Bndniskonferenz am 26 April 2017 Vereinbarkeit von Erwerbsttigkeit
Bündniskonferenz am 26. April 2017 Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege als unternehmerische Aufgabe Regina Held In Kooperation mit dem
Die aktuelle Situation in der Pflege § in Deutschland gibt es zur Zeit 2, 9 Mio. Pflegebedürftige mit Pflegegrad § davon werden etwa 72%, also 2, 1 Mio. ambulant betreut § fast 50% der Pflegenden sind berufstätig, über die Hälfte arbeiten in Vollzeit § hinzu kommen fast 4 Mio. Hilfebedürftige § aufgrund des demografischen Wandels steigt die Zahl der Hilfe- und Pflegebedürftigen und entsprechend die der Pflegenden § mit der Einführung der Pflegeversicherung ist die Tendenz, zu pflegende Angehörige möglichst lange im persönlichen Umfeld zu lassen, auch aus finanziellen Gründen, deutlich gestiegen. Die Reformen der gesetzlichen Regelungen stärken die Entwicklung „ambulant vor stationär“ § das Pflegezeitgesetz (2008) und das Familienpflegezeitgesetz (2102/2015) haben das erklärte Ziel „häusliche Pflege“ zu stärken und Vereinbarkeit zu erleichtern aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen In Kooperation mit dem
Die Situation in vielen Unternehmen § das Durchschnittsalter der Beschäftigten liegt zwischen 43 und 48 Jahren § die Größte Gruppe ist die der 40 - bis 50 -Jährigen § ca. 20 bis 30 % der Beschäftigten betreuen Kinder § ca. jede/r 10. Beschäftigte hat Verantwortung für Betreuung und Pflege von älteren Angehörigen, mit steigender Tendenz § weitere 10 bis 20% sehen eine Betreuungs- oder Pflegeaufgabe auf sich zukommen. § liegen ein hoher Frauenanteil und eine hohe Teilzeitquote vor, ist die Betroffenheit höher aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen In Kooperation mit dem
Die Situation der Betroffenen Arbeitgeber/in Erhaltung der Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit (Motivation und Zufriedenheit) berufstätige/r Pflegende/r Angehörige/r Erhaltung der Stabilisierung der häuslichen Pflegesituation & Versorgung der Familie physischen und psychischen Gesundheit & Familie Aufrechterhaltung der Lebensqualität aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf & Pflege Hilfen anbieten Hilfen (auch extern) erkennen und annehmen In Kooperation mit dem
Unterstützung für Betroffene betriebliches Umfeld familiäres und soziales Umfeld x. Betriebsleitung x. Vorgesetzte x. Kolleg. Innen x. Personalservice x. Mitarbeitervertretung x. Pflegezeitgesetz x. Familienpflegezeitgesetz berufstätige Pflegende x. Kirchen xehrenamtliche Hilfen x. Selbsthilfegruppen xandere Betroffene xöffentliche Beratungsstellen x. Rechtshilfen x. Medien ehrenamtliche und kostenfreie Unterstützungsangebote x. Partner x. Geschwister x. Kinder x. Freunde x. Nachbarn x. Bekannte x. Pflegedienste x. Pflegeeinrichtungen x. Pflegekasse xÄrzte, Therapeuten xhaushaltsnahe Dienstleister x. Hausnotruf aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen professionelle Unterstützungsangebote In Kooperation mit dem
Vereinbarkeit heißt… § die Anforderungen, die an Beschäftigte durch den Beruf gestellt werden und solche, die durch Familienaufgaben wie die Pflege von Angehörigen hinzu kommen, sollen gleichermaßen bewältigt werden § gelungene Vereinbarkeit bedeutet: § im Beruf den Kopf frei haben für die anliegenden Aufgaben, zu wissen, die Familie ist gut versorgt § in der Familienzeit nur für die Familie und sich selbst da sein können, zu wissen, die anliegenden Aufgaben sind erledigt oder in guten Händen aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen In Kooperation mit dem
Was bedeutet es zu pflegen und zu betreuen? § Welche Entscheidungen sind zu treffen? § Welche Aufgaben müssen übernommen oder organisiert werden? § Wie sieht die zeitliche Belastung aus? § Welche finanziellen Anforderungen werden gestellt? § Wie ist die körperliche, soziale und emotionale Belastung einzuschätzen? § Wie sehen die naheliegenden Unterstützungsmöglichkeiten aus? § Was bedeutet das alles für den beruflichen Einsatz? aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen In Kooperation mit dem
Was bedeutet es häufig allein zeitlich zu pflegen und zu betreuen? § Täglicher, wöchentlicher Zeitaufwand 70 % der betroffenen Erwerbstätigen stehen für mindestens einige Stunden am Tag zur Verfügung! im Schnitt 3 Std. / Tag (zwischen ½ und 5 Std. ) Dabei sind die Einsätze innerhalb der Woche durch die Berufstätigkeit i. d. R. begrenzt. An den Wochenenden kommt es oft zu noch höheren zeitlichen Einsätzen. aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen § Dauer von Pflegefällen durchschnittliche Pflegezeit: 8, 2 Jahre In Kooperation mit dem
