11 12 KTag Rechnungswesen in SpitlernKlinikenHeimen Expertenteam Rechnungswesen

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11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen in Spitälern/Kliniken/Heimen Expertenteam Rechnungswesen V 17 1

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen in Spitälern/Kliniken/Heimen Expertenteam Rechnungswesen V 17 1

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Der Kurs sichert die Behandlung nachstehender Teilfähigkeiten: Teilfähigkeit 1.

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Der Kurs sichert die Behandlung nachstehender Teilfähigkeiten: Teilfähigkeit 1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen 1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken), der Curaviva (für Heime) erklären 1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben 1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen 1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben 1. 1. 6. 2. 1 Zweck der REKOLE-Kostenrechnung erklären 1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE-Kostenrechnung erklären 1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen 1. 1. 6. 2. 3 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen 1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen 1. 1. 6. 3. 2 Indikatoren zur Erstellung von Spitalstatistiken berechnen 1. 1. 6. 3. 3 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen interpretieren 1. 1. 8. 1. 1 Auswirkung Leistungsauftrag auf Leistungsangebot ableiten 1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 1. 1. 8. 3. 5 Jahresbericht kennen Expertenteam Rechnungswesen V 17 2

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Erwartungen der Kursteilnehmer Welche Erwartungen haben Sie zum Fach

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Erwartungen der Kursteilnehmer Welche Erwartungen haben Sie zum Fach Rechnungswesen? Expertenteam Rechnungswesen V 17 3

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Ziele des Kurses • Klären offener Fragen zu den

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Ziele des Kurses • Klären offener Fragen zu den Teilfähigkeiten im Fach Rechnungswesen • Verstehen der Zusammenhänge im Fach Rechnungswesen • Optimale Vorbereitung auf das Qualifikationsverfahren Expertenteam Rechnungswesen V 17 4

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Aufgabe Einstieg Finanz- und Rechnungswesen • Wieso ist das

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Aufgabe Einstieg Finanz- und Rechnungswesen • Wieso ist das Finanz- und Rechnungswesen für meinen Arbeitgeber und für meine Tätigkeit von Bedeutung? • Welche Teilgebiete des Finanz- und Rechnungswesens sind besonders wichtig? • Vor welchen Teilgebieten «fürchte» ich mich am meisten und wieso? Expertenteam Rechnungswesen V 17 5

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Lösung Einstieg Finanz- und Rechnungswesen Wieso ist das Finanz-

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Lösung Einstieg Finanz- und Rechnungswesen Wieso ist das Finanz- und Rechnungswesen für meinen Arbeitgeber und für meine Tätigkeit von Bedeutung? • Rechenschaftsablage • Information der Öffentlichkeit • Gläubigerschutz • Entscheidungshilfe, Planungsgrundlagen • Steuerbasis Expertenteam Rechnungswesen V 17 6

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Lösung Welche Teilgebiete des Finanz- und Rechnungswesens sind besonders

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Lösung Welche Teilgebiete des Finanz- und Rechnungswesens sind besonders wichtig? Finanzbuchhaltung (Externe Rechnung) Betriebsbuchhaltung (Interne Rechnung) Nebenbuchhaltungen • Debitorenbuchha ltung • Kreditorenbuchh altung • Anlagebuchhaltu ng • Planungsrechnung Lagerbuchhaltun g • Expertenteam Rechnungswesen (Budget) Lohnbuchhaltung V 17 7

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Aufgabe Buchführungspflicht gemäss Obligationenrecht (OR) Gruppenarbeit – Buchführungspflicht Wer

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Aufgabe Buchführungspflicht gemäss Obligationenrecht (OR) Gruppenarbeit – Buchführungspflicht Wer und wie? Expertenteam Rechnungswesen V 17 8

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Lösung Buchführungspflicht gemäss Obligationenrecht (OR) • Eine Pflicht zur

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Lösung Buchführungspflicht gemäss Obligationenrecht (OR) • Eine Pflicht zur Buchführung und Rechnungslegung gemäss Art. 957 OR haben: - Juristische Personen (z. B. Aktiengesellschaft, Stiftung) - Einzelunternehmen und Personengesellschaften, die einen Umsatzerlös von mindestens 500 000 Franken im letzten Geschäftsjahr erzielt haben. • Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang müssen jährlich erstellt werden • Bilanzwahrheit und – klarheit • Bewertungsvorschriften (z. B. Warenvorräte) • Unterzeichnung der Geschäftsbücher durch Inhaber und 10 -jährige Aufbewahrungspflicht Expertenteam Rechnungswesen V 17 9

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Lösung Buchführungspflicht gemäss Obligationenrecht (OR) Art. 957 a Buchführung

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Lösung Buchführungspflicht gemäss Obligationenrecht (OR) Art. 957 a Buchführung (I) 1 Die Buchführung bildet die Grundlage der Rechnungslegung. Sie erfasst diejenigen Geschäftsvorfälle und Sachverhalte, die für die Darstellung der Vermögens-, Finanzierungs- und Ertragslage des Unternehmens (wirtschaftliche Lage) notwendig sind. 2 Sie folgt den Grundsätzen ordnungsmässiger Buchführung. Namentlich sind zu beachten: 1. die vollständige, wahrheitsgetreue und systematische Erfassung der Geschäftsvorfälle und Sachverhalte; 2. der Belegnachweis für die einzelnen Buchungsvorgänge; 3. die Klarheit; 4. die Zweckmässigkeit mit Blick auf die Art und Grösse des Unternehmens; 5. die Nachprüfbarkeit. Expertenteam Rechnungswesen V 17 10

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Lösung Buchführungspflicht gemäss Obligationenrecht (OR) Art. 957 a Buchführung

