Bayerisches Staatsministerium fr Bildung und Kultus Wissenschaft und
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Anlass Landesausschuss für Berufsbildung Aktuelle Themen des beruflichen Schulwesens German Denneborg Leiter der Abteilung Berufliche Schulen, Erwachsenenbildung und Schulsport im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst München, 14. 10. 2015 1
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Gliederung • Ausgaben für Bildung in Bayern • Berufliche Schulen in Bayern • Entwicklung der Schülerzahlen (Demographie) • Aktuelle Fragestellungen 2
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Ausgaben des Freistaates Bayern 2015 in Mrd. € (gesamt: rd. 51, 14 Mrd. €) darunter Bildung: 17, 7 Mrd. € Quelle: St. MF: Haushaltsplan 2015 3
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Gesamtausgaben des Freistaates Bayern für Bildung im Jahr 2015 Gesamtbetrag: rd. 17, 70 Mrd. € Berufliche Schulen*: rd. 1, 26 Mrd. € (ca. 7%) Quelle: St. MF: Haushaltsplan 2015 * Nur die für berufliche Schulen gesondert ausgewiesenen Mittel. Der tatsächliche Aufwand für die beruflichen Schulen liegt höher, da bei zahlreichen Ansätzen keine Aufteilung zwischen beruflichen und allgemein bildenden Schulen vorgenommen wird (z. B. Baumaßnahmen für private Schulen, Lernmittelfreiheit, Lehrerfortbildung). 4
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Das bayerische Schulsystem Die beruflichen Schulen in BY – Schuljahr 2014/15 Quelle: Amtliche Schuldaten Stand: 20. 10. 2014 5
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Am stärksten frequentierte Bildungsgänge an Fachschulen 1) (Schuljahr 2014/2015) 1) Fachschulen im Geschäftsbereich des St. MBW Quelle: Amtliche Schuldaten Stand: 20. 10. 2014 6
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Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Ergebnisse Schülerprognose 2015 an der Berufsschule Unterfranken Oberfranken -6, 8% -3, 9% Mittelfranken +7, 6% Oberpfalz -3, 3% Prognostizierte Schülerzahlentwicklung für das Schuljahr 2020/21 bezogen auf das SJ 2014/15 Niederbayern +0, 1% Schwaben +2, 7% Oberbayern +11, 7% Quelle: St. MBW - Schüler- und Absolventenprognose 2015 !!! Bayernweiter Anstieg um +4, 0% 8
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Ergebnisse Schülerprognose 2015 an der FOS/BOS Unterfranken - 10, 9% Oberfranken -7, 2% Mittelfranken - 1, 2% Oberpfalz - 4, 3% Prognostizierte Schülerzahlentwicklung für das Schuljahr 2020/21 bezogen auf das Schuljahr 2014/15 Niederbayern - 5, 1% Schwaben -0, 3% Oberbayern +4, 0% Bayernweiter Rückgang um 1, 0% (37 % der Schüler stammen aus Obb. ) Quelle: St. MBW - Schüler- und Absolventenprognose 2015 !!! 9
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Fachkräftemangel in der BRD Quelle: iwd Ausgabe 2 - 2015; Ursprungsdaten: Bundesagentur für Arbeit 10
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Aktuelle Fragestellungen • Sondermaßnahmen in der Lehrerbildung • Durchlässigkeit • Neue Berufe • Unterrichtsangebote für berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge • Berufssprache Deutsch 11
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Sondermaßnahmen in der Lehrerbildung Gewinnung von neuen Lehrkräften Zulassung in den Vorbereitungsdienst: • Masterabsolventen bzw. Diplomingenieure (Univ. ) - Elektrotechnik / Maschinenbau (temporär) - Druck und Medien (dauerhaft) - Prozess- und Labortechnik (Chemie) (dauerhaft) • Absolventen mit 1. Staatsprüfung für ein Lehramt an Gymnasien (Deutsch / Englisch) • Vorbereitungskurse an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalentwicklung (ALP) zum Erwerb der Fakultas im Fach Deutsch und Mathematik (Erweiterungsprüfung nach LPO I) 12
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Studium ohne Abitur an bayerischen Hochschulen 2002 2007 2010 2011 2012 Studienanfänger(innen) ohne schulische HZB 76 151 860 1. 052 1. 181 Studierende ohne schulische HZB 654 644 1. 564 2. 407 3. 180 Absolvent(inn)en ohne schulische HZB 89 65 34 58 144 Quelle: CHE-Berechnungen auf Basis von Zahlen des Statistischen Bundesamtes • mittlerweile in BY 32 berufsbegleitende Bachelorstudiengänge • breites fachliche Spektrum (von Elektrotechnik, Maschinenbau und BWR bis zu branchenspezifischen Studiengängen wie etwa Versicherungswirtschaft oder im Gesundheitswesen 13
