Allgemeine Suchstrategien Juan Gorraiz juan gorraizunivie ac at

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Allgemeine Suchstrategien Juan Gorraiz juan. gorraiz@univie. ac. at

Allgemeine Suchstrategien Juan Gorraiz juan. gorraiz@univie. ac. at

Wie kann man Literatur Ø effizient Ø schnell Ø sinnvoll und Ø gründlich suchen

Wie kann man Literatur Ø effizient Ø schnell Ø sinnvoll und Ø gründlich suchen und finden?

Wonach wird gesucht? • Nach einem Thema (Materialsammlung für eine Fachbereichsarbeit, Hausarbeit, Diplomarbeit oder

Wonach wird gesucht? • Nach einem Thema (Materialsammlung für eine Fachbereichsarbeit, Hausarbeit, Diplomarbeit oder Dissertation) • Nach einem bestimmten Dokument (Zitat, Referenz, Literaturangabe, Leseliste)

Suche nach einem Thema oder Begriff Die 6 empfohlenen Schritte: Ø 1. Nachschlagewerke Ø

Suche nach einem Thema oder Begriff Die 6 empfohlenen Schritte: Ø 1. Nachschlagewerke Ø 2. Kataloge Ø 3. Bibliographien Ø 4. Zeitschriftenliteratur (Datenbanken, e-Journals, etc. ) Ø 5. Internet Ø 6. Persönliche Kontaktaufnahme

1. Nachschlagewerke Ø liefern das für eine erste Orientierung nötige Einstiegswissen Ø enthalten überschaubare

1. Nachschlagewerke Ø liefern das für eine erste Orientierung nötige Einstiegswissen Ø enthalten überschaubare Artikel mit sehr begrenztem Umfang Ø geben schnelle Auskünfte über alle Wissensbereiche geben Hinweise auf weiterführende Literatur (d. h. enthalten bibliographische Angaben) Ø Ø liefern Verweise auf Fachbegriffe, verwandte Begriffe, Oberbegriffe usw. und bieten somit Ideen, unter welchen Begriffen man weitersuchen könnte Ø werden von Experten geschrieben (wissenschaftliches Niveau in populärer Darstellung) und sind damit fachlich von zuverlässiger Qualität Tipp: Erscheinungsjahr und Erwerbungszeit berücksichtigen!

1. Welche Typen von NW gibt es? Ø Enzyklopädien und Lexika – Enzyklopädie: möglichst

1. Welche Typen von NW gibt es? Ø Enzyklopädien und Lexika – Enzyklopädie: möglichst umfassender Artikel, gewisse individuelle Prägung durch den Artikel-Autor, niedrige Gesamtzahl der Artikel Erschließung durch ein Sachregister, bibliographische Angaben – Lexikon: möglichst kurzer Artikel, Verweisungen auf andere Artikel (Fleiß des Benutzers), maximale Anzahl von Artikeln, keine bibliographische Angaben Ø Fachspezifische Nachschlagewerke (Handbücher, Thesauri, Directories, etc. ) – sie behandeln nur ein spezielles Fachgebiet (Philosophie, Chemie etc. ) – sie haben die Struktur von Lexika oder Enzyklopädien (alphabetisch) – "Tabellenwerke" enthalten umfangreiches Material für die schnelle Suche nach exakten Werten (z. B. Einwohnerzahlen, Naturkonstanten etc. ) Enzyklopädien und Lexika lassen sich häufig nicht genau voneinander abgrenzen. Manche bieten sogar beide Typen an, z. B. "Encyclopaedia Britannica" (Micropaedia (=Lexikon), Macropaedia (=Enzyklopädie), Propaedia (=Verknüpfung von Lexikon und Enzyklopädie))

1. Beispiele von Nachschlagewerken Ø Enzyklopädien und Lexika v Historische: Zedler, Ersch/Gruber v Klassiker:

1. Beispiele von Nachschlagewerken Ø Enzyklopädien und Lexika v Historische: Zedler, Ersch/Gruber v Klassiker: Encyclopaedia Britannica, Encyclopaedia Americana, Collier's Encyclopedia, Grand Larousse, Espasa, Brockhaus, Meyers Lexikon, v Internet: Wikipedia, Encyclopedia. com, The free dictionary Ø Fachspezifische Nachschlagewerke (Handbücher, etc) v Naturwissenschaften: Landolt-Börnstein, dtv-Atlas zur Physik, Römpp Chemielexikon v Medizin: Oxford Handbuch der klinischen Medizin, Pschyrembel (ausführliche Erklärung medizinischer Fachtermini) v Geisteswissenschaften: Encyclopedia of Philosophy, Kindlers (neues) Literaturlexikon, dtv-Atlas zur Geschichte

