bersicht Geschichte Organisation Angebot Zahlen Fallvignette 1 Geschichte
Übersicht • Geschichte • Organisation • Angebot • Zahlen • Fallvignette 1
Geschichte • Jahrhundertwende: Waisenkindergesetz Kanton SG • 1902 Gründung Evangelischer Erziehungsverein der Kirchenbezirke Toggenburg, Wil, Gossau, Seebezirk, Gaster • 1918 umgebaute Stickerei in Ganterschwil wurde bezogen: „Sonnenhof“ • 1954 Beobachtungs- und Therapiestation • 1975 Anerkennung als kinderpsychiatrische Institution durch den Regierungsrat • 1994 Gründung Stiftung Kinder- und Jugendpsychiatrisches Zentrum Sonnenhof • 1996 Leistungsauftrag zur Führung einer KJP Klinik (kantonales Psychiatriekonzept 1989) • Leistungsvereinbarung, Vollkostenfinanzierung 2 • 2009 April Einzug ins neue Klinikgebäude
Organisation • Klinikgebäude: 3 Stationen mit je 2 Gruppen mit jeweils 6 Patienten (Minergie-P) • Klinikküche, Konferenz- und Seminarräume, Technik, Wäscherei, Tiefgarage • Hauptgebäude mit Büros für Verwaltung, Ärzte, Therapeuten, Sozialarbeiter • zwei Schulhäuser für Unter-, Mittel- und Oberstufe, Schreinerei und Metallwerkstatt • Ateliers für Einzelbetreuung, Kunsttherapie 3
Angebote Aufträge: • Krisenintervention • Abklärung, Diagnostik und Behandlung • Stationäre (Langzeit)Behandlung 4
Ang Angebote 2 • Psychopharmakotherapie • Heilpädagogischer Unterricht mit 28 Lektionen • Werkklasse • Bezugspersonenarbeit • Klärung der Rechtssituation (Sorgerecht, Obhut, Patientenrecht) • Kontakte zu Behörden • Eltern- und Familientherapie • Gestaltungstherapie • Musiktherapie • tiergestützte Therapie • Logopädie • Ergotherapie/Körperthera pie • Mitarbeit bei der Organisation der Nachbetreuung • Finanzierungsfragen 5
Angebote 3 • DBT-A • Milieutherapie – Anspruchsvolles Therapiekonzept • Im Zusammenspiel von Pflege/Pädagogik, Psychotherapie, Paratherapien, Eltern- und Familienarbeit und Klinikschule steht der Alltag im Mittelpunkt. Alle therapeutischen Angebote werden diesem Konzept zu- bzw. untergeordnet. – Pädagogisch – Therapeutisches Milieu mit Doppelfunktion: • Stützender, Sicherheit und Halt gebender Rahmen • Bühne, auf der sich Konflikte, Beziehungsmuster und Symptome abbilden und bearbeiten lassen 6
Angebote 3 Milieutherapie: Das multidisziplinäre Team einer Station (bis 2012) Fachärztliche Leitung CA/LA/OA Therapeutischer Dienst: Ärzt. Innen Psycholog. Innen Paratherapien Case-Management Psychotherapie 2 x/W. Eltern/Familienarbeit Vernetzung mit externen Therapeuten Pflege Pädagogik: (Kinder)Krankenpflege Pädagogen Bezugsbetreuungssystem Pflegeanamnese Eltern/Familienarbeit Übergaben zu weiterführenden Betreuungen Sozialarbeit Kontakte zu Behörden u. externen Institutionen Perspektivarbeit 7
Angebote 3 Milieutherapie: Das multidisziplinäre Team einer Station (ab 2013) Patient Tandem aus Bezugstherapeut und Bezugsteamer: kleinste Einheit des MDT Restliche MA des multidisziplinären Teams (MDT): Sozialarbeit, Schule, Kreativtherapie Stationsleitungstandem (Teamleitungen PP und OÄ) Klinikleitungstandem (Leitung LP, LÄ, CA und LPP) 8
