BER DIE KINDERZEICHNUNG EIN KURZER EINSTIEG Madita Lentzen
ÜBER DIE KINDERZEICHNUNG EIN KURZER EINSTIEG Madita Lentzen & Lea Saha Choudhury
INHALT • Historische Einordnung • Phasen von 0, 5 Jahren bis 12 Jahre • Kurzer Ausblick auf die Jugendzeichnung • Relevanzfelder für die heutige Zeit • Aktuelle Entwicklungen
HISTORISCHE EINORDNUNG Antikes Rom 0 Romanik Gotik „Emile“ Renaissance Rousseau, Barock Schiller Rokoko 1000 1800 „Kind als Entwicklung neuer Künstler“ Götze Medien Internet „Entdeckung“ der (www) Kinderzeichnung Gemeinsamkeit Ebenezer Cooke von Kunst & 1885 2000 Pädagogik ? 500 400 v. Chr. Beginn Antikes Griechenland: Mittelalter Aristoteles, Platons Höhlengleichn is 1900 Pestalozzi, 1500 Erster kunstpädago. Fröbel Michelangelo, Kongress, Kunsterziehungs. Leonardo Bewegung „Didactica Klassizismus Romantik magna“ Realismus Impressionismus Symbolismus Historismus Comenius (…) Jugendstil
SCHMIERSPUREN • 0, 5 bis 1, 7 Jahre • früheste motorische Ausdrucksformen Ø schmieren mit Materialien wie z. B. : Brei Ø Verbindung zur analen „Libido“ Ø „Quelle des Glücks“: von Kind selbst geschaffen Ø Koexistenz von Schmierspuren und Kritzelphase
WAS BEWEGT EIN KIND ZUM ZEICHNEN? • Zeichnen als natürliches und selbstverständliches Ausdrucksmittel • Keine spontane Idee > Nachahmung von Erwachsenen/anderen Kindern oder konkrete Aufforderung • Freude an Bewegung, Bedürfnis sich auszudrücken • Voraussetzung: die motorischen Fähigkeiten mit dem Material umzugehen
KRITZELPHASE • 1 bis 2, 5 Jahre: • 1; 0 – 1; 3: Hiebkritzel • 1; 3 – 1; 8: Schwingkritzel • 1; 9 – 1; 11: Kreiskritzel Ø Kind erkundet Stift und Papier Ø Probiert motorische Fähigkeiten aus Ø Hat noch keine inhaltlichen Darstellungsabsichten Ø Emotionen können erkennbar sein
• Ab 2; 0: Verschieden geformte Kritzel • Ab 2; 5: Isolierte Kreiskritzel Ø Erstes sinnunterlegtes Kritzeln (instabile Bedeutungen) Ø Danach ist diese Entwicklungsphase in gewisser Weise abgeschlossen
Benennung: Mama (Kopffüßler Mitte), Baum (links), Haus (rechts oben), Wiese, Blumen (unten), Sonne (unten rechts) • 2, 5 bis 4 Jahre: • Sinnunterlegtes Kritzeln: Konzeptkritzel Ø Übergang zur Vorschemaphase Ø Darstellungsabsichten, Mitteilungscharakter (verbal kommuniziert) Ø Erste Konstituierung des Bildes Ø Kopffüßler, Kasten-(Haus-)Formen, Leiter-(Baum-)Formen Ø Realisations-Fähigkeiten vs. Repräsentations-Möglichkeiten (Machbarkeit) Benennun g: Ostereier suchen
KOPFFÜßLER FORMEN KASTEN-/ HAUS-FORMEN LEITER-/ BAUM-
SCHEMAPHASEN – VORSCHEMAPHASE • Ab Ende 4. Jahres • „Geburt des Bildes in der Vorschemaphase“ (nach W. Pfleiderer, vgl. Richter, Hans-Günther: Kinderzeichnung, S. 43 f. ) • Merkmale des grafischen Aufbaus: Ø Respektierung der Flächenkoordination Ø Binnendifferenzierung (hier werden Geschlechtsunterschiede besonders deutlich) Ø Ausweiterung des Repertoires Ø Nachweisbare Handlungs- und Erzählstruktur des Bildes
