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Über die Regulierung und die Risikobewertung hinaus: welche Verantwortung haben Unternehmen in der Soziale Verantwortung der Unternehmen und die UN-Ziele der nachhaltigen Entwicklung Gesellschaft? 1
Inhalt 1. CSR (Corporate Social Responsibility) • Definition • Relevanz für Unternehmen • Zusammenhang mit der EU-Verordnung und der unternehmischeren Beschaffung 2. Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) • Erfassung der weiter reichenderen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeiten • Wie können europäische KMU einen Beitrag leisten? 2
Soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR) Die Verantwortung der Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft 1. Nach dem Gesetz Definition Europäische Kommission, 2011 2. Integration von sozialen, ökologischen, ethischen, Verbraucher- und Menschenrechtsbelangen in die Geschäftsstrategie und -abläufe der Unternehmen 3
Definition von Verantwortlichkeiten Menschenrechte Faire Betriebsführung Verantwortungsvo lle Beschaffung Umweltauswirkungen Arbeitsbedingungen Kundenbelange CSR Lokales Engagement & gesellschaftliche Entwicklung 4
Arbeitsbedingungen Mitarbeiter und Arbeiter stehen im Mittelpunkt von jedem Unternehmen. Arbeitsrechte müssen gewahrt werden, und das Unternehmen muss über Richtlinien und Verfahren verfügen, um dies zu gewährleisten. Arbeitsbezogene Themen sind u. a. • Faire und angemessene Vergütung • Faire Arbeitszeiten nach lokalem Recht und internationalen Standards • Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen • Null Toleranz gegenüber Kinderarbeit und Zwangsarbeit • Gesundheit und Sicherheit Umwelt Unternehmensaktivitäten können die Umwelt auf vielfache Weise beeinträchtigen, von Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung bis zu Abfallentsorgung und Ressourenentnahme. Von Unternehmen wird erwartet, dass sie solche Auswirkungen und Risiken identifizieren unternehmerische Leitlinien und Prozesse hierzu implementieren und festlegen, wie sie negativen Auswirkungen am wirksamsten begegnen. Beispielsweise können Unternehmen erneuerbare Energien nutzen oder Programme zur Abfallverwertung initiieren. 5
Menschenrechte Je nach Tätigkeitsbereich des Unternehmens beeinträchtigen sie potenziell die Menschenrechte ihrer eigenen Mitarbeiten, benachbarten Kommunen und Stakeholdern entlang der Lieferkette. Schlüsselfragen sind: • Wer sind die Rechteinhaber unter meinen Stakeholdern? • Auf welche Menschenrechte wird sich die Unternehmenstätigkeit möglicherweise negativ auswirken? Sind es direkte oder indirekte Auswirkungen? • Wie lauten die Menschenrechtsrichtlinien und -verfahren des Unternehmens, einschließlich der Wiedergutmachung? Faire Betriebsführung Von den Unternehmen wird nicht nur erwartet, dass sie in Übereinstimmung mit den nationalen, regionalen und internationalen Vorschriften handeln. Es wird auch ein ethisches Verhalten gemäß akzeptierter Normen erwartet. Dies bezieht folgende Punkte ein, ist aber nicht auf diese beschränkt: • Maßnahmen gegen Korruption und Bestechung • Faires und verantwortungsbewusster Umgang mit Steuern (z. B. Steuerzahlung) • Achtung der Eigentumsrechte • Faire Zahlungspraktiken 6
Responsible Sourcing Book Verbraucherfragen Umwelt- und Sozialauswirkungen können grundsätzlich entlang der gesamten Lieferkette auftreten. Aus diesem Grund sollte ein Unternehmen seine Lieferkette kennen und die wichtigsten Risiken und Auswirkungen zu identifizieren. Beispiele hierfür sind: • Achtung der Menschenrechte • Umweltauswirkungen durch die Aktivitäten der Lieferanten (z. B. bei der Gewinnung, Verarbeitung und dem Transport von Rohstoffen) • Die Mitarbeiter der Lieferanten haben Zugang zu fairen Löhnen und anderen anerkannten Arbeitsrechten • Korruption und Bestechung entlang der Wertschöpfungskette Ein Unternehmen sollte sich im Klaren sein über die Umweltverträglichkeit und die sozialen Auswirkungen, die bei der Nutzung des Produkte oder Dienstleistungen auftreten. Beispielhafte Auswirkungen sind: • Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für die Verbraucher • Transparente und faire Informationen bzw. Präsentationen von Produkten bzw. Dienstleistungen • Umweltauswirkungen der Produktentsorgung 7
