Angststrungen und individuelle Mikronhrstofftherapie Dr med Simon Feldhaus
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Angststörungen und individuelle Mikronährstofftherapie Dr. med Simon Feldhaus Stv. Chefarzt Leiter med. Dienste Paramed-Ambulatorium
Die Natur ist der erste Arzt, der Mensch ist der zweite. Paracelsus Philipp Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493– 1541) 2
Komplementärmedizin • Manchmal nicht der einfachste Weg • Aber häufig sehr erfolgreich. . . 3
Die Zusammenarbeit mit der Schulmedizin 4
Was Ist Komplementärmedizin ? • Bedient sich verschiedener therapeutischer Verfahren (TCM, Anthroposophische Medizin, Hydrotherapie, kl. Naturheilverfahren etc) • Massnahmen, welche sich regulativ und aktivierend an die körpereigenen Heil- und Ordnungskräfte wenden • Das Krankheitsgeschehen wird versucht in all seinen Vernetzungen zu sehen 5
Was Ist Komplementärmedizin ? • Nicht das einzelne Symptom, sondern die Ganzheit des Organismus ist entscheidend 6
• QUID EST, VENEUM EST. SINE VENENO NULLA EST RES. NON NISI GRADUS FACIT VENENUM MAIUS AUT MINUS. 7
• Jedes Ding ist Gift, kein Ding ist ohne Gift, allein die Dosis macht die Giftigkeit. • Paracelsus 8
Grundlagen § Jeder Reiz auf einen beliebigen Teil des Organismus führt zu einer fortgeleiteten Reaktion des gesamten vernetzten Organismus und induziert eine Gegenantwort § Ist Regulationsfähigkeit z. b. durch chronische Belastungen gestört kann es zu einer Regulationsstarre kommen 9
Grundlagen § Daher gilt es prophylaktisch Belastungen der Regulationsfähigkeit zu vermeiden oder zu behandeln: l l l Entgiftung von Schwermetallen und anderen toxischen Belastungen Vermeidung von Umweltgiften Meidung belastender Nahrung, Alkohol, Nikotin, Cannabis Behandlung von Übergewicht, Bewegungsarmut und Schlafmangel Behandlung von Herden und Störfeldern Behandlung gestörter Darmbiose 10
Regulationsblockaden • So genannte Regulationsblockaden gewinnen in der täglichen Praxis des naturheilkundlich tätigen Therapeuten zunehmend an Bedeutung • Zu einer Regulationsblockade trägt häufig eine sog. latente Azidose bei, also eine Stoffwechselentgleisung, die zwar noch kompensiert, aber doch schon vorhanden und wirksam ist. 11
Neurotoxische Wirkungen von Chemikalien / Schadstoffen 12
Warum sich vor Chemikalien schützen ? In den letzten 50 Jahren wurden über 3500 Chemikalien als Nahrungsmittelzusätze zugelassen 4, 5 kg Zusatzstoffe konsumiert ein Mensch pro Jahr! www. hplanglotz. de Bis zu 4, 5 Liter Pestizide und Herbizide werden pro Kopf und Jahr über Obst und Gemüse aufgenommen www. beta. greenaction. de 13
Probleme der aktuellen Zeit… 14
Tartrazin – der Kampf gegen den Zusatzmittel-Blues Tartrazin = E 102 Ist immer noch Bestandteil vieler Süßigkeiten, um diese gelb oder orange zu färben Obwohl ein Zusammenhang zwischen Tartrazin und Änderungen im Verhalten vermutet wird 15 15
Tartrazin – der Kampf gegen den Zusatzmittel-Blues Fazit: Verhaltensänderungen wie Reizbarkeit, Unruhe, Angst und Schlafstörungen werden mit der Einnahme von Tartrazin in Verbindung gebracht. Dabei wirkt sich die Menge des eingenommenen Tartrazins auf die Schwere der Symptomatik aus. 16
Fallbeispiel m 1963 : „Hirnleistungsschwäche“, Verlust Lebensfreude, dauernd krank,
Zusammenfassung Schwermetalle Schwermetall Quelle Auswirkung Schutznährstoff Cadmium Zigaretten, Autoabgase Aggression, Verwirrung Vitamin C, Zink Quecksilber Pestizide, Zahnfüllungen, Impfstoffe Kopfschmerzen, Gedächtnisverlust Selen Aluminium Kochtöpfe, Lebensmittel Assoziiert mit Senilität -verpackungen, Wasser Zink, Magnesium Kupfer-Wasserrohre Ängstlichkeit und Phobien Zink Blei Autoabgase, alte Blei. Wasserrohre Hyperaktivität, Aggression, niedriger IQ Vitamin C, Zink 18
Kohlenhydratintoleranzen ca. 20% der Mitteleuropäer leiden an einer Malabsorption eines oder mehrerer KH o o o Laktoseintoleranz (Milchzucker) Fruktoseintoleranz (Fruchtzucker) Sorbit- und Xylitintoleranz ab ca. 30 Minuten bis Stunden nach dem Essen Durchfall, Blähungen, auch Migräne längerfristig Schlafstörungen und Depressionen !! Umwelt? ? Fruchtzucker wird immer mehr als Geschmacksverstärker Nahrungsmitteln beigemischt !!
