6 Vollgeld bersicht Die Informationen ber das Buchgeld
6 - Vollgeld
Übersicht • • • Die Informationen über das Buchgeld (Seite 4 bis 11) sind in ähnlicher Form auch in der Präsentation «Buchgeld» zu finden. Was versteht man unter Vollgeld ? Probleme mit dem Buchgeld Eindämmung der Buchgeldschwemme Rückkauf von Schuldbriefen Schuldenerlass Vollgeld ja – aber anders ! Zinsabschöpfung Kreditverbot Zusammenfassung Übersicht überspringen
Was wird als Vollgeld bezeichnet ? 1. Manche möchten von „Vollgeld“ nur dann sprechen, wenn das gesamte umlaufende Geld mit Gold, das bei der Nationalbank lagert, abgesichert ist. 2. Andere sprechen von „Vollgeld“ wenn es von der Nationalbank in Form von Noten und Münzen herausgegeben wurde. 3. Wiederum andere sprechen auch dann von „Vollgeld“, wenn es von der Nationalbank nicht nur in Form von Noten und Münzen, sondern auch als Buchgeld herausgegeben wird. In der Finanzwelt wird die dritte Definition verwendet. zurück
Probleme mit dem Buchgeld - 1 Problem 1: Weil Schuldanerkennungen nur so lange funktionieren, als das Vertrauen in die Schuldpapiere bestehen bleibt, kann ein Finanzsystem, welches hauptsächlich mit Buchgeld wirtschaftet, schnell instabil werden. Das ist besonders der Fall, wenn sehr viele Schuldversprechen existieren, welche nie eingelöst werden können. Eine genaue Finanzkontrolle kann dem vorbeugen. zurück
Probleme mit dem Buchgeld - 2 Problem 2: Die heutige Geldmenge besteht gegen 90 % aus Buchgeld. Dieses Buchgeld ist nicht von der Nationalbank geschöpft worden und sie kann es nur sehr wenig beeinflussen. Damit ist es ihr nur sehr begrenzt möglich ihren Auftrag zu erfüllen, nämlich die Geldmenge in dem Rahmen zu halten, wie es der Produktiv-Kraft unseres Landes entspricht. Gegensteuer gibt die Verminderung der Buchgeldmenge. zurück
Probleme mit dem Buchgeld - 3 Problem 3: Solange das Zinswesen bleibt, wie es heute ist, wächst die Buchgeldmenge weiter. Weil auch dieses Wachstum früher oder später an Grenzen stößt und das Finanzsystem durch Unkontrollierbarkeit zum Wanken oder Einsturz bringen kann, lohnen sich Bestrebungen zur Verminderung der Buchgeldmenge. Die Entstehung von neuem Buchgeld unterbinden ! zurück
Vorschläge zum Eindämmen der Buchgeldschwemme Um die Nationalbank zu befähigen, dass sie wirksam die Geldmenge steuern kann, muss sie entweder Zugriff auf das Buchgeld erhalten oder die Buchgeldmenge muss teilweise oder ganz vermindert werden. Um das zu erreichen gibt es recht unterschiedliche Vorschläge: • Kauf von Schuldbriefen. • Erlass der Schulden und Vernichtung der Schuldanerkennungen (Schuldenerlass). • Vollgeld statt nichtstaatliches Buchgeld. • Unterbindung des Geldleihens. Diese vier Vorschläge werden nun genauer betrachtet: zurück
Fragwürdiger Kauf von Schuldbriefen 1. Vorschlag Er beginnt mit der Frage: Wo ist das Buchgeld jetzt ? Antwort: Es liegt in den Tresoren der Banken und bei den Sparer. Innen in Form von Schuldanerkennungsschreiben. Gleichzeitig ist es im Umlauf, weil damit ausgegebene Kredite gedeckt werden. Als Lösung wurde vorgeschlagen, dass die Nationalbank den Banken ihren Besitz an Schuldscheinen abkauft. In diesem Fall würde der Rückkauf von Buchgeld dazu führen, dass die Nationalbank, anstelle der Banken selber zum Gläubiger der Schuldner. Innen würde. Damit wird lediglich das Risiko der „toxischen“ Schuldbriefe von den Banken auf den Staat übertragen. Mit diesem Vorschlag wird das Buchgeld nicht vermindert. zurück
Braucht es einen Schuldenerlass ? 2. Vorschlag Die Buchgeldmenge wird verringert, indem die Nationalbank mit neu geschöpftem Geld die Schuldanerkennungen aufkauft und diese vernichtet. Das bezeichnet man als Schuldenerlass. Entweder geschähe dieser Schuldenerlass durch Abzweigung der Nationalbankgewinne, durch Neugeldschöpfung oder durch die Bezahlung aus der Bundeskasse. Alle drei Möglichkeiten gehen zu Lasten der Steuerzahler. A: Weder mit der Abzweigung der Gewinne noch mit der Schöpfen von Bargeld würde die Geldmenge verringert. Es wäre weiterhin zuviel im Umlauf. B: Ein Steuererlass mit Steuergeldern ist gegenüber allen, welche nie Schulden machten, ungerecht. zurück