Engagement und Entwicklung der lokalen Gemeinden Die Aktivitäten eines Unternehmens können sich direkt oder indirekt positiv auf die umliegenden Gemeinden oder Gemeinden entlang der Lieferkette auswirken. Einige Beispiele für den Mineralsektor sind: • Schaffung von lokalen Arbeitsplätzen und Kompetenzentwicklung • Lokale Beschaffung zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft und zur Reduzierung der CO 2 -Bilanz • Lokale Investitionen (Philanthropie und darüber hinaus) • Zusammenarbeit mit Lieferanten und lokalen Organisationen • Ermutigung der Lieferanten, sich Gemeinden in den Ländern, in denen sie tätig sind, zu engagieren Auch KMU können sich in Gemeinden, die mit Ihrer Unternehmenstätigkeit verbunden sind, engagieren. Damit dieses Engagement nachhaltig umgesetzt wird, sind folgende Punkte zu empfehlen: • Fokussierung auf Communities und Stakeholder, die mit dem Betrieb Ihres Unternehmens verbunden sind. • Zusammenarbeit mit lokalen und/oder Expertenorganisationen, um die finanzielle Unterstützung effizienter einzusetzen. 8
Hilfreiche Leitlinien ISO 26000 Internationale Norm Lokales Arbeitsrecht ILO-Konventionen Anwendbare Tarifverträge UN-Leitsätze für Wirtschaft und Menschenrechte Nationale Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften und Leitlinien Der UN Global Compact, Transparency International und das International Business Leaders Forum Leitfaden zur Korruption • OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen • OECD Due Diligence Guidance for Responsible Business Conduct (Leitlinien für verantwortungsvolles Geschäftsverhalten) • • 9
Zur Integration von CSR in Ihr Unternehmen • Einbindung in unternehmische Governance, Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle • Einbeziehung der Interessengruppen 10
Verantwortlichkeiten, Betriebsorganisation und Lieferkette Festlegung der Verantwortlichkeiten • Wer ist ein Entscheidungsträger in Ihrem Unternehmen? • Haben Führungskräfte die CSRFolgenabschätzung und die damit verbundenen Maßnahmen unterzeichnet? • Wer ist für die Umsetzung von CSRbezogenen Aktivitäten (Richtlinien, Verfahren, Berichterstattung) verantwortlich? Sozial- und Umweltverträglichkeitsprüfung • Was sind die tatsächlichen bzw. potenziellen sozialen und ökologischen Auswirkungen entlang Ihrer Wertschöpfungskette? • Sind CSR-Richtlinien und -Verfahren in Ihre Betriebsorganisation integriert? Richtlinien, Verfahren und Berichterstattung der Unternehmen • Sind sich die Mitarbeiter und Lieferanten Ihrer Richtlinien und Verfahren bewusst? • Sammeln Sie Daten über Ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen? • Teilen Sie Ihren Interessengruppen regelmäßige und relevante Informationen über Ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen mit? 11
Zusammenarbeit mit Stakeholdern kann ein Unternehmen unterstützen bei: • Identifizierung aktueller und potenzieller negativer Auswirkungen und Risiken. • Erhöhte Akzeptanz eines Unternehmens in einer bestimmten Region (Social License To Operate). • Erhalt von Informationen für Entscheidungsprozesse (z. B. Ausbau eines Standortes in einer neuen Region). 12
Die UN Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDGs) Unternehmensverantwortung gegenüber den SDGs 13
Die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) – Agenda 2030 Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat im Jahr 2015 die 17 SDGs verabschiedet. Sie befassen sich mit den globalen Herausforderungen und umfassen u. a. die Themen Umweltzerstörung, Wohlstand, Frieden und Gerechtigkeit. Die Ziele sind eng miteinander verflochten. Die Ziele sollen bis 2030 erreicht werden. Dabei soll die gesamte Menschheit erreicht werden. 14
Die SDGs und Unternehmen • Die SDGs richten sich an die Gesellschaft und Institutionen im Allgemeinen und schließen auch Unternehmen ein. • Unternehmensaktivitäten haben potenziell Auswirkungen auf eine Reihe von Zielen entlang der Lieferkette. • Unternehmen sollten sowohl ihre potentiellen negativen Auswirkungen als auch ihre positiven Beiträge abschätzen. 15