11. /12. üK-Tag / Rechnungswesen Lösung Buchführungspflicht gemäss Obligationenrecht (OR) Art. 957 a Buchführung (II) 3 Als Buchungsbeleg gelten alle schriftlichen Aufzeichnungen auf Papier oder in elektronischer oder vergleichbarer Form, die notwendig sind, um den einer Buchung zugrunde liegenden Geschäftsvorfall oder Sachverhalt nachvollziehen zu können. 4 Die Buchführung erfolgt in der Landeswährung oder in der für die Geschäftstätigkeit wesentlichen Währung. 5 Sie erfolgt in einer der Landessprachen oder in Englisch. Sie kann schriftlich, elektronisch oder in vergleichbarer Weise geführt werden. Expertenteam Rechnungswesen V 17 11

1. 1. 6. 1. 2 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau

1. 1. 6. 1. 2 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen Ich erläutere den Zweck und den Aufbau der Finanzbuchhaltung ohne Hilfsmittel mit eigenen Worten. Expertenteam Rechnungswesen V 17 12

1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen Zweck der Finanzbuchhaltung

1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen Zweck der Finanzbuchhaltung Die Finanzbuchhaltung dient der Beurteilung von heutigem Stand und bisheriger Entwicklung der Unternehmung als Ganzes. Zwei Bestandteile der Finanzbuchhaltung sind • Bilanz • Erfolgsrechnung Expertenteam Rechnungswesen V 17 13

1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen Bilanz eines Unternehmens

1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen Bilanz eines Unternehmens Die Summe der Aktiven muss mit der Summe der Passiven übereinstimmen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 14

1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen Bilanz eines Unternehmens

1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen Bilanz eines Unternehmens Finanzielle Situation eines Unternehmens per Stichtag ( z. B. Jahresende) Aktiven (Vermögen) Passiven (Schulden) Soll + Soll - Haben - Umlaufsvermögen Kasse Post Bank Debitoren Warenvorräte Fremdkapital Kurzfristiges Fremdkapital Kreditoren Langfristiges Fremdkapital Darlehen Hypotheken Rückstellungen Anlagevermögen Mobilien Immobilien Expertenteam Rechnungswesen Haben + Eigenkapital Aktienkapital Fonds V 17 15

1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen Erfolgsrechnung Unter dem

1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen Erfolgsrechnung Unter dem Aufwand versteht man den Wert, den ein Unternehmen während eines bestimmten Zeitabschnittes für die Erstellung seiner Leistung aufbringt. Aufwand Unter dem Ertrag versteht man den Wert, den ein Unternehmen während eines bestimmten Zeitabschnittes für den Verkauf seiner Leistungen erzielt. Ertrag Expertenteam Rechnungswesen V 17 16

1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen Erfolgsrechnung eines Unternehmens

1. 1. 6. 1. 2 Zweck und Aufbau der Finanzbuchhaltung kennen Erfolgsrechnung eines Unternehmens Gibt Auskunft über die Geschäftstätigkeit über einen bestimmten Zeitraum (z. B. Jahr) Aufwand Soll + Ertrag Haben - Soll - Personalaufwand Besoldungen Sozialleistungen Haben + Erträge aus medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Leistungen für Patienten Sachaufwand Medizinischer Bedarf Lebensmittel, Haushalt Unterhalt und Reparaturen Abschreibungen Ärztliche Einzelleistungen Übrige Spitalleistungen Gewinn Expertenteam Rechnungswesen V 17 17

1. 1. 6. 1. 3 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+

1. 1. 6. 1. 3 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Ich erkläre den Zweck und den Aufbau sowie den Inhalt des Kontenrahmens der H+ verständlich. Expertenteam Rechnungswesen V 17 18

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Der Zweck

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Der Zweck des H+ Kontenrahmens «REKOLE» (Abkürzung für Revision der Kostenrechnung und Leistungserfassung) • Vereinheitlichung des Rechnungswesens in den Spitälern • KVG schreibt einheitliche Kosten- / Leistungsrechnung vor Aufbau des Kontenrahmens der H+ Expertenteam Rechnungswesen V 17 19

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Die «MUSS-

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Die «MUSS- Ebene» der Harmonisierung Der Kontenrahmen H+ 2014 ist bis auf die Kontogruppe definiert (dreistellige Ziffer). Diese minimale Kontengruppenstruktur bildet die schweizerische Harmonisierungsebene, welche von jedem Spital bzw. Pflegeheim abbildbar sein muss. Die MUSS- Ebene ist in erster Linie als Verdichtungsstruktur und nicht als Gliederung der eigentlichen Buchungskonten konzipiert. Die Führung von 3 - bis 7 -stelligen Kontenziffern bleibt jeder einzelnen Institution überlassen und entspricht der sogenannten KANN- Ebene. Die korrekte Verdichtung der KANN- Ebene in die MUSS- Ebene muss jedoch von jeder Institution sichergestellt werden. Expertenteam Rechnungswesen V 17 20

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Aufbau des

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Aufbau des Kontenrahmens der H+ 8. Auflage, 2014 1 Aktiven 2 Passiven 3 Personalaufwand 4 Aufwand für Material, Waren, Drittleistungen und sonstiger Betriebsaufwand 5 Reserviert für innerbetriebliche Leistungsverrechnung (ILV) 6 Betriebsertrag 7 Steuern, ausserordentlicher und betriebsfremder Erfolg 8 Abschluss 9 Separatrechnungen Expertenteam Rechnungswesen V 17 21

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Expertenteam Rechnungswesen

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Expertenteam Rechnungswesen V 17 22

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Expertenteam Rechnungswesen

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Expertenteam Rechnungswesen V 17 23

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Expertenteam Rechnungswesen

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Expertenteam Rechnungswesen V 17 24

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Expertenteam Rechnungswesen

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ (für Spitäler, Kliniken) erklären Expertenteam Rechnungswesen V 17 25

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der Curaviva (für Heime) erklären Kontenklassen und -gruppen