Handlungsfelder betrieblichen Lösungen und Unterstützungen Personalpolitik Unternehmenskultur Unternehmensinfrastruktur Arbeitszeit Führungskräfte Pflege Angehöriger Urlaub & Freistellung Kolleginnen & Kollegen Serviceangebote Arbeitsort Interne Kommunikation Finanzielle Hilfen Arbeitsorganisation Information & Beratung Gesundheitsförderung aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen In Kooperation mit dem
Arbeitszeit Pflegende Beschäftigte haben ähnliche Herausforderungen an ihr Zeitmanagement wie Beschäftigte mit Kindern. Unternehmen können bereits vorhandene Angebote übertragen. Kriterien: Verlässlichkeit Flexibilität Phasenweise Lösungen Flexibilität in Lage und Umfang Arbeitszeitreduzierungen (auf Zeit) Flexible / individuelle Pausenregelungen ð freie Tage (zum Wochenende) aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen ð Schichtbefreiungen In Kooperation mit dem
Urlaub & Freistellung Wenn Arbeitszeitumfänge sowie Lage und Organisation der Arbeit nicht anpassbar sind, im Akutfall bzw. zur Organisation einer Pflegesituation kann eine Auszeit notwendig werden. Betroffene nutzen Urlaub und freie Tage, wünschen sich aber weitere Freistellungsmöglichkeiten. Kriterien: kurzfristig, unbürokratisch, alternativ zu den Gesetzen 1 -jährige Pflegezeit Sonderurlaub für bis zu 5 Jahre ð Bezahlte kurzzeitige Auszeit bzw. Pflegezeit ð Kurzfristige Auszeit auch ohne voraussichtlichen Pflegefall aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen ð Umgekehrtes Sabbatical In den Bedarfserhebungen wurde die „Arbeitsbefreiung in akuten Notfällen“ durchgehend als wichtigste Unterstützungsmaßnahme gesehen. In Kooperation mit dem
Pflegezeit & Familienpflegezeit aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen Pflegeunterstützungsgeld Pflegezeit Familienpflegezeit In Kooperation mit dem
Arbeitsort Entscheidend sind die Entfernungen zum Arbeitsort, zum eigenen Wohnort und zum Aufenthaltsort der zu pflegenden Person. Kriterium: Fahrtzeiten reduzieren, schnell vor Ort sein können Homeoffice ermöglichen ð Einsatzorte gezielt wählen ð Außendienste vermeiden aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen In Kooperation mit dem
Arbeitsorganisation Gelungene Vereinbarkeit steht und fällt mit einer guten Arbeitsorganisation. Zielführende Arbeitsplatzbeschreibungen, gut zugeschnittene Teilzeit und saubere Vertretungsregeln sind die Grundlagen für eine belastbare Organisation. Die Beschäftigten sind sich ihrer betrieblichen Verantwortung sehr bewusst und fordern diese Regelungen. Kriterium: klare Aufgabenverteilung und Zuständigkeiten, schnelle Absprachen verantwortungsbewusste Teamarbeit ð Arbeitsplatzbeschreibungen ð belastbare Vertretungsregeln aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen ð belastbare Personalausstattung / Teams ð eindeutige Entscheidungsstrukturen flexible Personaleinsätze durch Vermittlung von Hilfskräften oder Springern In Kooperation mit dem
Führungskräfte, direkte Vorgesetzte, aber auch Geschäftsführende, sind entscheidend für die Akzeptanz des Themas, die Offenheit und die Umsetzung von Lösungsangeboten. Sie zeigen mit ihrem Verständnis und ihrer Flexibilität wie sehr sie an optimalen Lösungen für die Betroffenen und das Unternehmen interessiert sind. Wichtig ist: Führungskräfte sind Vorbilder, das gilt auch beim Thema Vereinbarkeit. Eine Führungskraft, die selbst keine gute Vereinbarkeit oder WLB lebt, wird Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer daran hindern Lösungen umzusetzen und sie ohne ein „schlechtes Gewissen“ anzunehmen. Kriterium: Offenheit, Verständnis, Fördern & Fordern aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen Offenheit Führungskräftetraining beinhaltet Pflegethema ð über das Thema und damit verbundene Aufgaben informieren ð Führungskräfte sensibilisieren ð Werden Sie persönlich! In Kooperation mit dem
Kolleginnen & Kollegen Kolleginnen und Kollegen sind sehr entscheidend, wenn es darum geht, dass sich Betroffene gut aufgehoben fühlen. Oft sind die engsten Kolleginnen und Kollegen als erste ins Vertrauen gezogen. Gut ist es, wenn klar ist, wo Unterstützung benötigt wird. Kriterium: Offenheit, Verständnis, „Gerechtigkeit“ Offenheit ð über das Thema informieren und für die Belastung der Betroffenen sensibilisieren ð eine mögliche eigene, zukünftige Betroffenheit erkennen aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Rolle der Führungsaufgaben ð … aber auch nicht Betroffenen Gelegenheit geben, sich zu äußern In Kooperation mit dem