Schuldenerlass als letztes Mittel Ein Schuldenerlass kann lediglich eine „letzte“ Maßnahme sein, wenn alle näherliegenden Versuche versagen. Bevor man einen Schuldenerlass in Betracht zieht, muss der «Hahn zugedreht» werden, damit nicht neue Schulden entstehen. Wie das möglich wird, zeigt der 4. Vorschlag. Zum 4. Vorschlag zurück
Vollgeld statt nichtstaatliches Buchgeld 3. Vorschlag Die Initianten der „Vollgeld-Intiative“ versuchte nichtstaatliches Buchgeld in Vollgeld zu verwandeln. Dazu starteten sie ihre Initiative zur entsprechenden Änderung der Verfassung. Auf der nächsten Seite wird gezeigt, was die Initianten sich davon erwarteten. Dann folgt einige Gründe, warum das mit dem vorgelegten Text nicht funktionieren kann. Daran schließt die Frage an, ob schon eine Zinsabschöpfung genügen könnte ? Abschließend folgt der vierte Vorschlag - für ein Kreditverbot. zurück
Die Vollgeld-Initiative wollte folgende Verbesserungen: • Die Annahme der Initiative ermöglicht mehr Einblick in die Finanzgeschäfte. • Sie hilft mit, krisensicheres Geld bereitzustellen. • Sie dämpft Spekulations-Exzesse. • Sie trägt zur Stabilisierung der Wirtschaft bei. • Sie ermöglicht die Kontrolle der Geldmenge. • Je nach gesetzlicher Regelung kann sie eine Verringerung der Staatsschulden bewirken. • Dadurch können die Steuern gesenkt werden. Viele Versprechungen – doch was ist machbar ? zurück
Positive Ergebnisse der Vollgeld-Initiative Die Vollgeld-Initiative ist im Juni 2018 abgelehnt worden. Aber sie hat viel Aufmerksamkeit auf den Bankensektor gelenkt. Mehr Leute als zuvor haben erkannt, dass dieser Sektor, einer der wichtigsten Treiber für die zunehmenden Einkommens- und Vermögens. Unterschiede in unserem Land ist. Zudem erhielt der Vorschlag zur Abtrennung des Spargeldgeschäfts vom Risikogeschäft bei vielen Menschen eine deutliche Zustimmung. Damit half die Initiative mehr Klarheit in die Finanz-Geschäfte zu bringen ! zurück
Der Text war ungeeignet Die Vollgeld-Initiative war mit einem erheblichen Mangel behaftet. Viele Initianten vermuteten (und vermuten noch heute) den Fehler dort, wo er nicht vorhanden ist. Sie beklagten eine Geldschöpfung „aus dem Nichts“ durch die Banken bei jeder Kreditausgabe. Offenbar teilt auch der Zeichner diese Meinung. Diese Sicht ist nicht haltbar. Es ist wichtig zu wissen, wo tatsächlich Geld geschöpft wird und wo nicht. Das hilft, damit man nicht wieder etwas verlangt, das bereits verwirklicht ist. zurück
Fehler erkennen Erster Fehler: Entgegen den Vorstellungen der Vollgeld-Initianten sind es nicht Banken, die bei einer Kreditausgabe «Geld aus dem Nichts» schöpfen. Es sind die Kreditnehmer, indem sie ein Zinsversprechen unterschreiben. Zweiter Fehler: Neues Buchgeld entsteht nicht durch die ausgegebenen Kreditsummen. Es sind die von den Kreditnehmern unterschriebenen Zinszahl -Versprechen, welche das Buchgeld mehren. Das heute im Umlauf befindliche Buchgeld ist großteils durch die Zinsen erzeugt worden – nicht durch Kreditvergabe ! zurück
Richtige und falsche Vorstellungen Die Eigenmittel der Banken machen weniger als 10% der ausgegebenen Kredite aus. Pfeile gemäß der Vorstellung der Initianten Manche Initianten halten die Einlagen der Sparer für überflüssig. Andere verstehen sie als Mittel zur Aufstockung der Eigenmittel der Banken. Damit befassen sich die nächsten zwei Seiten Behauptung der Initianten: 90% der Kredite werden mit „Geld aus dem Nichts“ vergeben. Banken geben Kredite aus Entgegnung: Die Kreditsumme erzeugt kein Buchgeld, weil sie erstens gedeckt ist und zweitens durch die Rückzahlung wieder verschwindet. Investitionsbedarf von Firmen und Privaten Der Fehler liegt im Glauben, dass das Kreditgeld das Buchgeld schaffe. zurück
Alle ausgegeben Kredite sind gedeckt ! Die Abrechnungen vieler Banken belegen, dass die Kredite gedeckt sind. Das Kreditgeld wird nicht „aus dem Nichts“ geschöpft. Weshalb sollte eine Bank Geld von einer anderen Bank leihen, wenn sie es selber schöpfen kann ? Warum sind die Bank am Geld der Sparer. Innen interessiert ? zurück