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der Curaviva (für Heime) erklären Kontenklassen und -gruppen für Heime und Betagtenbereich Expertenteam Rechnungswesen V 17 26

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der Curaviva (für Heime) erklären Kontenklassen und -gruppen

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der Curaviva (für Heime) erklären Kontenklassen und -gruppen für Heime und Betagtenbereich Expertenteam Rechnungswesen V 17 27

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Aufgabe Weisen Sie folgende Geschäftsfälle

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Aufgabe Weisen Sie folgende Geschäftsfälle einer Kontogruppe (nur Erfolgsrechnung) zu: Geschäftsfall Kontogruppe a) Inserat für offene Arbeitsstellen b) Blutuntersuchung durch externes Labor c) Auszahlung Löhne d) Kauf Hüft-Implantate e) Gemüseeinkauf für Küche f) Zinszahlung an Bank für Darlehen g) Reparatur Sterilisationsanlage h) Fortbildung Mitarbeitende i) Fallpauschale für stat. Aufenthalt j) Auszahlung Honorare Belegärzte k) Entsorgung von Speiseabfällen l) Kauf Medikamente m) Abschreibung Ambulanzfahrzeug n) Einkauf Büromaterial Expertenteam Rechnungswesen V 17 28

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Lösung Weisen Sie folgende Geschäftsfälle

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Lösung Weisen Sie folgende Geschäftsfälle einer Kontogruppe (nur Erfolgsrechnung) zu: Geschäftsfall Kontogruppe a) Inserat für offene Arbeitsstellen 390 b) Blutuntersuchung durch externes Labor 405 c) Auszahlung Löhne 300 d) Kauf Hüft-Implantate 401 e) Gemüseeinkauf für Küche 410 f) Zinszahlung an Bank für Darlehen 461 g) Reparatur Sterilisationsanlage 430 h) Fortbildung Mitarbeitende 392 i) Fallpauschale für stat. Aufenthalt 60 j) Auszahlung Honorare Belegärzte 405 k) Entsorgung von Speiseabfällen 498 l) Kauf Medikamente 400 m) Abschreibung Ambulanzfahrzeug 442 n) Einkauf Büromaterial 470 29

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Prinzip der Doppelten Buchhaltung •

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Prinzip der Doppelten Buchhaltung • Jeder Geschäftsfall führt zu einer Buchung • Jede Buchung betrifft zwei Konten - Soll (wird zuerst genannt) - Haben (wird anschliessend genannt) • Es werden zwei Buchungsarten unterschieden - Erfolgsneutrale Buchungen (nur Bilanzkonti oder nur Erfolgskonti betroffen) - Erfolgswirksame Buchungen (je ein Bilanzkonto und Erfolgskonto betroffen) Expertenteam Rechnungswesen V 17 30

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Beispiel einer Buchung • Verbuchen

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Beispiel einer Buchung • Verbuchen einer Lieferantenrechnung für Medikamente • Arzneimittel an Kreditoren CHF 8’ 000. – • Eine Lieferantenrechnung im Betrag von CHF 8‘ 000. – wird via Banküberweisung bezahlt • Kreditoren an Bank CHF 8‘ 000. – Arzneimittel SOLL 8‘ 000 Kreditoren HABEN SOLL Bank HABEN 8‘ 000 SOLL 8‘ 000 HABEN 8‘ 000 SOLL- und HABEN-Buchungen Expertenteam Rechnungswesen V 17 31

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Aufgabe zur Anwendung des H+

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Aufgabe zur Anwendung des H+ Kontenrahmens Gruppenarbeit Buchungssätze • Jedes Gruppenmitglied bildet 2 Geschäftsfälle (je einen erfolgsunwirksamen und einen erfolgswirksamen) und notiert diese auf einen Zettel. • Aufgrund der notierten Geschäftsfälle erstellt die Gruppe gemeinsam die Buchungssätze und notiert dazu die entsprechenden Kontogruppen (3 - bzw. 2 -stellige Kontogruppe) auf einer Folie. • Im Plenum werden anschliessend die Geschäftsfälle vorgestellt mit den entsprechenden Buchungssätzen inklusive Kontogruppe. Expertenteam Rechnungswesen V 17 32

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Aufgabe Kontieren Sie die nachstehende

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Aufgabe Kontieren Sie die nachstehende Patientenrechnung, die dem Krankenversicherer eines Privatpatienten in Rechnung gestellt worden ist. Kontengruppe Soll Haben DRG-Ertrag CHF 14‘ 300 Zusatzleistungen für Privatpatienten (Hotellerie, Pflege etc. ) CHF 4‘ 200 Arzthonorare CHF 10‘ 000 Patiententransport CHF 100 Total Faktura CHF 28‘ 600 Wie wird diese Rechnung verbucht Expertenteam Rechnungswesen V 17 ? 33

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Lösung Kontieren Sie die nachstehende

1. 1. 6. 1. 3 Kontenrahmen der H+ erklären Lösung Kontieren Sie die nachstehende Patientenrechnung, die dem Krankenversicherer eines Privatpatienten in Rechnung gestellt worden ist. Kontengruppe Soll Haben DRG-Ertrag CHF 14‘ 300 110 60 Zusatzleistungen für Privatpatienten (Hotellerie, Pflege etc. ) CHF 4‘ 200 110 60 Arzthonorare CHF 10‘ 000 110 61 Patiententransport CHF 100 110 65 Total Faktura CHF 28‘ 600 (110) Expertenteam Rechnungswesen V 17 34

1. 1. 6. 1. 4 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Ich

1. 1. 6. 1. 4 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Ich beschreibe ohne Hilfsmittel den Zweck und die Aufgaben von drei verschiedenen Nebenbuchhaltungen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 35

1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Zweck einer Nebenbuchhaltung 2015 Vorjahr - 50‘