Unterschiede zu anderen KJPs • • • moderne Infrastruktur ausgerichtet auf KJP geschlossene/offene Stationen und Gruppen DBT-A-Gruppe für Jugendliche Vollzeitschule mit 28 Lektionen für Unter-, Mittel- und Oberstufe, Gymnasium und Berufsschule 365 Tage/24 Stunden Aufnahmefähigkeit hoher Anteil an Notaufnahmen ausgezeichnete Vernetzung mit allen Fachinstitutionen Gemeinsam mit KJPD SG volle Weiterbildungsermächtigung FMH ländliche Lage, abseits von städtischen Einflüssen 9
Zahlen • 38 Betten • 13286 Patiententage (2015) • Spitalliste: St. Gallen, Zürich, Schwyz, Appenzell Ausserrhoden • Zusammenarbeit: Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden • 2, 3 Monate Aufenthaltsdauer • 117 Mitarbeitende mit 91. 1 Vollzeitstellen • 32 Azubis und Praktikanten 10
Anzahl Patiententage 14. 0 12. 0 10. 2 12. 2 12. 4 11. 8 11. 5 10. 9 11. 0 11. 1 13. 3 10. 0 8. 0 6. 0 4. 0 4. 6 In 1 000 Patiententagen 2. 0 1997 2000 2005 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 11
Aufenthaltsdauer in Monaten 20. 0 18. 0 16. 0 14. 0 12. 0 9. 0 10. 0 8. 0 6. 0 4. 0 3. 3 2. 9 2. 7 2. 8 2. 5 2. 1 2. 3 2005 2009 2010 2011 2013 2014 2015 2. 0 1997 2000 12
Anzahl behandelte Patienten 250 200 154 150 174 2010 2011 2013 2014 221 131 100 50 166 208 210 72 34 0 1997 2000 2005 2009 2015 13
Kundenzufriedenheit Eigene Erhebung 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 8. 5 8. 4 7. 8 7. 3 8. 9 8. 8 8. 6 8. 8 8. 4 8. 3 8. 6 8. 3 7. 8 8. 9 8. 7 8. 8 8. 6 8. 7 8. 4 7. 7 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Eltern Behörden 14
Aufträge 2015 • Krisenintervention: < 14 Tage • Kurze Behandlung: 1 -3 Monate 31% 36% • Lange Behandlung: > 3 Monate 33% 15
Diagnosen Achse Klinisch-psychiatrisches Syndrom Hauptdiagnose, Mehrfachdiagnosen sind die Regel! 10 bis 19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotorpe Substanzen 1 20 bis 29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen 5 30 bis 39 Affektive Störungen (Depression, manisch-depressiv) 34 30 bis 49 Neurotische Störungen, Belastungs- und somatoforme Störungen (inkl. posttr. Stressstörungen) 42 50 Essstörungen 7 51 Schlafstörungen 0 60 bis 62 Persönlichkeitsentwicklungsstörungen (inkl. Borderline) 16 70 Leichte Intelligenzminderung 5 84 Tiefgreifende Entwicklungsstörungen (inkl. Autismus) 4 90 bis 92 Störung des Sozialverhaltens, hyperkinetische und kombinierte Störungen 40 93 bis 98 Emotionale Störungen und Störungen sozialer Funktionen des Kindesalters 36 2015
Eintritte/Notaufnahmen/Fürsorgerische Unterbringung (FU) Anzahl Eintritte Notaufnahmen FU 2013 176 54 = 31% 2014 177 77 = 44% 2015 187 105 = 56% 63 = 34% von allen Eintritten 52 = 50% von allen Notaufnahmen Jahr 17
Fallvignette • • • Patientin Sara, geb. 1999 Ke 1995 aus Kosovo hierher gekommen, 4 Geschwister SS: Rauchen, Frühgeburt, Herzfehler Ab Kiga: lebhaft, unruhig, unkonzentriert Sonderschule Im Verlauf Stimmungsschwankungen, selbst- und fremdaggressives Verhalten, Anspannungszustände, Tagesschule, Schliesslich auf eigenen Wunsch gegen Willen der Ke Platzierung mit Lehrstelle • Am Bazar: «ich habe Lehrstelle in Gastronomie, kommen sie doch einmal» • Letzte Info: Aufnahme aus Platzmangel in Erw. Psychiatrie ZH wegen wiederaufkommen von Stimmungslabilität, Aggression und SVV 18