1. Biographische Nachschlagewerke Ø Der Berichtszeitraum kann sich auf lebende Personen, Verstorbene oder Verstorbene

1. Biographische Nachschlagewerke Ø Der Berichtszeitraum kann sich auf lebende Personen, Verstorbene oder Verstorbene und Lebende beziehen Ø Zur ausführlichen Würdigung für bedeutende Persönlichkeiten findet man Nachrufe (Nekrologe) vor, ebenso Sterbelisten (Totenlisten) mit kurzen Einträgen Ø Informationsumfang: v Geburts- und Sterbedaten v Lebenslauf v Subjektive Personalbibliographie: Schriften des Dargestellten v Objektive Personalbibliographie: Schriften über den Dargestellten Ø Beispiele: International: Index bio-bibliographicus notorum hominum (IBN), Jöcher, Michaud, Internationales biographisches Archiv-Munzinger Archiv(IBA), Biography in context, WBIS (Biogr. Archive des K. G. Saur Verlags, 24 Archive, wie z. B. DBA, Deutsches Biographisches Archiv, BBA, ABA, etc) Österr. : Wurzbach, Österreichisches Biographisches Lexikon (ÖBL)

2. Kataloge Ø ermöglichen die Suche nach Primärliteratur (Monographien, Serien, AV-Medien, usw. ) Ø

2. Kataloge Ø ermöglichen die Suche nach Primärliteratur (Monographien, Serien, AV-Medien, usw. ) Ø liefern den Standort von entweder sofort verfügbaren oder bestellbaren Datenträgern (Signatur) Ø werden von Bibliothekaren hergestellt (zuverlässige Beschlagwortung). Ø breite Auswahl: Band-, Zettel-, OPAC‘s, Kat-Zooms und virtuelle Kataloge Tipp: Berichtszeiten berücksichtigen!

2. Kataloge: Beispiele Ø Österreich: v Österreichischer Bibliothekenverbund - Gesamtkatalog und Kataloge der UBs

2. Kataloge: Beispiele Ø Österreich: v Österreichischer Bibliothekenverbund - Gesamtkatalog und Kataloge der UBs v Österreichische Nationalbibliothek v Amts- und Behördenbibliotheken Ø v Gesamtkatalog Österreichischer Büchereien Ausland: v Deutschland: Deutschen Nationalbibliothek; Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV) v USA: National Union Catalog (NUC), Library of Congress Online Catalog v Europa: British Library OPAC, COPAC (Britischer Verbundkatalog, + OXFORD und Cambridge), Ø Catalogue général de la Bibliothèque nationale de France Metakataloge: v Karlsruher Virtueller Katalog: Der KVK ist ein an der UB Karlsruhe entwickeltes Meta. Suchinterface für WWW-Bibliotheks- und Buchhandelskataloge weltweit

3. Bibliographien Ø ermöglichen, auf die Arbeit von anderen zurückzugreifen Ø bieten vorgefertigte Recherchen

3. Bibliographien Ø ermöglichen, auf die Arbeit von anderen zurückzugreifen Ø bieten vorgefertigte Recherchen (Sekundärliteratur) in akademischer Qualität die sogenannten „Bibliographien der Bibliographien“ ermöglichen die Suche nach verschiedenen Kriterien: Schriftklassen, Fachgebieten oder Personalbibliographien Ø Ø eine breite Auswahl an Bibliographien Ø es gibt auch annotierte Bibliographien (Bewertung von Primärquellen) Fachbegriff: Kumulierungen: Zusammenfassungen des Titelmaterials kleinerer Berichtshefte für größere Berichtszeiträume

3. Bibliographien: Hintergrund Ø Begriff: 1633 von Gabriel Naudé verwendet Ø Aufbau und Ordnung

3. Bibliographien: Hintergrund Ø Begriff: 1633 von Gabriel Naudé verwendet Ø Aufbau und Ordnung v Hauptteile (vollständigste bibliographische Daten) v Anhänge (inhaltliche Ergänzung) v Register (es enthält nur verkürzte Einträge und verweist auf Hauptteil) v Listen (ergänzende, weiterführende Informationen) Doppelte Aufgabe der Bibliographie: v Beschreibung der Datenträger: Identifizierung v Erschließung der Datenträger: gezielte Auswahl Ø Ø Typen nach der Erscheinungsform: v Bibliographie als Hauptinhalt (selbständig) v Bibliographie als Anhang (= versteckte Bibliographie) v Artikel oder Beitrag eines Periodikum (unselbständig) Tipp: Ordnungsmerkmale und –prinzipien berücksichtigen! Berichtszeit überprüfen! Kumulierungen und Reprokumulierungen verwenden!