1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Zweck einer Nebenbuchhaltung 2015 Vorjahr - 50‘ 000. 00 Saldoliste Debitoren Debitor Name ID …… 12365 15745 Datum Faktura Verfall Datum Betrag Zahlung …… …… Feller 12. 3. 04 11. 4. 04 12. 03. 15 11. 04. 15 Armin Feller 10. 4. 04 10. 04. 15 Armin Muster 27. 04 26. 05. 15 26. 04 27. 04. 15 26. 04. 14 Hermine ……… Total Saldo Debitor Saldo kumuliert …… …… 1'234'345. 55 1254. 65 1'235'600. 20 1200. 00 54. 65 1'234'400. 20 2245. 65 1'236'645. 85 3'365'504. 70 Alle Nebenbuchhaltungen sind Bestandteil der Finanzbuchhaltung. Sie stellen im Detail die in der Finanzbuchhaltung nur als Saldo ausgewiesene Beträge dar. Expertenteam Rechnungswesen V 17 36

1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Aufgabe Nebenbuchhaltungen beschreiben a) Welche Nebenbuchhaltungen kennen

1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Aufgabe Nebenbuchhaltungen beschreiben a) Welche Nebenbuchhaltungen kennen Sie? b) Beschreiben Sie, was in welcher Nebenbuchhaltung gemacht wird. Expertenteam Rechnungswesen V 17 37

1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Lösung Nebenbuchhaltungen Debitorenbuchhaltung Die Debitorenbuchhaltung enthält alle

1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Lösung Nebenbuchhaltungen Debitorenbuchhaltung Die Debitorenbuchhaltung enthält alle Forderungen, die ein Spital gegenüber Patienten, Krankenkassen und anderen Versicherern sowie Kantonen hat. Für jeden Schuldner wird ein Konto geführt. Über die Debitorenbuchhaltung wird das Inkassound Mahnwesen abgewickelt. Kreditorenbuchhaltung Die Kreditorenbuchhaltung enthält alle Forderungen, die Lieferanten an ein Spital haben. Pro Lieferant wird ein Konto geführt. Alle eingehenden Rechnungen werden auf diesem Konto erfasst und gemäss den Lieferantenkonditionen bezahlt. Expertenteam Rechnungswesen V 17 38

1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Lösung Anlagebuchhaltung In der Anlagebuchhaltung sind alle

1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Lösung Anlagebuchhaltung In der Anlagebuchhaltung sind alle Anschaffungen verbucht, die über mehrere Jahre genutzt werden können (Investitionen). Die durch den Gebrauch entstehende Wertminderung wird durch direkte oder indirekte Abschreibung in der Anlagebuchhaltung berücksichtigt. Lagerbuchhaltung Die Lagerbuchhaltung enthält sämtliche für den Betrieb notwendigen Sachmittel, die für den Verbrauch bestimmt sind. Die Lagerbuchhaltung steht in engem Zusammenhang mit dem Bestellwesen und der Lagerbewirtschaftung. Durch eine optimierte Warenbewirtschaftung können Kosten für Lagerräumlichkeiten und Zinskosten auf den eingelagerten Waren eingespart werden. Expertenteam Rechnungswesen V 17 39

1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Lösung Lohnbuchhaltung Die Lohnbuchhaltung enthält die detaillierten

1. 1. 6. 1. 4 Nebenbuchhaltungen beschreiben Lösung Lohnbuchhaltung Die Lohnbuchhaltung enthält die detaillierten Lohnzahlungen mit Sozialversicherungsbeiträgen und den Abzügen pro Mitarbeiter. Expertenteam Rechnungswesen V 17 40

1. 1. 6. 1. 5 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und

1. 1. 6. 1. 5 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Ich erkundige mich über den konkreten Sinn und Zweck der Anlagebuchhaltung im Lehrbetrieb. Anhand eines vorgegebenen Beispiels bin ich in der Lage, eine Anschaffung in der Anlagebuchhaltung mit den erforderlichen Daten zu erfassen. Ich berücksichtige hierbei u. a. die speziellen Bestimmungen im Bereich der Abschreibung und Verzinsung und zeige diese auf. Expertenteam Rechnungswesen V 17 41

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Unterscheidung Verbrauchsgüter –

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Unterscheidung Verbrauchsgüter – Investitionen Erfolgsrechnung Investitionen nicht bilanziert Kto. Gruppe 44 unter CHF 10‘ 000 Verbrauchsmaterial z. B. Lebensmittel • in der Regel einmaliger Gebrauch • geringe Kosten • mehrmaliger Gebrauch • Geräte und Mobilien Bilanz Investitionen bilanziert CHF 10‘ 000 und mehr je Stück • mehrmaliger Gebrauch • Geräte und Mobilien • Immobilien Expertenteam Rechnungswesen V 17 42

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Klare Ausscheidung der

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Klare Ausscheidung der Investitionen von CHF 10‘ 000 und mehr Investitionen für Mobilien und Immobilien unterliegen gesetzlichen Vorschriften (vgl. VKL und KVG). Art. 10. Abs. 5 VKL Zur Ermittlung der Kosten für Anlagenutzung müssen die Spitäler eine Anlagebuchhaltung führen. Objekte mit einem Anschaffungswert von CHF 10‘ 000 und mehr gelten als Investitionen. VKL = Verordnung über die Kostenermittlung und die Leistungserfassung durch Spitäler, Geburtshäuser und Pflegeheime in der Krankenversicherung Expertenteam Rechnungswesen V 17 43