Kohlenhydratintoleranz gelangen zu viel dieser KH in den unteren Dünn - und oberen Dickdarm bilden die Darmbakterien CO 2 und H 2 (Gas = Blähung) kann Darm zu wenig Flüssigkeit rückresorbieren, dadurch teils explosionsartiger. Durchfall Warum auch psychische Störungen ? ?
Nitrosativer Stress Hemmung des Atmungsstoffwechsels in den Mitochondrien Bildung freier Sauerstoff-Radikale, Energiemangelsyndrom im Gehirn, Zerstörung von Nervenmembranen durch Lipid-Peroxidation Auslösung des Programmierten Zelltods (Apoptose). Auslösung von Entzündungsmechanismen (durch Aktivierung des Induktionsfaktors NF-k. B)
Angst („angustiae“ - Enge der Brust) • Angst als ganz normaler Gefühlszustand (wie Liebe, Freude, Ärger, Wut) • Reaktion auf bedrohlich, ungewiss oder unkontrollierbar beurteilte Ereignisse und Situationen • Angst als biologisch festgelegtes Alarmsignal und sichert Überleben der Menschen • Grundbefindlichkeit des Seins • Seelische und körperliche Bedrängnis
Angst („angustiae“ - Enge der Brust) Munch • • • Angststörungen sind dann gegeben: Ohne reale Bedrohung Dauern länger an als reale Bedrohung gegeben ist Unangemessen, zu stark und zu häufig Mit unangenehmen körperlichen Symptomen Keine Bewältigungsstrategien verfügbar Ausgeprägte Erwartungsängste zur Folge Lebenseinschränkungen Belasten sehr und verursachen starkes Leiden Morschitzky, 2009
Therapie • Psychotherapie • Pharmakotherapie • Verhaltenstherapie • Körpertherapie • Maltherapie • etc. • Multifaktoriell, Kombination verschiedener Verfahren 26 26
Antidepressiva • Zur vergleichenden Prüfung der Wirksamkeit von zwei modernen Antidepressiva wurde z. B. 1999 in Norwegen eine randomisierte Doppelblind-Studie unter Praxis. Bedingungen durchgeführt („NORDEP-Studie“) • 372 depressive Patienten wurden über einen Zeitraum von 24 Wochen behandelt • Die statistische Analyse zeigte 47% Remissionen unter Placebo verglichen mit 61% unter Sertralin und 54% unter Mianserin • Die Differenz der Responder zwischen Placebo und dem Wirkstoff Sertralin betrug somit 14%.