3. Bibliographien: Klassifikation Ø nach Inhalt der verzeichneten Drucke: v Allgemeinbibliographien v Fachbibliographien Ø

3. Bibliographien: Klassifikation Ø nach Inhalt der verzeichneten Drucke: v Allgemeinbibliographien v Fachbibliographien Ø nach Herkunft oder Sprache: v internationale v regionale Ø nach Erfassungsweise: v prospektive (vor ihrem Erscheinen, z. B. CIP= Cataloging in Publication) v laufende (SDI=Selective Dissemination of Information, Alert Services) v retrospektive

4. Zeitschriftenliteratur Ø Ø garantieren die Aktualität der Information Qualität wird von Fachreferenten kontrolliert

4. Zeitschriftenliteratur Ø Ø garantieren die Aktualität der Information Qualität wird von Fachreferenten kontrolliert („peer reviewed journals“) Ø besonders wertvoll sind die sogenannten „Review Articles“, die einen Überblick über den Stand der Forschung und Zukunftsprognosen geben Ø enthalten sehr wertvolle Referenzen Ø interdisziplinäre Zeitschriften bieten wissenschaftliches Niveau in populärer Darstellung (z. B. Nature, Science, Spektrum, Bild d. Wiss. ) Ø Abstracts und Datenbanken erlauben eine gezielte Suche und Auswahl Ø Volltext der e-Journals wird von den Bibliotheken angeboten Ø über den Dokumentlieferdienst lassen sich Kopien rasch und bequem per e-mail bestellen Tipp: Lassen sie sich von einem Fach-Bibliothekar beraten und einschulen!

5. Internet Ø zur ergänzenden Suche heutzutage unentbehrlich (Menge der Information!) Ø viele „graue

5. Internet Ø zur ergänzenden Suche heutzutage unentbehrlich (Menge der Information!) Ø viele „graue Literatur“ wird auffindbar Ø Suchmaschinen ermöglichen eine rasche Suche im Volltext der Dokumente Ø Internetverzeichnisse bieten vorgefertigte Komplett-Recherchen und weisen zum WWWAngebot führender Organisationen hin Ø Diskussionsgruppen, Mailing-Listen, Blogs, Social Networks (Web. 2. 0): eine neue Möglichkeit des direkten Kontaktes zu Fachleuten und zum Austausch von Neuigkeiten Ø Bibliotheken bieten sehr gute Startseiten und Einführungen! Tipp: Zuverlässigkeit der Information ist immer zu überprüfen!

6. Persönliche Kontaktaufnahme Ø um von der Erfahrung und den Kenntnissen von Fachleuten zu

6. Persönliche Kontaktaufnahme Ø um von der Erfahrung und den Kenntnissen von Fachleuten zu profitieren Ø kontaktieren Sie einen Bibliothekar Ø Austausch von Neuigkeiten Ø Studienkompass und Wegweiser durch Österreichs Universitäten und Hochschulen (http: //www. wegweiser. ac. at/) Ø Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme Tipp: Scheuen Sie sich nicht zu fragen!

Zusammenfassung Ø Überprüfung und Ergänzung der Angaben Ø Entwicklung einer Suchstrategie (ausgehend von formalen,

Zusammenfassung Ø Überprüfung und Ergänzung der Angaben Ø Entwicklung einer Suchstrategie (ausgehend von formalen, ermittelten oder inhaltlichen Merkmalen) Ø Festlegen der Recherchezeitraumes (retrospektiv, laufend, prospektiv) Ø Auswahl der einschlägigen Verzeichnisse; Bestimmung der Reihenfolge der Suchschritte; Empfehlungen Ø Präsentation, Erklärung und Validierung der Ergebnisse Ø Empfehlungen und Bestellungen Tipp: Scheuen Sie sich nicht zu fragen!