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Sinn und Zweck

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Sinn und Zweck der Anlagebuchhaltung Mit der Anlagenbuchhaltung als Teilsystem des Rechnungswesens sollen folgende Ziele erreicht werden: • Feststellen des Mobilien- und Immobilienbestandes (Wertes) an einem bestimmten Stichtag (Bilanz) • Inventarkontrolle von Maschinen und Anlagen • Grundlagen für die Anlagenbewirtschaftung • Ermittlung des Aufwandes bzw. der Kosten für Anlagennutzung (Abschreibungen und Zinsen) für Finanz- und Betriebsbuchhaltung • Grundlagen für Entscheidungen über weitere Investitionen • Erfassung auch der nicht vom Betrieb finanzierten Investitionen Die Führung einer Anlagebuchhaltung ist zudem Bestandteil der Kostenrechnung. Sie dient der Bewertung der Anlagen und der Berechnung der kalkulatorischen Abschreibungen und Zinsen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 44

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Inventarisierung A. Aufnahme

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Inventarisierung A. Aufnahme bestehender Vermögenswerte Immobilien Bestehende Immobilien sind in eine Datei aufzunehmen Mobilien Für die Mobilien bieten sich u. a. zwei Möglichkeiten an a) Raumweise werden alle sich darin befindlichen Geräte erfasst b) Aufgrund der Buchhaltungskonti sucht man die entsprechenden Rechnungen heraus und erstellt den Entwurf der Anlagenbuchhaltung. Anschliessend ist zu überprüfen, ob die Mobilien tatsächlich vorhanden sind. Expertenteam Rechnungswesen V 17 45

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen B. Aufnahme von

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen B. Aufnahme von Neubauten und Neuanschaffungen Abschreibungspflichtige Anschaffungen müssen in die Anlagenbuchhaltung aufgenommen werden. Nichtabschreibungspflichtige Anschaffungen (d. h. Anschaffungswert unter der von der VKL bekannt gegebenen Limite) können aus Kontrollgründen ebenfalls aufgeführt werden. Die Erfassung muss für jede einzelne Anlage auf die entsprechende Kostenstelle vorgenommen werden. Expertenteam Rechnungswesen V 17 46

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Beispiel eines Anlage-Records

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Beispiel eines Anlage-Records Um die Ziele und Zwecke des betrieblichen Rechnungswesens zu erfüllen, empfiehlt sich, pro Anlage einen Stammdatensatz mit mindestens folgendem Inhalt zu erstellen: Anlagennummer Identifikationscode der Anlage Bezeichnung Beschreibung der Anlagekategorie A 0–F 2 (siehe Seiten 51) Abschreibungsbasis Anschaffungs- / Herstellwert, Brandversicherungswert Normative durchschnittliche wirtschaftliche Nutzungsdauer In Jahren Inbetriebnahme Monat, Jahr Kostenstellennummer Nummer bzw. Code der Kostenstelle Betriebsnotwendigkeit Ja / Nein Technische Angaben Anweisungen und Wartungsintervalle Wertkorrektur Dokumentation der Korrekturen Für weitere betriebswirtschaftliche Zwecke können weitere Angaben pro Anlage erfasst werden, wie zum Beispiel anlagespezifische Nutzungsdauern (zwecks Anwendung des Komponentenansatzes). Für die finanziellen Zwecke sollten weitere Datensätze wie z. B. der Buchwert einer Anlage geführt werden. Expertenteam Rechnungswesen V 17 47

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Bewertung der Anlagen

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Bewertung der Anlagen Immobilien Gebäude Die Bewertung erfolgt zu den tatsächlichen Anschaffungskosten. Sind die Anschaffungskosten nicht bekannt, dient als Ersatz der Brandversicherungswert, korrigiert um die jährliche Abschreibung nach Massgabe des Alters des Gebäudes unter Berücksichtigung des Zeitpunktes von Aufwendungen mit wertvermehrendem Charakter. Mobilien Die Mobilien werden mit dem Nettoanschaffungswert in die Anlagendatei aufgenommen (d. h. abzüglich Rabatte und Skonti). Expertenteam Rechnungswesen V 17 48

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Es gibt drei

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Es gibt drei verschiedene Abschreibungsverfahren. Je nach Branche wird das eine oder andere Verfahren gewählt. • Lineare Abschreibung • Degressive Abschreibung • Aufgrund der Betriebsstunden Expertenteam Rechnungswesen V 17 49

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Ermittlung der Kosten

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Ermittlung der Kosten der Anlagennutzung Die jährlich zu ermittelnden kalkulatorischen Kosten der Anlagennutzung setzen sich aus den Abschreibungen und den kalkulatorischen Zinsen zusammen. Abschreibungsverfahren Die Abschreibungen in der Betriebsbuchhaltung der Spitäler/Kliniken/Heime erfolgen linear (vgl. Seite 51) Die Abschreibung einer Anlage beginnt am ersten Tag des Monats der Inbetriebnahme der Anlage. Diese Regelung widerspiegelt am besten die periodengerechte, ressourcenorientierte Betrachtungsweise (in diesem Fall die effektive Abnutzung / Entwertung der Anlage). Bei gestaffelter Inbetriebnahme wird gestaffelt abgeschrieben. Expertenteam Rechnungswesen V 17 50

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Lineare Abschreibungsmethode nach

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Lineare Abschreibungsmethode nach REKOLE® Expertenteam Rechnungswesen V 17 51

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Beispiel einer Abschreibungstabelle

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Beispiel einer Abschreibungstabelle Ausgangslage Anschaffung eines Servers am 01. 07. 16 für CHF 12‘ 000 Abschreibungsdauer 4 Jahre (Kat. F 1) Abschreibungskategorie Jahr % Summe Restwert in CHF 2016 25 1‘ 500 10‘ 500 2017 25 3‘ 000 7‘ 500 2018 25 3‘ 000 4‘ 500 2019 25 3‘ 000 1‘ 500 2020 25 1‘ 500 0 Expertenteam Rechnungswesen V 17 52

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Aufgabe Ausgangslage Kauf

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Aufgabe Ausgangslage Kauf einer Ambulanz am 1. Oktober 2016 für CHF 250’ 000. a) Suchen Sie die entsprechende Anlagekategorie und die Nutzungsdauer und den Abschreibungssatz nach REKOLE. b) Füllen Sie den nachstehenden Raster aus (Abschreibung pro Jahr und Restwert) Jahr % Abschreibung in CHF Restwert in CHF Bemerkungen 2016 Expertenteam Rechnungswesen V 17 53