Antidepressiva
Antidepressiva und Suizide
Wissenschaftliche Datenlage • Rapid Serious Adverse Events with Antipsychotics in Dementia • Even short-term use of typical or atypical medications produces serious events • Comment: This excellent analysis demonstrates that antipsychotic medications increase risks for serious adverse events and that typicals appear to be somewhat more risky than atypicals 30
Wissenschaftliche Datenlage • Starting in June 2008, U. S. packaging of both antipsychotic types must carry boxed warnings against their use in treating dementia-related psychosis, which is a much less frequent target than agitation in this population. • In this study, the number needed to harm (NNH) is relatively low (atypicals: community-dwelling patients, 8; nursinghome patients, 14), indicating a very unfavorable risk-benefit ratio 31
Orthomolekulare Medizin „Deine Nahrung soll deine Medizin sein“ (Hippokrates) Von Professor Linus Pauling entwickeltes Verfahren zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten Beeinflussung der Enzyme durch Nährstoffe Beratung für gesunde Ernährung Chemie und Pharmakologie der Nährstoffe (Interaktionen !!!) 32
Orthomolekulare Medizin Erhaltung der Gesundheit und Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind 33
Orthomolekulare Medizin • Die klassische Medizin soll nicht in Frage gestellt werden • In der orthomolekularen Prävention oder Therapie geht man primär vom biochemischen Zustand eines Menschen aus – nicht von Symptomen. • Stets sollte daran gedacht werden, parallel zur symptomatischen Therapie die bestehenden Stoffwechsel-Ungleichgewichte mit den Mikronährstoffen zu korrigieren, um das gesundheitliche Problem wenn immer ursächlich zu lösen. 34
• So kann ein Zinkmangel äusserst verschiedene Symptome zeigen, da Zink in über 300 verschiedenen Enzymsystemen eine essentielle Rolle spielt! • Dermatologie: atopische Ekzeme, Akne, Psoriasis usw. • Immunologie: Infektanfälligkeit • Psychiatrie: Depressionen, Hyperaktivität • Endokrinologie: Zuckerstoffwechsel. Erkrankungen, Fertilitätsstörungen, Wachstumsstörungen 35
Orthomolekulare Medizin • Bei gleichen Krankheitsbildern sind nicht immer dieselben Ursachen bzw. Stoffwechsel. Ungleichgewichte zu sehen. • Die klassische Medizin behandelt hier oft zu schematisch, unspezifisch und zu wenig individuell. 36
Warum kann unsere tägliche Ernährung den Bedarf an Mikronährstoffen oft nicht decken? 37
Mikronährstoff-Haushalt - nicht nur eine Frage der Zufuhr - Resorptionsflächen? - Transportproteine im Blut? - blockierte Enzymstellen? - erhöhte Verluste? 38
Interaktionen oft gleiche Transport- und Resorptionswege von Arzneimitteln und Mikronährstoffen Interaktionen bis anhin kaum beachtet in Arzneimittel-Fachinformationen: meist nur Einfluss auf Na, K, Mg, Fe beschrieben 39
Psychopharmaka - trizyklische Antidepressiva (Amitriptylin, Imipramin) und Neuroleptika (Phenothiazide: Chlorpromazin): - Vitamin B 2 (Hemmung der B 2 -Aktivierung) - Coenzym Q 10 (Interaktion mit Q 10 abhängigen Enzymen) - Phenothiazide: - Komplexbildner: Zn, Mn - Chlorpromazin: Antihistaminicum! (nicht bei Personen mit Histapenie) 40 40