WERKREIFE • ca. 5 bis 8 Jahre • Funktionalisierung • eigene innere Realität überwiegt jedoch noch Ø Individualisierung des Bildkonzepts: Unverwechselbarkeit Ø Ausdruckssteigerung des Bildes Ø Verdeutlichung des Mitteilungsgehalts: Kommunikationskraft Ø Transparent-/Röntgen-Bilder
SCHEMAPHASE 1 • Hauptmerkmale nach Richter Ø Richtungsdifferenzierung: Elemente werden in Beziehung gesetzt (vorher „R-Prinzip“) Ø Röntgenbild Ø Bedeutungsgröße (-perspektive) Ø Exemplarische Details zur selektiven Analogienbildung Ø Prägnanztendenz
SCHEMAPHASE 2 • 9 bis 12 Jahre Ø Steigerung der Detailgenauigkeit Ø Umstrukturierung des Bildschemas Ø Veränderungen in der Motivstruktur Ø Momente von Karikatur und Ironisierung
ENDE DER KINDERZEICHNUNG • Ab ca. 12 Jahren Ø Auflösung des Schemabildes Ø Serienproduktion bestimmter Motive, karikierende Übertreibungen, neue Darstellungsinhalte Ø Annäherung an künstlerische Gestaltungskonzepte > individuelle stilistische Präferenzen Ø Integration von Bildelementen der Schemazeichnung in ein realitätsnahes Bildkonzept oder in andere, meist modische Konzepte der Erwachsenenkunst
AUSBLICK AUF DIE JUGENDZEICHNUNG Ø „Krise“ der Jugendzeichnung: Kritik an eigenen Werken, Interesse erlischt, andere Felder werden spannender Ø Nachahmung von sekundären künstlerischen Erscheinungen mit selbsterarbeiteten Darstellungs- und Ausdrucksmöglichkeiten Ø Mediale Beeinflussung Ø Prägung durch Peergroup, Ausbildungsstand und sozio-kulturelles Milieu Ø Möglichst große Abhebung von Kinderzeichnung und Erwachsenenkunst, aber möglichst starke Angleichung an Gleichaltrige Ø Unüberschaubare Fülle von Ausprägungen
RELEVANZFELDER FÜR DIE HEUTIGE ZEIT • Entwicklungsstufen (Intelligenz) • Therapie • Psychologie • Kindergarten, Schule und Daheim
AKTUELLE ENTWICKLUNGEN • Interaktive Zeichen-Apps für Kinder • Youtube: Zeichen-Tutorials • Online-Zeichen-Netzwerke für Kinder (kritzel-klub. de)
QUELLEN • http: //www. sem-kunst. muc. kobis. de/Seminarausbildung/kinderzeichnung. htm • https: //www. diigo. com/item/image/403 kq/h 842? size=o • https: //de. wikipedia. org/wiki/Didactica_magna • http: //www. peterbuessers. de/studium/Die%20 paedagogische%20 Atmosphaere%20%20 Klausurvorbereitende%20 Lernzusammenfassung. pdf • http: //www. integrale-kunstpaedagogik. de/assets/ikp_v 3_kinderzeichnung_2015. pdf • https: //www. hope 2010 munich. eu/vortraege/de_Seidel. C_Interpretation_von_Kinderzeichnungen. pdf • https: //www. knetfeder. de/kkpwp/malen-undzeichnen/? fbclid=Iw. AR 1 i. I 5 Lc 7 NZN_3 Ub 8 d. NWPr. SJ 0 E 0 Nk. MBn 7 GKd. Wb. Gg 6 -6 y-Yeu. Ks. Cmk. KW 4 v 4 A • Richter, Hans Günther (1987): Die Kinderzeichnung: Entwicklung, Interpretation, Ästhetik, 1. Aufl. -Düsseldorf; Pädagogischer Verlag Schwann-Bagel • Schuster, Martin (2001): Kinderzeichnungen: Wie entstehen sie, was bedeuten sie /2. , neu bearb. Aufl. -München; Basel: E. Reinhardt Verlag
- Slides: 19