Auswirkungen und Beitrag des Unternehmens zu den SDGs Auswirkungen Beitrag Die Auswirkungen sind mit den Aktivitäten Der Beitrag bezieht sich darauf, was eines Unternehmens verbunden und Unternehmen zusätzlich zu den Zielen der können sowohl negativ als auch positiv sein. nachhaltigen Entwicklung leisten können (z. B. Investitionen in lokale Gemeinden, Negative Auswirkungen, beziehen sich Bildungsprogramme, Entwicklung auf Risiken für Umwelt und Menschen durch innovativer Produkte usw. ) Unternehmensaktivitäten (z. B. Gesundheit und Sicherheit, Umweltverschmutzung, etc. ) Positive Auswirkungen beziehen sich auf positive Effekte, die sich aus den Aktivitäten eines Unternehmens ergeben (z. B. Schaffung von Arbeitsplätzen, Gleichstellungspolitik usw. ) 16
SDGs entlang der Wertschöpfungskette (Beispiel) SDG Compass - Leitfaden für Unternehmensaktivitäten zu den SDGs 17
Die SDGs aus Sicht eines europäischen Unternehmens – zentrale Fragen • Wie kann ich direkte Verbindungen zu den 17 Zielen herstellen (z. B. ist mein Unternehmen kürzlich in der Energieversorgung auf erneuerbarer Energien umgestiegen? Die Auswirkungen/Beiträge zu SDG 7 können sein: Bezahlbare und saubere Energie) • Wer sind die gefährdeten Gruppen entlang meiner Wertschöpfungskette, die Bezug zu einem oder mehreren SDGs haben könnte? • Welche sozialen und ökologischen Auswirkungen habe ich identifiziert? Was ist ihr Bezug zu den 17 SDGs? 18
Beispiel 1 Eine Zinnschmelze mit Sitz in Spanien bezieht den größten Teil seines Rohstoffs aus Myanmar. In den letzten Monaten hat eine weltweit bekannte Menschenrechts-NGO einen Bericht veröffentlicht, in dem sie auf schlechte Arbeitsbedingungen im Zusammenhang mit Bergbauaktivitäten in diesem Land hinweist. Ermittlung der Auswirkungen Zu ergreifende Maßnahmen und Fragen Sie stellen fest, dass das Zinn, das Sie beziehen, aus der Region stammt, die im NGO-Bericht identifiziert wurde. • • Zahlen Sie Ihren Lieferanten einen fairen Preis für ihre Produkte? Fragen Sie Ihre Lieferanten nach ihrer Vergütungspolitik: Zahlen sie den Arbeitnehmern mindestens den Mindestlohn (idealerweise den existenzsichernden Lohn)? Bezahlen Ihre Lieferanten ordnungsgemäß Steuern? Arbeiten Sie mit Interessengruppen im Land (NGOs, Lieferanten, lokale Programme) zusammen, um die im NGO-Bericht identifizierten Herausforderungen anzugehen? Auswirkungen und Beitrag zu SDGs • • • SDG 1: Beendigung der Armut. SD 8: Fürderung von dauerhaftem, breitenwirksamen und nachhaltigen Wirtschaftswachstum, produktiver Vollbeschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für alle. SDG 17: Stärkung der Umsetzungsmittel und Erfüllung der globalen Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben 19
Beispiel 2 Ein Goldscheideanstalt in Polen hat beschlossen, ASM-Gold aus einem anerkannten internationalen Programm für verantwortungsbewusstes ASM-Gold aus Ghana, Burkina Faso und Uganda zu beziehen. Die Scheideanstalt hat mit der NGO, die das Programm verwaltet, zusammengearbeitet und ein Betriebsmodell entwickelt, um Gold aus den ASM-Quellen getrennt zu verarbeiten und zu vermarkten. Außerdem erhält die Scheideanstalt regelmäßig Informationen über die Aktivitäten mit den Bergleuten vor Ort und hat Informationsmaterial für seine Kunden vorbereitet. Ermittlung der Auswirkungen Zu ergreifende Maßnahmen und Fragen Die Entscheidung, von ASM zu beziehen, kann positive Auswirkungen auf die umliegenden ASM-Communities haben. Gleichzeitig erfordert es solide Prozesse vom Unternehmen, um sicherzustellen, dass die mit einer solchen Tätigkeit verbundenen Risiken gemindert werden. • Weitere Informationen finden Sie im Trainingsmodul zum ASM. • • • Was weiß ich über die ASMBergleute und ihr Umfeld? Worauf zielt das internationale Programm ab, und was ist mein Beitrag? Welche Risiken bestehen für Mensch und Umwelt im Zusammenhang mit der Beschaffung von ASM? Welche Schritte unternehme ich, um solche Risiken zu minimieren? Auswirkungen und Beitrag zu SDGs • • SDG 1: Beendigung der Armut. SDG 8: Fürderung von dauerhaftem, breitenwirksamen und nachhaltigen Wirtschaftswachstum, produktiver Vollbeschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für alle. SDG 10: Verringerung von Ungleichheiten. SDG 12: Sicherstellung von nachhaltigen Konsum- und Produktionsmustern 20
Danke Weitere Informationen finden Sie auf dem Portal Due Diligence Ready! 21
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