Psychopharmaka - Haloperidol und Vitamin E - Reduktion Nebenwirkungen (Dyskinesien, Nervenzellschäden) durch Vitamin E - Reduktion oxidativer Stress - Reduktion Glutathiondepletion - 400 I. E Vitamin E / d (evtl. mit Vitamin C, Selen, Coenzym Q 10) 41 41
Mikronährstoffe: 2 Arten, um den Kunden zu beraten: §orthomolekulare Mikronährstoff-Präparate – „Standardpräparate“ (Kapseln, Tabletten, Pulver usw. ) • z. B. Burgerstein-Produkte – individuelle Mischungen / Magistralrezepturen • Burgerstein MVK (mikroverkapselte Nährstoffe) 42 42
Warum individuelle Nährstoff. Mischungen ? §genaues Anpassen der Nährstoffe in Art und Menge an den individuellen Bedarf des Kunden (biochemische Individualität) §verbesserte Compliance – weniger verschiedene Produkte – Anpassen der Darreichungsform • „kann oder will keine Tabletten oder Kapseln schlucken“ • Kinder, ältere Personen, • erscheint weniger als Medikament 43 43
Anwendung §individuelle Mischungen können erstellt werden aufgrund von – Verordnungen von Ärzten oder Heilpraktikern – Kundenwunsch / Ihre Empfehlung • Prävention • Therapie – Laborresultaten (z. B. Haar-Mineral-Analysen) 44 44
Das Sortiment § § § § § Zink Chrom Mangan Eisen Kupfer Kalzium Magnesium Kalium Vit B Komplex § § § § § Selen Molybdän Carotinoide Vitamin B 6 Vitamin C Vitamin D Vitamin E Methionin Antioxidantien-Komplex 45 45
Anwendungsbeispiele / Studienergebnisse 46
Hyperaktivität von Kindern - Studie an 1257 hyperaktiven, verhaltensauffälligen Kindern - Untersuchung von 30 Mineralstoffen, Spurenelementen und potentiell toxischen Metallen im Haar - Methode: ICP-OES (Inductively Coupled Plasma – Optical Emission Spectroscopy) 47
Hyperaktivität von Kindern - Resultate (verglichen mit einer Normalpopulation von n=21‘ 027) - Calcium: - Magnesium: - Zink - 25% - 23% (Horsch P. , Schurgast H. , Schweiz. Zeitschrift f. Ganzheitsmedizin, 18 (2006) 88 -93) 48 48
Kryptopyrrol 49
Kryptopyrrol - übermässiger Anfall von Pyrrolen (Häm-Bausteine) bei Stoffwechselstörungen - Ausscheidung über Urin (normalerweise via Stuhl) - Komplexbildung mit Vitamin B 6 und Zink - Laborbefund: Kryptopyrrol im Urin hoch - „Malvenfaktor“ - Hinweis auf Zink- und Vitamin B 6 -Mangel - mögliche Ursachen: Schwermetallbelastungen, oxidativer Stress usw. - Manifestation: Zink- und Vitamin B 6 -Mangelbilder - Therapie: - Zink - Vitamin B 6 50 50
Schizophrenie als biochemische Krankheit (HOFFER A. 1999) • Klassischerweise werden psychische Krankheiten deskriptiv (beschreibend) erfasst und eingeteilt. Dies dient primär dem Psychiater mehr als dem Patienten. Mit rein deskriptiven Diagnosen läuft man Gefahr, die Ursachen zu verschleiern oder zu ignorieren. Die waren Ursachen werden so entweder gar nicht oder zu spät erkannt. • Hoffer schlägt deshalb vor, die Krankheiten kausal orientiert zu definieren. • Syndrome bei „Nutrient deficiency“: – Schizophrenie – Depression – Manie etc. – Lernstörungen – Verhaltensstörungen • Syndrome bei „Nutrient dependency“: – Cerebrale Allergie – Hormon-Ungleichgewicht 51
Verhaltensstörungen / Gewalt • N =207 (85% der Patienten mit Ritalin-, Antidepressiva- und Tranquilizer-Vorgeschichte); Ausschlusskriterium: Schizophrenie, manische Depressionen, Autismus); Alter: 3 -55 Jahre • biochemische Screenings –Kupfer / Zink-Verhältnis (Blut) –Histamin (Blut) –Kryptopyrrol (Urin) –chron. Schwermetallbelastungen (Haare) –Glukose-Toleranzstörungen (Glukosetoleranztest; HMA: Zn, Cr, Mn, BVitamine) –Malabsorption (Stuhlanalytik) • individuelle orthomolekulare Therapie während 48 Monaten 52
