BOOM UND IMPERIALISMUS Die Wirtschaft boomte 1871 durch
BOOM UND IMPERIALISMUS Die Wirtschaft boomte 1871 durch die Ausbeutung der Kolonien: Deutschland wollte eine Weltmachtposition aufbauen. Das waren die Jahre des Imperialismus.
Wilhelm II an der Macht. Wilhelm II. hat 1888 nach dem Tod seines Vaters mit 29 Jahren den Thron bestiegen.
Wilhelm II und Bismarck waren beide konservativ, antisozialistisch und monarchisch. Aber während Bismarck für eine repressive Behandlung des Arbeiterstandes war, strebte Wilhelm eher eine Versöhnung mit dieser Klasse an. Nachdem 1990 die Sozialisten die Wahlen gewonnen hatten, versuchte Bismarck, die Kontrolle des Parlaments zu übernehmen. Er berief sich auf eine Verfügung von 1852, in der stand, dass die Minister prioritär den Regierungschef und nur zweitrangig den Kaiser als Ansprechpartner haben sollten. Wilhelm II. erließ daraufhin eine andere Verfügung, die von 1852 widerrief. Aus diesem Grund trat Bismarck 1890 zurück.
Wilhelm II. verfolgte eine aggressive Einkreisungspolitik. Russland: Bismarck und der russische Außenminister Nikolai Karlowitch de Giers hatten 1887 den Rückversicherungsvertrag unterzeichnet. Aber Wilhelm II. erneuerte den Vertrag nicht und Russland näherte sich Frankreich an. Er versuchte nochmal 1905 eine Wiederannäherung an Russland (Freundschaftsvertrag von Björkö). Aber die Initiative scheiterte, denn sie war unvereinbar mit den russischfranzösischen Beziehungen. Großbritannien Wilhelm II. führte eine personenbezogene Politik und legte mehrmals unangemessene Aussagen ab, die das komplizierte internationale Gleichgewicht unterminierten. 1886 sandte Kaiser Wilhelm II. ein Glückswunschtelegramm an Kruger, den Präsidenten der Transvaal-Republik (Süd-Afrika). Diese war eine holländische Kolonie, die mit Erfolg den britischen Feldzug «Jameson Raid» zurückgeschlagen hatte. Die Sendung des Telegramms wurde in Großbritannien mit Empörung aufgenommen, da Wilhelm II. der Neffe der britischen Königin war. Mit der Daily-Telegraph-Affäre (1908) hatte sich W. als einen der wenigen «Beschützer Englands» bezeichnet und sorgte damit für großes Aufsehen sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland. W. verfolgte auch, anders als Bismarck, eine Kolonialpolitik: in der Türkei, in China, aber vor allem in Afrika, Ost-Asien und Ozeanien.
Kolonien und Schutzgebiete des Deutschen Kaiserreiches 1. Deutsch-Südwestafrika (hervorgegangen aus dem Lüderitzland), 1884 bis 1915 (1919 Versailler Vertrag), erworben durch Franz Adolf Eduard Lüderitz (heute Namibia, Südrand des Caprivi-Zipfels an Botswana) 2. Deutsch-Westafrika, 1884 bis 1919, erworben oder bestätigt durch Gustav Nachtigall Togoland (ab 1905 Togo genannt, heute Togo, Ghana-Ostteil) Kamerun, bestehend aus Alt- und Neukamerun (heute Kamerun, Nigeria. Ostteil, Tschad-Südwestteil, Zentralafrikanische Republik-Westteil, Republik Kongo. Nordostteil, Gabun-Nordteil) Kapitaï und Koba, von der Handelsgesellschaft “Deutsch-Afrikanisches Geschäft” des Kaufmanns Friedrich Colin 1884 erworbene Ansprüche auf Teile des späteren Französisch-Guinea, aber deutscher Verzicht zugunsten Frankreichs 1885 Mahinland, durch G. L. Gaiser erworbenes, östlich von Lagos gelegenes Gebiet an der westafrikanischen Küste, das am 11. März 1885 unter deutschen Reichsschutz gestellt wurde, jedoch bereits am 24. Oktober 1885 an England abgetreten wurde 3. Deutsch-Ostafrika, 1885 bis 1919, erworben durch Carl Peters (heute Tansania, Ruanda, Burundi, Kionga-Dreieck in Mosambik)
Kolonien in Afrika (1914) aktuelle Afrika
5. Deutsch-Witu, 1885 bis 1890, erworben durch die Gebrüder Gustav und Clemens Denhardt (heute südliches Kenia) 6. Deutsch-Somaliküste, 1885 bis 1888, Ansprüche erworben durch Gustav Hörnecke, Claus von Anderten und Karl Ludwig Jühlke (heute Teil von Somalia) 7. Deutsche Schutzgebiete in der Südsee, 1885 erworben (1899 erweitert) Deutsch-Neuguinea, 1885 bis 1914, erworben durch Otto Finsch Kaiser-Wilhelms-Land (heute Teil von Papua-Neuguinea) Bismarck-Archipel (heute Teil von Papua-Neuguinea) Bougainville-Insel (heute Teil von Papua-Neuguinea) nördliche Salomon-Inseln, 1885 bis 1899 (heute Salomonen) nördliche Marianen, 1899 bis 1919 (heute als Nördliche Marianen Teil der Außengebiete der Vereinigten Staaten, Marianen) Marshallinseln, 1885 bis 1919 (unabhängig seit 1990) Palauinseln, 1899 bis 1919 (unabhängig seit 1994) Karolinen (als Ost- und Westkarolinen verwaltet, Teil Mikronesiens), 1899 bis 1919 (unabhängig seit 1990) Nauru, 1888 bis 1919 (unabhängig seit 1968) Deutsch-Samoa, 1899 bis 1919 (heute unabhängiger Staat Samoa) Savaiʻi Upolu 8. Kiautschou, 1898 bis 1914 (besetzt durch Otto von Diederichs, heute Teil von China)
Kolonien und Einflusszonen in Ostasien und Ozeanien um 1914 Ostasien und Ozeanien heute
Erfindungen und Firmen des Deutschen Kaiserreiches • 1861: das Telefon Erfinder: Philipp Reis • 1878: Verbrennungsmotor Erfinder: Karl Benz
• • Siemens Krupp Höchst Bayer Deutsche Bank AEG BASF Zeiss
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