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Neue duale Ausbildungsberufe 2015 / Revision von Lehrplänen • • Automatenfachmann/-frau Betonfertigteilbauer/-in Notarfachangestellte/-r Orthopädieschuhmacher/-in • • • Bogenmacher/-in • Fachkraft für Lederherstellung und • Gerbereitechnik (in BY nicht beschult) • Geigenbauer/-in • Gießereimechaniker/-in • Holzmechaniker/-in • • Kerzenhersteller/-in und Wachsbildner • Die neuen Lehrpläne , die im Rahmen der Neuausrichtung der Wirtschaftsschule fertig ausgearbeitet wurden, sind bereits nach dem schulartübergreifenden Konzept Lehrplan PLUS entwickelt Patentanwaltsfachangestellte/-r Rechtsanwaltsfachangestellte/-r Textil- und Modenäher/-in Textil- und Modeschneider/-in Werkfeuerwehrmann/-frau Werksteinhersteller/-in 14
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Unterrichtsangebote für berufsschulpflichte Asylbewerber und Flüchtlinge Schulpflicht „Wer die altersmäßigen Voraussetzungen erfüllt und in Bayern seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat …, unterliegt der Schulpflicht. “ „Schulpflichtig … ist auch, wer 1. 2. 3. 4. eine Aufenthaltsgestattung … besitzt, eine Aufenthaltserlaubnis … besitzt, eine Duldung … besitzt, vollziehbar ausreisepflichtig ist …“ (Artikel 35 Bay. EUG) 15
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Schulpflicht = Vollzeitschulpflicht + Berufsschulpflicht: 1 Tag pro Woche – 3 Schuljahre Hintergründe des zweijährigen Modells - Einzeltagbeschulung für Zielgruppe nicht zielführend - es gab/gibt keine alternativen Bildungsangebote für die Zielgruppe (v. a. für die Begleiteten mit Gestattung/Duldung) - einjähriges Vollzeitangebot für berufsschulpflichtige Jugendliche ohne Ausbildungsplatz reicht nicht aus (keine Deutschkenntnisse) zweijähriges Modell der Berufsvorbereitung für Jugendliche ohne Deutschkenntnisse (v. a. Jugendliche mit Fluchthintergrund, EU-Ausländer) 16
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Gesamtzahl der in Bayern lebenden schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen mit Fluchthintergrund (Stand: 31. 08. 2015 - Bay. St. MAS) 17
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Bildung für Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund Erstaufnahmeeinrichtung bzw. Inobhutnahme Vorkurs in Ki. Ta Grundschule Mittelschule Berufsschule Weiterführende Schulen / Berufsausbildung Berufliche Oberschule / Berufstätigkeit / Berufliche Weiterbildung / Studium 18
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Berufsintegrationsklassen Standorte und Ausbau Schuljahr Klassen Plätze 2010/2011 6 ca. 100 2011/2012 23 ca. 380 2012/2013 56 ca. 930 2013/2014 98 ca. 1. 650 2014/2015 (Stand 12/2014) rd. 190 ca. 3. 300 2014/2015 (Stand 07/2015) rd. 260 ca. 4. 500 2015/2016 rd. 440 ca. 8. 100
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Berufsintegrationsklassen Aufnahme • • • zwischen dem 16. und 21. Lebensjahr (mangelnde Deutschkenntnisse) in Vollzeit in eigenen Klassengröße • soll wegen der großen Heterogenität die Zahl von 20 Jugendlichen nicht übersteigen 20
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Berufsintegrationsklassen 1. Jahr „Vorklasse“ Vollzeitangebote der Berufsschule in rein schulischer (37, 7 JWSt. ) oder kooperativer Form (17 JWSt. durch Schule + 50. 000 € für Kooperationspartner: 20 JWSt. Unterricht + sozialpäd. Begl. ) • intensive sprachliche Vorbereitung (ggf. Alphabetisierung) • berufliche Orientierung • sozialpädagogische Betreuung 21
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Berufsintegrationsklassen 2. Jahr „Berufsintegration“ Vollzeitangebote der Berufsschule in kooperativer (22 Jwst. durch die Schule + 37. 500 € für Kooperationspartner aus dem ESF) oder rein schulischer Form (37, 7 Jwst. ) • fortgeführte allgemein- und berufssprachliche Ausbildung • verstärkte Berufsvorbereitung (v. a. Betriebspraktika) • sozialpädagogische Betreuung • allgemeinbildender Abschluss 22