Suche nach einem bestimmten Dokument Bedeutung der Erscheinungsart ü a) selbstständig erscheinende Werke (Bücher)

Suche nach einem bestimmten Dokument Bedeutung der Erscheinungsart ü a) selbstständig erscheinende Werke (Bücher) wichtige bibliographische Angaben: Autor(en), Sachtitel, Impressum, Band, Herausgeber, Erscheinungsjahr ü b) Teile selbstständig erscheinender Werke (Serien) Serientitel, Herausgeber, Erscheinungsjahr, Autor und Titel des Beitrages ü c) unselbstständig erscheinende Werke (Artikel) Titel, Band, Jahrgang, Seitenanzahl, Autor und Titel des Beitrages Wichtige Merkmale: v Erscheinungsjahr v Erscheinungsort Tipp: Überprüfung und Ergänzung von Angaben!

Suche nach einem bestimmten Dokument je nach Erscheinungsart eine andere Suchstrategie!

Suche nach einem bestimmten Dokument je nach Erscheinungsart eine andere Suchstrategie!

Zusammenfassung 1 Bibliotheken bieten nicht nur ihre physischen Bestände sondern auch Zugriff zu den

Zusammenfassung 1 Bibliotheken bieten nicht nur ihre physischen Bestände sondern auch Zugriff zu den wichtigsten Informationsquellen (virtuelle Bibliothek, digitale Bibliothek)

Hybrid-Bibliothek Ø Konventionelle Bibliothek (auch "physische" oder "wirkliche" genannt): Die Bibliothek hat diese Informationsträger

Hybrid-Bibliothek Ø Konventionelle Bibliothek (auch "physische" oder "wirkliche" genannt): Die Bibliothek hat diese Informationsträger in ihrem Bestand Ø Virtuelle Bibliothek: Die Bibliothek bietet nur den Zugriff (Access) zu diesen Informationsträgern (z. B. : Datenbanken, Elektronische Zeitschriften, usw. ) Ø Digitale Bibliothek: Die Bibliothek besitzt diese Informationsträger in digitaler Form (z. B. Diese wurden eingescannt und digitalisiert) Sie stellt ihre Literatur im Volltext digital zur Verfügung Ø Als Hybrid-Bibliothek versteht man deren Kombination (nicht nur Zugang zu e-Ressourcen u. traditionellen Bibliotheksquellen, sondern: Integration aller Arten von Information unter denselben oder mehreren Nutzeroberflächen, um e- (und nicht e-) Dienstleistungen anzubieten).

Analogie mit dem Web Ø Surface oder visible Web (sichtbares Web) v Darunter ist

Analogie mit dem Web Ø Surface oder visible Web (sichtbares Web) v Darunter ist zu verstehen der Teil des Webs, der von Suchdiensten indiziert wird v Nur ein kleiner Teil des Webs (ca. 30%) von Robots überhaupt erfasst! Ø Deep oder invisible Web (tiefes oder unsichtbares Web) v Es existieren mehr als 100 000 Deep Websites v 60 der größten Deep Websites enthalten zusammen mehr als 750 Terabyte an Informationen, eine Menge die das visible Web um mehr als 40 mal übersteigt v Das Deep Web ist die am schnellsten wachsende Kategorie im Web v Die gesamte Qualität des Deep Web ist 1000 bis 2000 mal größer als der Durchschnitt normaler Webseiten. v Mehr als die Hälfte des Deep Web hat den Inhalt in themenspezifischen Datenbanken angesiedelt

Zusammenfassung 3 Ø Die Vermittlung von Information bekommt einen neuen Stellenwert Ø Leistungsfähige Informationssysteme

Zusammenfassung 3 Ø Die Vermittlung von Information bekommt einen neuen Stellenwert Ø Leistungsfähige Informationssysteme bestimmen die Qualität einer Bibliothek Folgen: q Ein Besuch in der Bibliothek muss sich lohnen! q Erfahrene bzw. freundliche Bibliothekare helfen Ihnen bei der Suche!

Literatur und Links • http: //homepage. univie. ac. at/juan. gorraiz/Vortrag/index 1. htm • http:

Literatur und Links • http: //homepage. univie. ac. at/juan. gorraiz/Vortrag/index 1. htm • http: //homepage. univie. ac. at/juan. gorraiz/konven/default. htm/