gebieten) n Zwischengebiet: im Mittelgroßrussischen – die führende Rolle: der Moskauer Dialekt 75
das аканье (Akan´e: die Aussprache von [o] in unbetonten Silben als [a], z. B. вода) die scharf ausgeprägte Reduktion der unbetonten Vokale, der Explosivlaut [g], n die Endung -ово, -ево im Genitiv des Singulars des Maskulinums in der pronominalen Deklination нового, синего n die harte Endung -т in den Verben der 3. Person der Gegenwart und des Futurum (пишет, напишет), n die Formen меня, тебя des Pronomens я ‘ich’, ты ‘du’ n 76
Der Moskauer Dialekt n die Grundlage der Schriftsprache 77
In der gesprochenen Sprache n die älteren Vergangenheitsformen des Aoristes, des Imperfekt, des Perfekt und des Plusquamperfekt durch die unifizierte Form auf -л ersetzt n der Dual verschwunden n und das Paradigma der Substantive wurde durch die neuen Typen der Deklination ersetzt 78
Die Sprache der Schrifttums n die religiösen Werke und die Texte des wissenschaftlichen Stiles (Rudimente) im literatur-sprachlichen Slawischen n merkliche Einwirkung der Volkssprache 79
Die Sprache der Verwaltung (der administrativ-offizielle Stil) n im Grunde genommen volkssprachlich n Dialektelemente n sprachliche Klischees n sperrige Satzgefüge 81
Die schriftliche schöne Literatur n vielfältig n die Sprache der Folklore (Heldenlieder – былины, Märchen – сказки, Lieder – песни etc. ) n großer Einfluss 82
Mit dem 17. Jh. n die ersten Aufzeichnungen von Texten der Folklore und literarische Nachahmungen der Folklore n die Kompliziertheit der sprachlichen Situation ließ es nicht zu, einheitliche und stabile Normen zu schaffen n eine einheitliche russische Schriftsprache gab es noch nicht 83
Im 18. und zu Beginn des 19. Jh. n das weltliche Schriftturm erfährt eine Ausweitung n das kirchliche Schrifttum rückt in den Hintergrund 84
Die Periode des 17– 18. Jh. Zar Peter I (der Große, Пётр Первый, 1672 – 1725) n Reformen nach westlichem Vorbild 86
In den Jahren 1708– 1710 n Peter der Große n die erste Reform der russischen Schrift n Trennung zwischen bürgerlichem und kirchenslawischem Alphabet n die bürgerliche Schrift für weltliche Bücher n sanktionierte 1710 das neue Alphabet 88
граджанский шрифт graždanskij šrift bürgerliche Schrift 89
n folgende Zeichen kommen nicht mehr vor: Betonungszeichen (die sg. силы ‘Kräfte’), Abkürzungszeichen (титлы) einige Buchstaben, wie z. B. ζ (ksi), ψ (psi), ω (omegа) 91
Neue Buchstaben nэ und я 92
Einige griechische Buchstaben n noch bis zum Jahr 1917 erhalten blieben (z. B. fita) 93
Das altkyrillische ѣ (jat’) 94
Wichtige Neuerung n die Groß- und Kleinschreibung der Buchstaben n die kirchenslawische Schrift kannte nur Großbuchstaben n die arabischen Ziffern anstelle der Bezeichnung von Zahlen durch Buchstaben eingeführt 95
Weitere Vereinfachungen in der Graphik und Rechtschreibung am Ende des 19. und zu Anfang des 20. Jahrhunderts: Jahre 1873 n das Erscheinen des Buches von Ja. K. Grot „Streitfragen in der russischen Rechtschreibung von Peter dem Großen bis heute“ („Спорные вопросы русского правописания от Петра Великого доныне“) n 96
n im Jahre 1885 der praktische Leitfaden „Russische Rechtschreibung“ ( „Русское правописание“) 98
Am Ende des 17. Jh. , Anfang des 18. Jh. n die Terminologie (wissenschaftlichtechnische, militärische, administrative) n Entlehnungen aus den westeuropäischen Sprachen n vorzugsweise aus dem Deutschen n später aus dem Französischen n das besonders große Einwirkung von der 2. Hälfte des 18. Jh. 99
In den höheren Kreisen der Gesellschaft n eine übermäßige Begeisterung für ausländische Wörter 100
Eine einheitliche sprachliche Norm n die Kollision von ungleichartigen, manchmal widersprüchlichen sprachlichen Tendenzen, haben n das Problem der Bildung einer einheitlichen sprachlichen Norm verschärft sich 101
Scharfe Kampf vielfältiger Meinungen n die einen strebten nach der Annäherung der literarischen Sprachen an die Volkssprache n andere wollten die schwer verständliche Buchsprache erhalten 102
M. V. Lomonosov A. S. Puškin n spielten bei der Herausbildung der literarischen Normen eine große Rolle 103
M. V. Lomonosov n eigentlich die erste wissenschaftliche Grammatik der russischen Sprache n die Theorie der drei Stile (hoch, mittel und niedrig) 104
Russische Schriftsprache n zur Bildung einer einheitlichen Norm leisteten V. K. Tred´jakovskij D. I. Fonvizin G. R. Deržavin A. N. Radiščev N. M. Karamzin n bedeutende Beiträge 106
Periode des 19. Jahrhunderts n am Anfang des 19. Jh. wurde die Basis für eine allgemeine Norm der russischen Schriftsprache geschaffen. 108
n die Zerstörung des Systems drei Stile n Unifizierung und die Stabilisierung des „einfachen“ Stils 109
Die „Puškin“-Periode der russischen Literatur (1799– 1837) n die Epoche der gegenwärtigen russischen Sprache 110
A. S. Puškin n in den eigenen künstlerischen Werken die Volksprache und das Kirchenslawische n vereinigt n die Hauptrolle hatte die Volkssprache, in erster Linie die Moskauersprache n westeuropäische Elemente 112
Auf dieser Grundlage beruhen n die verschiedenen sprachlichen Stile, n die allgemeinen und obligatorischen sprachlichen Normen 113
Russische Schriftsteller n eine wichtige Rolle spielten: A. S. Griboedov M. Ju. Lermontov N. V. Gogol´ I. S. Turgenev 114
M. F. Dostoevskij L. N. Tolstoj A. P. Čechov A. M. Gorkij 116
Periode des 20. Jahrhunderts n vier Hauptperioden: n die Vorrevolutionsperiode (1900– 1917) n die sowjetische Periode (1917– 1985) n die Periode der Perestrojka (1985– 1991) n und die postsowjetische Periode (1991– 2000) 118
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