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Lösung Ausgangslage Kauf

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Lösung Ausgangslage Kauf einer Ambulanz am 1. Oktober 2016 für CHF 250’ 000. a) Suchen Sie die entsprechende Anlagekategorie und die Nutzungsdauer und den Abschreibungssatz nach REKOLE. Anlagekategorie D 3 Nutzungsdauer 5 Jahre, Abschreibungssatz 20% b) Füllen Sie den nachstehenden Raster aus (Abschreibung pro Jahr und Restwert) Jahr % Abschreibung in CHF Restwert in CHF Bemerkungen 2016 20 12‘ 500 237‘ 500 für 3 Mte. 2017 20 50‘ 000 187‘ 500 2018 20 50‘ 000 137‘ 500 2019 20 50‘ 000 87‘ 500 2020 20 50‘ 000 37‘ 500 2021 20 37‘ 500 0 Expertenteam Rechnungswesen V 17 für 9 Mte. 54

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Kalkulatorische Zinsen auf

1. 1. 6. 1. 5 Über Anlagebuchhaltung und Sonderbestimmungen Bescheid wissen Kalkulatorische Zinsen auf Anlagevermögen werden nur in der Betriebsbuchhaltung angewendet Methode Anstatt das für die Anschaffung benötigte Geld mit einem Zinsertrag anzulegen, wird dieses investiert. Der dadurch entgangene Zinsertrag wird kalkulatorisch ermittelt und der Erfolgsrechnung belastet. (aktuell 3. 7% gemäss VKL) Expertenteam Rechnungswesen V 17 55

1. 1. 6 Teilfähigkeit 1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben

1. 1. 6 Teilfähigkeit 1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben Ich erkläre mit eigenen Worten verständlich den Zweck des Budgets und beschreibe die Budgetformen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 56

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben Zweck des Budgets Das

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben Zweck des Budgets Das Budget dient zur zahlenmässigen Festlegung der in Zukunft gewollten Gestaltung der Unternehmung als Ganzes – sowohl im Sinne einer Prognose wie auch einer Zielsetzung – wobei im Budget die einzelnen Teilbudgets der • Leistungen (Anzahl Patienten, CMI, Casemix, Pflegetage, Taxpunkte etc. ) • Erträge • Aufwände • Investitionen • usw. zusammengefasst und in der Budgetkontrolle die erreichten mit den geplanten Werten verglichen werden (Soll/Ist-Vergleich). Das Budget dient zu einer gezielten Betriebsanalyse und einer zielgerichteten Auswertung und Interpretation der entsprechenden Abweichungen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 57

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben Bestandteile des Budgets •

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben Bestandteile des Budgets • Budgetkontrolle (Soll/Ist-Vergleich) • Analyse und Interpretation der Budgetabweichungen und Einleiten von Massnahmen Expertenteam Rechnungswesen V 17 58

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben Budgetformen a) Konventionelle Budgetierung

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben Budgetformen a) Konventionelle Budgetierung auf Kostenartenebene auf Kostenstellenebene b) Budget auf Basis des Leistungsauftrages Notwendige Angaben seit 1. 1. 2012 für die Berechnung des Kantonsanteils c) Zero-Base-Budgetierung Die Budgetformen a – c werden in der Regel kombiniert angewendet. Expertenteam Rechnungswesen V 17 59

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben a) Konventionelle Budgetierung Was

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben a) Konventionelle Budgetierung Was versteht man unter konventioneller Budgetierung? Hier nimmt man das bisherige «Ist» als Ausgangsbasis für ein neues Budget, addiert dazu eventuelle Kostensteigerungen im Personal- und Materialsektor und zusätzlich noch Kosten für neue Projekte, neue Mitarbeiter und neue Aufgaben, die im Budgetjahr durchgeführt werden sollen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 60

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben a) Konventionelle Budgetierung Vorgehen

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben a) Konventionelle Budgetierung Vorgehen Bei dieser Vorgehensweise unterstellt man, dass sämtliche in der Vergangenheit geplanten Aktivitäten auch für die zukünftige Planungsperiode Gültigkeit haben und dass der Kosten-Nutzen-Effekt dieser Aktivitäten auch für die Zukunft positiv ist. Es ist dann kein Wunder, dass angesichts enormer Kostensteigerungen Streichaktionen durchgeführt werden müssen, meistens prozentuale Kürzungen über alle Bereiche hinweg. Expertenteam Rechnungswesen V 17 61

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben a) Konventionelle Budgetierung 2012

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben a) Konventionelle Budgetierung 2012 2013 2014 2015 2016 (Beispiel der «Linienplanung» ) Expertenteam Rechnungswesen V 17 62

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben b) Was versteht man

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben b) Was versteht man unter einem Budget auf Basis des Leistungsauftrages? • An der Leistung (Output) orientiertes Budget • Der Kanton tritt nicht mehr in der Funktion eines Defizitgaranten auf, sondern als Leistungseinkäufer. • Der Budgetbetrag ist im Grunde nichts anderes als der «Preis» , den zum Beispiel der Kanton für die Erfüllung eines Leistungsauftrages zu zahlen bereit ist. Expertenteam Rechnungswesen V 17 63

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben b) Was versteht man

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben b) Was versteht man unter einem Budget auf Basis des Leistungsauftrages? • Unternehmerische Anreize schaffen • Schaffung unternehmerischer Freiheiten und Stärkung der operationellen Führung • Verstärktes Kostenbewusstsein • Eindämmung der Kostenentwicklung • Zum Beispiel: keine Defizitgarantie Ausweitung des Leistungsauftrages nur wenn kostendeckend Expertenteam Rechnungswesen V 17 64