Interne Kommunikation Wie in der Gesellschaft, so ist auch in vielen Unternehmen Pflege ein Tabuthema, weil es eher mit negativen als mit positiven Erfahrungen verbunden wird. Betroffene sehen sich in einem selbst gewählten Einzelschicksal. Sie nehmen sich nicht wahr als sorgende Berufstätige mit einer berechtigten Vereinbarkeitsfrage. Kriterium: Darüber reden und aufklären, Verständnis, Akzeptanz, Transparenz klares Statement der Unternehmensleitung, Unternehmensleitlinien Platz für das Thema schaffen im Intranet und bei betrieblichen Zusammenkünften Erfahrungsaustausch aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen ð gleicher Stellenwert für Kinder und Pflege ð gute Lösungen von Betroffenen darstellen In Kooperation mit dem
Information & Beratung Um der internen Kommunikation Anstöße zu geben, aber auch um den Betroffenen und künftig Betroffenen Wege und Hemmungen abzunehmen, ist es hilfreich, Informationen und Beratungsmöglichkeiten ins Haus zu holen. Kriterium: sich auf dem kurzen Weg zu informieren, Mitbetroffene kennenlernen ð Interne / externe Ansprechpartner benennen ð Informationsmaterial zusammenstellen ð Kontaktdaten von Beratungsstellen und Pflegeanbietern bereit halten aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen ð Informationen / Beratung ins Haus holen ð Seminare / Pflegekurse organisieren ð sich mit anderen zusammenschließen In Kooperation mit dem
Pflege Angehöriger ð Belegplätze ð Tagespflegeplätze ð ehrenamtliche Betreuer und Helfer (Pensionäre) Serviceangebote Finanzielle Hilfen ð Mitnahme von Kantinenessen ð Darlehen ð Fahrdienste ð haushaltsnahe Dienstleistungen ð Apotheken/ Versorgungsdienst ð… ð finanzieller Ausgleich bei AZReduzierung ð Anteil an Betreuungskosten ð bezahlte Freistellungen ð… Gesundheitsförderung ð Betriebssport ð Gesundheitsmaßnahmen vor Ort ð Ernährungskurse In Zusammenarbeit mit den Kranken- und Pflegekassen ist einiges auch kostenfrei zu gestalten! aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen ð Kurse zur psychischen Entlastung ð Pflegekurse In Kooperation mit dem
Erkenntnisse aus der Arbeit mit und in Unternehmen Kein Unternehmen fängt bei 0 an! Es ist gut, die Betroffenheit und Bedarfe zu (er)kennen. Kommunikation ist das Wichtigste! Offenheit ist unerlässlich. Information und Beratung ist hilfreich und kann als Schlüssel dienen. Es sind deshalb oft nicht die großen Angebote und Maßnahmen, die notwendig sind, es „kostet“ etwas Zeit und Engagement. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schätzen ein Engagement der Leitung sehr und fühlen sich wertgeschätzt. aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen Betroffene sind trotz der eigenen Belastung überaus engagiert, d. h. sie finden durch das Engagement Entlastung. Führungskräfte tragen das Thema gut, sie sind oft selbst betroffen. In Kooperation mit dem
Was können Betriebe tun? Das Thema bekannt machen, Stellung nehmen! Den Bedarf ermitteln (Fragebogen, Interviews, Gespräche) Eine Informationsveranstaltung zur Vereinbarkeit allgemein oder schon zu einem speziellen Thema der Pflege anbieten Einen Ansprechpartner/ Verantwortlichen für Beschäftigte benennen Die bestehende Situation dokumentieren, d. h. Bedarf/ Betroffenheit, vor allem aber auch bestehende Angebote Einen Workshop anbieten, eine Gesprächs- oder Arbeitsgruppe ins Leben rufen, Ideen und Lösungsansätze ermitteln Neue machbare Ideen umsetzen aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen Über alles regelmäßig informieren, vor allem über gute Lösungen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem guten Miteinander motivieren In Kooperation mit dem
Gute Idee Reservierte Parkplätze pflegende und sorgende Angehörige sind oft in Zeitnot, reservierte Parkplätze mindern den Stress, morgens, aber auch bei Arbeitsunterbrechungen EON mit Familienaufgaben! aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen für Beschäftigte In Kooperation mit dem
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Regina Held Kompetenzzentrum Frau & Beruf Emscher-Lippe Erinstraße 6 44575 Castrop-Rauxel 02305/ 92150 -14 held@zfbt. de aktuelle Situation in Unternehmen Betroffene Unterstützung Vereinbarkeit heißt Pflegen Handlungsfelder Gesetze Handlungsempfehlungen In Kooperation mit dem
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