Aufenthalte im KJPZ und KJPD ZH Aufträge und Rechtsgrundlage • Dezember 2011 KJPZ • Krisenintervention: 12 Tage Abklärungsempfehlung (nicht angenommen) Gefährdungsmeldung an VB • Februar 2012 KJPZ • Abklärungsaufenthalt 80 Tage Platzierungsempfehlung (nicht angenommen) • 07. 03. 13 – 16. 04. 13 • Stationär KJPD ZH (Krise) Zusammenbruch des Arbeitsbündnisses KJPD ZH – • 16. 04. 13 – 11. 07. 12 • Klinik Sonnenhof 87 Tage • 02/2015 PUK ZH • FU, Behandlungsauftrag durch Ke PUK Zürich, Krisenintervention
1. Aufenthalt KJPZ • Krisenintervention nach Notfallüberweisung vom KJPD Bülach: • depressive Episode mit akuter Suizidalität, chronische Belastungssituation durch schwankende Schulleistungen sowie Schwierigkeiten im Sozialverhalten im schulischen Setting • Unbehandeltes ADHS • Onkel ms vor 5 Monaten suizidiert • Direktive, angespannte Ke beendeten Klinikaufenthalt durch Abbruch nach 11 d, Gefährdungsmeldung
2. Aufenthalt KJPZ Abklärungsaufenthalt, Ergebnisse • 12; 10 -jähriges Mädchen, IQ 88 • deutliches ADHS, sprachliche Schwierigkeiten aufgrund des Migrationshintergrunds • schulischen Leistungsfähigkeit eingeschränkt, Leistungsdruck durch Ke, trotz Nachhilfe und SPF nicht standgehalten, Verhalten in Schule immer auffälliger, schliesslich untragbar. • Ke mit Saras Verhalten konfrontiert, dies führt in Folge zu Zusammenbruch und suizidaler Krise bei Sara. • Empfehlung: Platzierung in einem Sonderschulheim, Medikation, PT, Beistandschaft • Nicht von Ke angenommen -> Gefährdungsmeldung 2
Aufenthalt KJPD ZH • Zunächst Aufnahme wegen suizidaler Krise, im Verlauf dann neben selbstzerstörerischen, provokanten und verweigernden auch psychotische Symptome: Stimmenhören, Denkstörungen. Massive Impulskontrollstörung, Stimmungsschwankungen zwangen zu massiver medikamentöser (Nebenwirkungen!!) und freiheitseinschränkender Therapie (Isolation) • externalisierende Verarbeitung der Problematik durch die Patientin und die Familie, Klinik war schuld, Sonnenhof das Ideal -> Verlegung freiwillig in Sonnenhof
3. Aufenthalt KJPZ • Zunächst ruhig, zugewandt, Ke mitarbeitend • Im Verlauf dann zunehmend stimmungsschwankend, verwirrt, verweigernd, suizidal -> FU. • Medikamentös kaum beherrschbare Impulsivität und Suizidalität • Zusammenarbeit mit Ke zunehmend schwierig, grosse Verunsicherung, Verleugnung jeglicher Problematik • Zuspitzung: Suizidalität zunehmend, Fluchtgefahr. Isolation und mehrfache Fixation notwendig • Medikationsumstellung
Diagnosen • Dezember 2011 KJPZ 12 Tage • Februar 2012 KJPZ 80 Tage • 07. 03. 13 – 16. 04. 13 KJPD ZH • 16. 04. 13 bis jetzt • Depression, ADHS • • • Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens Mittelgradige depressive Episode V. a. Entwicklung einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung, Borderline Typus • Emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline Typ, Paranoide Schizophrenie (Verdachtsdiagnose) Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens • Verdacht auf psychotische Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis, Emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline Typ, Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
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