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben b) Budget auf Basis

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben b) Budget auf Basis des Leistungsauftrages Vorgehen: • Vereinbaren der Leistungen und der Leistungsmengen • Vereinbaren des Preises pro Leistungssparte (z. B. Baserate und Anteil Kanton und Versicherer an Baserate, Ausund Weiterbildung, Lehre und Forschung) • Vereinbaren von Qualitätsindikatoren Expertenteam Rechnungswesen V 17 65

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben b) Budget auf Basis

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben b) Budget auf Basis des Leistungsauftrages Aufgabe Berechnen Sie die budgetierten Erträge differenziert nach Anteil Krankenversicherer, Anteil Kanton und das Gesamttotal, basierend auf nachstehenden Angaben: • Anzahl Fälle KVG 21‘ 200 • CMI (Schweregrad) 0. 940 • Baserate für CMI 1. 0 CHF 9‘ 400 • Kostenteiler Baserate Anteil Krankenversicherer 45% Anteil Kanton 55% Expertenteam Rechnungswesen V 17 66

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben Lösung b) Budget auf

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben Lösung b) Budget auf Basis des Leistungsauftrages Kantonsanteil (21‘ 200 x 0. 940 x 9‘ 400) x 55 100 = CHF 103‘ 027‘ 760 = CHF 84‘ 295‘ 440 Krankenversicherungsanteil (21‘ 200 x 0. 940 x 9‘ 400) x 45 100 CHF 187‘ 323‘ 200 Gesamttotal Expertenteam Rechnungswesen V 17 67

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben c) Zero-Base-Budgeting Was versteht

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben c) Zero-Base-Budgeting Was versteht man unter Zero-Base-Budgeting? Unter Zero-Base-Budgeting versteht man eine Planphilosophie, die verhindern soll, dass Vergangenes unbesehen in die Zukunft extrapoliert wird. Das Zero-Base. Budgeting geht von der Basis «Null» aus und stellt bisher erzielte Werte von Grund auf in Frage. Grüne Wiese: Planung von «Null» an Expertenteam Rechnungswesen V 17 68

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben c) Zero - Base

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben c) Zero - Base – Budgetierung Ziel Erreichung eines optimalen Mitteleinsatzes in dem Schwachstellen eliminiert und Stärken ausgebaut werden. Expertenteam Rechnungswesen V 17 69

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben c) Zero - Base

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben c) Zero - Base – Budgetierung Vorgehen Dabei sind folgende Fragen zu beantworten: • Wie würde das Geschäft (Personal, Organisation etc. ) von Null her aufgebaut? • Warum ist das heutige Vorgehen gerechtfertigt? • Was hätte eine Änderung des Vorgehens zur Folge? • Was wird mit einer Leistung erreicht, bewegt, verändert (Nutzwert)? • Könnte der gewünschte Nutzen auch mit geringeren Kosten erreicht werden? Expertenteam Rechnungswesen V 17 70

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben Budgetkontrolle • Voraussetzung Controlling/

1. 1. 6 Zweck des Budgets kennen und Budgetformen beschreiben Budgetkontrolle • Voraussetzung Controlling/ Managementinformationssystem (MIS)/ Berichtswesen • Periodizität z. B. monatlich • Vorgehen Soll/Ist-Vergleich und Analyse Prognose • Resultat Kommentierung Vorschlag von Massnahmen Expertenteam Rechnungswesen V 17 71

1. 1. 6. 2. 1 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 2. 1 Zweck der REKOLE

1. 1. 6. 2. 1 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 2. 1 Zweck der REKOLE Kostenrechnung erklären Ich erläutere verständlich den Zweck der REKOLE Kostenrechnung ohne Hilfsmittel und mit eigenen Worten. Expertenteam Rechnungswesen V 17 72

1. 1. 6. 2. 1 Zweck der REKOLE Kostenrechnung erklären Zweck der REKOLE Kostenrechnung

1. 1. 6. 2. 1 Zweck der REKOLE Kostenrechnung erklären Zweck der REKOLE Kostenrechnung Seit 1. Januar 1996 ist das Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) in Kraft. Es verpflichtet die Krankenhäuser (Art. 49, Abs. 7), eine einheitliche Kostenrechnung und Leistungsstatistik zu führen. Die Kosten- und Leistungsrechnung hat folgende Ziele: • Verbesserung der Kostentransparenz, Leistungsausweis und Leistungstransparenz • Darstellung der erbrachten Leistungen nach einheitlichen Kriterien und Überprüfung der Wirtschaftlichkeit von erbrachten Leistungen • Schaffung eines Führungsinstrumentes, Kostenkontrolle (Soll/Ist-Vergleiche nach den einzelnen Verantwortlichkeitsbereichen), Kalkulation der Kosten pro Leistungseinheit oder pro Leistungsangebot • Grundlagen schaffen für die Planung, z. B. für die Budgetierung Expertenteam Rechnungswesen V 17 73

1. 1. 6. 2. 2 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE

1. 1. 6. 2. 2 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Ich erkläre verständlich den Aufbau der REKOLE Kostenrechnung ohne Hilfsmittel und mit eigenen Worten. Expertenteam Rechnungswesen V 17 74

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Kostenrechnung Gründe für die

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Kostenrechnung Gründe für die Einführung der Kostenrechnung sind: • KVG • Verordnung über die Kostenermittlung und die Leistungserfassung durch Spitäler, Geburtshäuser und Pflegeheime in der Krankenversicherung (VKL) • Leistungsorientierte Finanzierung (z. B. Diagnosen, Diagnosengruppen) • Betriebswirtschaftliche interne Erkenntnisse erlangen • Grundlage für Benchmarking • etc. Expertenteam Rechnungswesen V 17 75

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Zusammenhänge zwischen Finanz- und

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Zusammenhänge zwischen Finanz- und Betriebsbuchhaltung (inkl. Zeitl. Abgrenzung) In Anlehnung an Bruno Röösli, Betriebliches Rechnungswesen Bd. 1 - Dozentenanleitung Expertenteam Rechnungswesen V 17 76

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Was ist eine Kostenart?