Verhaltensstörungen / Gewalt • klinische Resultate: – reduzierte tätliche Angriffe: - 92% – reduzierte Häufigkeit von destruktiven Zwischenfällen: • vor der Behandlung: 42 Ereignisse • nach der Behandlung: 9 Ereignisse 53
Fischöl bei Schizophrenie effektiv • In einer Vorstudie mit 10 g konzentrierten Fischöls (Omega-3 Fetttsäuren) über 6 Wochen wurden signifikante Besserungen registriert. • (Laugharne JD, Mellor JE, Peet M. Fatty acids and schizophrenia. Lipids 1996; 31 Suppl: S 163– 5) 54
40 Schizophrene (mind. 6 Monaten unter stabiler Neuroleptikatherapie) sprechen auf zusätzlich Äthyl-EPA über 12 Wochen an (EMSLEY R. et al. 2002) Robin Emsley, M. D. , Christo Myburgh, M. B. , Pieter Oosthuizen, M. B. and Susan J. van Rensburg, Ph. D. 2002: Randomized, Placebo-Controlled Study of Ethyl-Eicosapentaenoic Acid as Supplemental Treatment in Schizophrenia. Am J Psychiatry 159: 1596 -1598, September 2002 • Mean Total Scores on the • Positive and Negative Syndrome Scale • of Patients with Supplemental Treatment of Ethyl-Eicosapentaenoic Acid (EEPA) or Placebo • in a 12 -Week Randomized, Parallel-Group, Double-Blind Study for Schizophrenia • Differenzen zw. Verum- und Placebo-Gruppe in b, c und d je signifikant (< 0, 05) 55
A low docosahexaenoic acid percentage and low omega-3 proportions of lipid profile predicted risk of suicidal behavior among depressed patients over the 2 -year period. If confirmed, this finding would have implications for the neurobiology of suicide and reduction of suicide risk. 56
Mikronährstoffe bei Angst und Depressionen 57 57
Angst und Orthomolekulare Medizin • B-Vitamine helfen im Aminosäuren- und Neurotransmitterstoffwechsel • Bei manchen Menschen mit Angststörungen wird ihr Leiden durch Milchsäure verstärkt; Vitamin B 1 kann dem entgegenwirken • Vitamin B 6, B 12 und Folsäure sind für den Homocysteinabbau erforderlich. • Homocystein ist ein Stoffwechselprodukt des Aminosäurenstoffwechsels; ein Überschuss ist mit schlechter Stimmung und Angst assoziiert. 58
Angst und Orthomolekulare Medizin • Die psychische Befindlichkeit des Menschen ist in erheblichem Maße vom Gleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn abhängig. • So führt z. B. ein Serotoninmangel zu Ängstlichkeit und generell zu einer eher depressiven Stimmungslage. • Ein wichtiger unverzichtbarer Schritt bei Angststörungen ist, dem Gehirn eine optimale Konzentration an Spurenelementen, Vitaminen und Aminosäuren zur Verfügung zu stellen. • Tryptophan ist die Ausgangssubstanz für die Bildung von Serotonin und kann als Nahrungsgergänzung die Serotoninbildung im Gehirn anregen. • Dazu bedarf es einer ausreichenden Menge an Vitamin B 6. 59
Angst und Orthomolekulare Medizin • Einen günstigen Einfluss bei Panikattacken kann auch die Aminosäure Glycin haben, die wahrscheinlich die Freisetzung von Noradrenalin im Gehirn vermindert. • Noradrenalin spielt im Stoffwechsel als Vermittler von Angst- und Panikzuständen mit. • Glycin kann auch entkrampfen, da es einen entspannenden Effekt auf die 60 Skelettmuskulatur hat.