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Berufsintegrationsklassen Verpflichtende Fächer Deutsch (Da. Z/Da. F) Mathematik Mögliche Inhalte/Fächer Sozialkunde Englisch Ethik/Wertevermittlung „Lebenskunde“ Datenverarbeitung Landeskunde Sportunterricht fachlicher Unterricht 23
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Praktischer Unterricht 24
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Anschlussperspektiven • Absolventen des zweiten Jahres 2015: ca. 1. 100 2016: ca. 2. 100 2017: ca. 6. 000 • Ausbildung (duale Ausbildung oder Berufsfachschule) Sehr gute Situation, da die ausbildenden Betriebe Auszubildende suchen • weiterführende Schulen (Projekte SPRINT und In. Gym an RS und GY ab SJ 2015/2016; FOS in Vorb. ) Hohe Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems 25
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Berufsausbildung Ausbildungsbetrieb ausbildungsbegleitende Hilfen (ab. H) bzw. Assistierte Ausbildung (As. A) Berufsschule Berufssprache Deutsch Förderunterricht (evtl. in Koop. mit ab. H) - Modellprojekt „Perspektive Beruf“ St. MBW/Stiftung Bildungspakt (Weiterentwicklung der Berufsintegrationsklassen) - Modellprojekt der RD Bayern und des St. MBW („Berufliches Übergangsjahr“ – Erprobung einer Variante des 2. Jahres unter Einbeziehung der Instrumente der Arbeitsverwaltung) Beginn September 2015 26
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Mögliche Modifizierungen der Prüfungsformate bzw. der Notengebung für Flüchtlinge und Asylbewerber, die in einem dualen Ausbildungsverhältnis stehen Zielgruppe: • Schüler, die bei Start einer dualen Ausbildung nicht länger als 48 Monate in einem Gebiet der EU oder Schweiz leben (Amtssprache Deutsch) Maßnahmen in Absprache mit den Kammern: • Abfassung der Aufgabenstellung in sogenannter „einfacher Sprache“ • Arbeitszeitverlängerung von z. B. 25 v. H. • Verwendung eines deutschen Wörterbuches (analog) oder einer Übersetzungshilfe (z. B. analoges Wörterbuch Deutsch. Fremdsprache) • In bestimmten Fällen, insbesondere wenn mit dem deutschen Spracherwerb auch die Alphabetisierung begonnen wurde, Vorlesen der Aufgabenstellungen 27
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Mögliche Modifizierungen der Prüfungsformate bzw. der Notengebung für Flüchtlinge und Asylbewerber, die in einem dualen Ausbildungsverhältnis stehen Grundsätzlicher Unterstützungsbedarf: • ergänzender Deutschunterricht, Tutorensystem, „Kümmerer“ Unmittelbarer Handlungsbedarf: • Vorgriffsregelung für die Prüfungen der 10. Klasse bzw. des Berufsgrundschuljahres im SJ 2015/16 • Leistungserhebungen regulär korrigiert, jedoch nicht benotet (Bewertungsgespräch mit den Schülern) • Zwischenzeugnis ohne Noten, sondern dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch • Jahreszeugnis ohne Noten, sondern verbalisierende Beschreibungen des Leistungsstandes bzw. Lernfortschrittes 28
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Geplante Modellstandorte: München, Nürnberg, Schwandorf, Höchstädt/Donau 17 Jwst. durch die Berufsschule (Berufssprache Deutsch) + Bildungsträger (Kofinanzierung durch Agentur für Arbeit + St. MBW) 29
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst „Bildungsgutschein für 5 Jahre“ 2 Jahre Ausbildungsvorbereitung in Berufsintegrationsklassen + 3 Jahre Berufsausbildung Bedarf der nachhaltigen Unterstützung in Schulen und Betrieb Fortbildungsbedarf in beiden Bereichen 30
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Berufssprache Deutsch • Verbesserung der deutschen Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler mit Hilfe beruflicher Handlungssituationen • generelles Unterrichtsprinzip an der BS und BFS • sprachsensibler Unterricht • sprachsensibles Prüfungswesen 31
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 32
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