Alle in Bewegung Inklusion im Sportunterricht Workshop am
„Alle in Bewegung - Inklusion im Sportunterricht“ Workshop am 25. 01. 2017 Lena Krone Universität Göttingen, Institut für Sportwissenschaften krone. lena@sport. uni-goettingen. de
Von der Exklusion zur Inklusion
Begriffsklärung Inklusion… � … versteht die grundsätzliche Heterogenität aller Menschen als soziales Faktum � … verzichtet auf Unterscheidungen verschiedener Heterogenitätsdimensi (wie u. a. Behinderung, ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht usw. ) � … … betont die grundsätzliche Autonomie des Individuums und stellt dere Erhalt in das Zentrum institutioneller und didaktischer Bemühungen ( (Giese & Weigelt 2013, S. 3) „Inklusion ist als Anspruch zu verstehen, allen Menschen unabhängig ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer Reli ihrer Behinderung usw. die volle und gleichberechtigte Teilhabe in Lebensbereichen zu ermöglichen“ (Tiemann 2015, S. 299)
UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK „Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen…“ Artikel 24, Absatz 1 (Textfassung der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen) Konsequenzen für schulisches Lernen: (Sport-)Lehrkräfte sind gefordert, bestehende didaktische Konzepte zu überprüfen und ggf. zu revidieren, um dem Anspruch inklusiver Unterrichtspraxis - zieldifferent, jedoch ohne äußere Differenzierung (vgl. v. Saldern 2013, S. 8)entsprechend zu gestalten.
Um wen geht es letztendlich? ! „Heterogen war mein Gymnastikkurs bereits, bevor Peter hinzukam. Es nahmen Mädchen und Jungen teil; da waren einige Mädchen mit jahrelanger Tanzerfahrung und viel Interesse, andere Mädchen und Jungen, die den Kurs aus Verlegenheit und trotz geringer Neigung und Leistungsfähigkeit gewählt hatten. Durch Peter kam ein weiterer Aspekt der Heterogenität hinzu: sehend und blind. “ (Wurzel 2008, S. 124)
Vielfaltsdimension Behinderung Aus: Funke, A. , Hollenbach, N. & Klemm, K. (2011). Zum aktuellen Stand inklusiver Bildung in Deutschland. In Bertelsmann Stiftung u. a. (Hrsg. ), Gemeinsam lernen- Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (S. 25 -45). Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung.
Inklusion im Sport(-unterricht) Inklusive Sportpädagogik (vgl. Tiemann 2014) Inklusionspädagogische Konzepte ● Dialektik von Gleichheit und Differenz (Reiser) ● Gemeinsame Lernsituationen (Wocken) Sportpädagogische Konzepte ● Psychomotorik ● Erlebnispädagogik ● Integration durch Bewegu beziehungen (Weichert) ● Mehrperspektivischer Spor (Kurz)
Inklusion im Sport Inklusions- und sportpädagogische Konzepte bilden Rahmen inklusiven Sportunterrichts Konkrete Anpassung des Unterrichts ist nö Aber wie? !
Inklusion im Sport „ 6 + 1 Modell eines adaptiven Sportunterrichts“ (vgl. Tiemann Materialien Lernumfeld Regeln Lehrkraft (Haltung) Aufgabenstellungen Sozialformen Kommunikation
Inklusion im Sport … des Weiteren zu beachten (Erfahrungen aus der Praxis) Anweisungen und Aufgabenstellungen in leichter Sprache, ggf. unterstützt durch Piktogramme und/oder Handzeichen Ø Abläufe und Regeln schrittweise einführen Ø Klare räumliche Strukturen anbieten Ø Erfahrungen in Reflexionsrunden verbalisieren Ø Besprechungszeiten gewähren, um gemeinsam an Lösungen zu arb Ø Agieren in Zweier- oder Kleingruppen (besonders bei neuen Aufgabenstellungen) gibt Sicherheit Ø Stigmatisierungen unbedingt vermeiden Ø (vgl. Krone, Göhring & Tiemann 2013
„Wer Inklusion will, sucht Wege – wer sie verhindern will, sucht Begründungen“ (Hüppe 2011, S. 1
Funke, A. , Hollenbach, N. & Klemm, K. (2011). Zum aktuellen Stand inklusiver Bildung in Deutschland. In Berte Stiftung u. a. (Hrsg. ), Gemeinsam lernen- Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (S. 25 -45). Güters Bertelsmann Stiftung. Giese, M. & Weigelt, L. (2013). Sportunterricht auf dem Weg zur Inklusion. Voraussetzungen und Bedingunge inklusiven Sportunterrichts. sportpädagogik, 6, 2 -6. Hüppe, H. (2011). Inklusion heißt Gemeinsamkeit von Anfang an. In Bertelsmann Stiftung u. a. (Hrsg. ), Gemein dem Weg zu einer inklusiven Schule (S. 11 -14). Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung. Kurz, D. (2000). Die pädagogische Grundlegung des Schulsports in Nordrhein-Westfalen. In Landesinstitut für Weiterbildung (Hrsg. ), Erziehender Schulsport. Pädagogische Grundlagen der Curriculumrevision in Westfalen (S. 9 -55). Bönen: Verlag für Schule und Weiterbildung. Krone, L. , Göhring, C. & Tiemann, H. (2013). Gemeinsam gewinnen – gemeinsam verlieren. Wettkämpfe im in Sportunterricht. sportpädagogik, 6, 10 -13. Saldern v. , M. (2013). Inklusion. Definition, Anspruch und aktuelle politische Umsetzung. sportpädagogik, 6, 8 Tiemann, H. (2013). Inklusiver Sportunterricht. sportpädagogik, 6, 47 -50. Tiemann, H. (2014, Mai). Inklusion im Sport. Vorlesung an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Tiemann, H. (2015). Inklusion im Sport. In H. -P. Brandl-Bredenbeck (et al. ). (Hrsg. ), Dritter Deutscher Kinder- u Jugendsportbericht. (S. 297 -316). Schorndorf: Hofmann. Weichert, W. (2008). Integration durch Bewegungsbeziehungen. In F. Fediuk (Hrsg. ), Inklusion als bewegungs Aufgabe. Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam im Sport (S. 123 - 141). Baltmannswei Wocken, H. (1998). Gemeinsame Lernsituationen. Eine Skizze zur Theorie des gemeinsamen Unterrichts. In A Schell (Hrsg. ), Integrationspädagogik. Auf dem Weg zu einer Schule für Alle (S. 37 -52). Weinheim: Wurzel, B. (2008). Mehrperspektivischer Sportunterricht in heterogenen Gruppen von nichtbehinderten und Schülern – Was über „erstbeste Lösungen“ hinausgeht. In F. Fediuk (Hrsg. ), Inklusion als bewegun pädagogische Aufgabe. Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam im Sport (S. 123 Baltmannsweiler: Schneider. http: //www. inklunet. de/2014/04/16/schweiz-ratifiziert-unbehindertenrechtskonvention/, Zugriff am 11. 08. 2
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