Lysin und Arginin vermindern Ängstlichkeit • In einer Studie erhielten 180 gesunde Japaner täglich eine Aminosäuren-Kombination bestehend aus Arginin und Lysin (jeweils 2, 64 g pro Tag) • Ziel: Herausfinden, in wieweit die Aminosäurenmischung Stressparameter beeinflussen kann. • placebokontrollierte Doppelblindstudie • Ergebnis: durch die Aminosäurenbehandlung liessen sowohl bei Männern als auch bei Frauen Ängstlichkeitsparameter in psychologischen Testverfahren besserten. • Außerdem verminderte die Aminosäurenmischung die basalen Spiegel des Speichel-Cortisols • Resumee der Studie ist, dass die Supplementierung einer Kombination aus Lysin und Arginin eine nützliche Maßnahme zur Verminderung von mentalem Stress und Ängstlichkeit ist. 61 Miro Smriga et al: Oral treatment with L-lysine and L-arginine reduces anxiety and basal cortisol levels in healthy humans; Biomedical Research, Vol. 28 (2007), No. 2. April pp. 85 -90
Basis-Mikronährstoffe bei Angst und Depressionen - Zink, 30 -60 mg / d Vitamin B 6, 100 -300 mg / d 5 -OH-Tryptophan Omega-6 -Fettsäuren / Nachtkerzenöl - 3 g Nachtkerzenöl / d - Laborparameter 62 62
Vitamin B 12 und Depressionen - Insbesondere bei älteren Menschen kann eine parenterale Gabe von Vitamin B 12 bei Depressionen hilfreich sein. (diverse Literatur) 63 63
Weitere Mikronährstoffe bei Angst und Depressionen - Vitamin D 3 - z. B. saisonale Depressionen - Wechselwirkungen von Schwermetall. Belastungen - völlige Blockade der Konversion zu 1, 25 -OH -D 3! - Vitamin B 2, Vitamin B 6 - B 2 - und B-6 -Mangel beeinträchtigen die Konversion von Tryptophan zu Niacin 64 64
Weitere Mikronährstoffe bei Angst und Depressionen - Folsäure - Depressionen und Ängste gehören zu den häufigsten neuropsychiatrischen Bildern eines Folsäure-Mangels (Alpert J. E. et al. , Nutrition and depression, the role of folate, J. Nutrition, 55(5) (1997) 145 -149) 65 65
Selen und Depressionen - Korrelation zwischen - niedrigem Selenstatus und Depressionen - niedrigem Selenstatus und Angstzuständen - therapeutische Dosierungen für Depressionen / Angstzustände: - 200 -250 mcg Se / d (Finley J. W. , a. Penland J. G. , J. Trace Elem. Exp. Med. , 11 (1998) 11 -27) 66 66
Selen und Depressionen - bei kombinierten Krankheitsbildern mit Depressionen, Unterfunktion der Schilddrüse, erhöhte Infektanfälligkeit, Konzentrationsstörungen usw. sollte an einen Selenmangel gedacht werden. (Sher L. , Can, J. Psychiatry, 47 (3) (2002) 284 -285; Sher L. , Med. Hypotheses, 57 (4) (2001) 480 -483) 67 67
Basis-Empfehlung bei Angststörungen Nährstoff Tagesdosis Bemerkungen Niacinamid 0. 5 -1 Gramm Muskelentspannend; Beruhigend; ähnlich wie Benzodiazepin Vitamin B 6 50 - 100 mg Erhöht Serotonin Besonders bei Hyperventilation Thiamin (Vitamin B 1) 50 - 100 mg Thiaminmangel -> erhöht Laktat --> Angst Kalizum und Magnesium 800 mg Kalzium 400 mg Magnesium Mängel können Angst verstärken Tryptophan 1 -3 g erhöht Serotoninspiegel besser: 5 -HTP 300 mg erhöht Serotoninspiegel besser bioverfügbar Glycin 3 g reduziert Angst 68 81
Withania Somnifera Indischer Ginseng Als Fertigprodukt „ASWAL“ Vegetativ beruhigend Entspannend Angst Lösend 69
„Ich rate, lieber mehr zu können, als man macht, als mehr zu machen, als man kann. “ Berthold Brecht 70
Zusammenfassung • Gerade die Psychiatrie stellt ein Gebiet dar in dem sich klassische Schulmedizinische Therapien und komplementärmedizinische Therapien zum Wohle des Patienten verbinden lassen –INTEGRATIVE PSYCHIATRIE 71
Zusammenfassung • Hierzu ist eine gute Kenntnis der Materie notwendig • Es geht nicht um ein entweder-oder sondern ein sowohl als auch oder ein gerade miteinander !! • Fundierte Ausbildung notwendig 72
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Dr. med. Simon Feldhaus Facharzt für Allgemeinmedizin (D) Leiter medizinische Dienste Paramed Haldenstr. 1 6342 Baar simon. feldhaus@me. com
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