Das Bankengeschäft käme zum Erliegen ! Wenn die Banken selber Geld schöpfen dürften, würden sie die Spareinlagen nicht brauchen und dafür auch keinen Zins zahlen. Zudem können die Banken die Sicht- und Spareinlagen nicht den Eigenmitteln (welche die Kreditausgabe auf das Zehnfache ermöglichen) zurechnen. Manche Initianten behaupten das Gegenteil. Doch Spareinlagen sind per Definition keine Eigenmittel. Mit einer Geldschöpfung „aus der Luft“ könnte das Bankensystem nicht funktionieren. Das Misstrauen im Finanzsektor wäre viel zu groß. zurück
Buchgeld macht Reiche noch reicher Die Initiative wollte die Schöpfung von Buchgeld und die Vermögensverschiebung von Unten nach Oben unterbinden. Doch diese heutigen, unerwünschten Vorgänge wären mit der Annahme der Vollgeld-Initiative nicht eingeschränkt worden. Wir müssen an der richtigen Stelle ansetzen ! zurück
Darum geht es: Die Buchgeldvermehrung kommt nicht durch die Kreditausgabe, sondern durch das Zinsversprechen zustande. Deshalb braucht es einen Initiativtext, der am Zins ansetzt. Der vorgeschlagene Text hätte an der wirklichen Buchgeldschöpfung nichts geändert. Neue Zinsanerkennungen, wie auch alle anderen Schuldanerkennungsschreiben wären durch die Annahme der Initiative nicht unterbunden worden. Nur wenn die Zinsen nicht mehr zu den Reichen fließen, wird die Vermögensverschiebung von Unten nach Oben verringert. Dieses Ziel könnte der vierte Vorschlag ermöglichen. zurück
Einführung eines Kreditverbots 4. Vorschlag Die Verwirklichung von Vollgeld ist um einiges schwieriger, als es sich die Initianten vorgestellt haben. Denn es braucht eine weitgehende Abkehr vom heutigen Kreditgeschäft. Das ist schwierig, weil auch die Mittelschicht und viele Ärmere an das heutig System glauben und es festhalten wollen. Ich sehe eine Lösung, die auf weniger und eine die auf mehr Widerstand stoßen wird: A: Die öffentliche Hand schöpft den Zins ab und resozialisiert oder vernichtet ihn. B: Weil damit die Buchgeldmenge noch nicht vermindert wird, schlage ich ein Kreditverbot vor. zurück
Vorschlag A: Zinsabschöpfung Der Staat zieht alle Zinsgewinne, welche die wirklichen Aufwendungen der Banken übersteigen, ein. Damit sind die Banken nicht mehr in der Lage Dividenden auszuschütten. Damit verschwindet eine Form von leistungslosen Einkommen. Die eingezogenen Zinsen werden dazu verwendet, um das überschießende Buchgeld aus dem Finanzkreislauf zu nehmen und zu vernichten. Das ist insofern nur eine halbe Lösung, weil damit weder Aktienhandel noch dessen Dividendenvergabe verschwinden. Damit werden die Reichen weiterhin auf Kosten der Armen reicher. zurück
Vorschlag B: Kreditverbot Wenn wir nicht nur eine Verminderung der leistungslosen Einkommen anstreben, sondern auch die Entstehung von Buchgeld unterbinden wollen, dann empfiehlt sich ein Kreditverbot. Dieses bestimmt, dass Firmen wie auch Privatpersonen keine Kredite mehr erhalten. Das erfordert, dass sie vor einer Betriebserweiterung oder sonst einem Kauf, das dazu nötige Geld zusammensparen müssen. Das bringt sehr viel Stabilität in die Wirtschaft und längerfristig auch einen stärkeren Ausgleich zwischen den Regionen eines Landes wie auch zwischen allen Ländern weltweit. Es liegt an uns, die Menschen dafür zu gewinnen, dass eine solche Welt viel mehr Wohlbefinden bewirkt als die heutige Konkurrenz. zurück
Kurze Zusammenfassung Die Vermehrung von Buchgeld ist zu stoppen: • weil das den Markt mit überflüssigem Geld überschwemmt und die Geldmengen-Regulierung stark behindert. • weil auch mit Vollgeld die Schöpfung von Buchgeld weiter getrieben würde. • weil mit kapitalismus-verträglichen Maßnahmen die Verschiebung des Erwirtschafteten von der Allgemeinheit zu den Reichen nicht verhindert würde. • weil bei einer Vollgelddeckung mit Gold die Goldgier und die damit verbundenen Umweltbelastungen noch anwachsen. Solange man den Kapitalismus nicht durch einen Humanismus ersetzt, wird sich das Buchgeld nicht beseitigen lassen. zurück
Zusammengetragen von Remy Holenstein rhstein@bluewin. ch Stand 2020 Die Weiterverbreitung ist erwünscht ! zurück
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