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Was ist eine Kostenart? Eine Kostenart beantwortet die Frage: welche Kosten sind entstanden? Unter der Kostenart wird nichts anderes verstanden als die Bezeichnung der Kosten (z. B. Besoldungen, Sozialleistungen, Lebensmittel, Getränke, Unterhalt und Reparaturen, Kapitalzinsen etc. ). Die Bezeichnungen der Kostenart sind in der Regel identisch mit den Kontenbezeichnungen der Finanzbuchhaltung. Was ist eine Kostenstelle? Eine Kostenstelle ist ein abgrenzbarer betrieblicher Bereich im Spital, welcher von einer verantwortlichen Person geleitet wird. Die Kostenstelle zeigt an, WO die Kosten angefallen sind. Die Kostenstellen werden in der Regel weitgehend an die Organisationsstruktur des Spitals angelehnt. Die Kostenstellen werden wie folgt gegliedert (vgl. REKOLE, Auszug auf Seite 80): Expertenteam Rechnungswesen V 17 77

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Was ist ein Kostenträger?

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Was ist ein Kostenträger? Der Kostenträger zeigt, wofür / für wen die Kosten entstanden sind. In der Industrie ist der Kostenträger das Produkt, im Spital wird zum Beispiel der Patientenfall als Kostenträger definiert. Die wichtigsten Kostenträger sind: im Akutspital 1. Administrativer Fall (stationäre und ambulante Patientenfälle; die stationären Fälle können z. B. nach DRG gegliedert werden). 2. Lehre und Forschung Expertenteam Rechnungswesen V 17 78

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Expertenteam Rechnungswesen V 17

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Expertenteam Rechnungswesen V 17 79

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Kostenstellen für Heime im

1. 1. 6. 2. 2 Aufbau der REKOLE Kostenrechnung erklären Kostenstellen für Heime im Betagtenbereich gemäss Heimverband Schweiz (HVS) Hilfskostenstellen 010 Gebäude 011 Energie 020 Technische Dienste (inkl. Garten, Hauswartung) 021 Transportdienst (Fahrzeuge) 030 Leitung Verwaltung 040 Hauswirtschaft allgemein 041 Wäscherei 042 Reinigung 090 Zentralmagazin 060 Verpflegungsdienst 095 Apotheke und Arzneien nicht Spezialitätenliste (SL) Hauptkostenstellen 100 Pension 110 Pflege und Betreuung 130 131 Therapiedienst, unterteilt in: Physiotherapie Ergotherapie 140 Arztdienst 150 Material gemäss Mittel- und Gegenstandsliste (Mi. Ge. L) 151 Medikamente gemäss Spezialitätenliste 80 Expertenteam Rechnungswesen V 17

1. 1. 6. 1. 7 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Ich

1. 1. 6. 1. 7 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Ich bestimme anhand drei vorgegebener Fallbeispiele sinnvolle Umlageschlüssel, begründe deren Wahl konkret und berechne die Umlagen korrekt. Expertenteam Rechnungswesen V 17 81

1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Was sind Umlagen? Als Umlagen bezeichnet man

1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Was sind Umlagen? Als Umlagen bezeichnet man die Kostenzuweisung von einer dienstleistenden Kostenstelle auf z. B. eine leistungserbringende Kostenstelle. Die Kosten werden mittels Umlageschlüsseln umgelegt. So kann zum Beispiel die Kostenstelle Gebäude aufgrund der genutzten Fläche auf die anderen Kostenstellen umgelegt werden. Expertenteam Rechnungswesen V 17 82

1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Wahl von Umlageschlüsseln: Bei der Evaluierung von

1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Wahl von Umlageschlüsseln: Bei der Evaluierung von Umlageschlüsseln ist darauf zu achten, dass zwischen der im Schlüssel verwendeten Bezugsgrösse (z. B. m 2) und den verursachten Kosten ein möglichst hoher Zusammenhang besteht. Die Umlage soll nach dem Verursachungsprinzip erfolgen. Die Umlage mittels Schlüsseln entspricht nicht einer genauen Kostenwahrheit, da der Schlüssel den effektiven Leistungsverbrauch einer Kostenstelle nicht misst. Daher ist wenn möglich und sinnvoll der Leistungsverbrauch zu messen (bspw. durch Stromzähler, Stundennachweise technischer Dienst etc. ). Expertenteam Rechnungswesen V 17 83

1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Gebräuchliche Umlageschlüssel in unserer Branche sind: Kostenstelle

1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Gebräuchliche Umlageschlüssel in unserer Branche sind: Kostenstelle Umlageschlüssel Gebäude m² gewichtet Verwaltung Besoldungen Informatik Verpflegung installierte Informatik. Arbeitsplätze Putzstunden oder gewichtete Reinigungsfläche Bezüge (in Franken oder in %) Stundennachweis (Arbeitsrapport) Pflegetage, Anzahl Essen Zentralsterilisation Chargen (Anzahl Körbe) Apotheke Medikamentenbezüge Med. -technische Betriebe Pflege Taxpunkte Reinigung Zentralmagazin Technischer Dienst Expertenteam Rechnungswesen Minuten (z. B. gemäss LEP etc. ) V 17 84

1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Aufgabe Berechnen Sie die Umlagekosten der Kostenstelle

1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Aufgabe Berechnen Sie die Umlagekosten der Kostenstelle Reinigung, deren Gesamtkosten CHF 900'000 betragen: Kostenstelle: Anzahl m²: Verwaltung 100 m² Informatik 100 m² Hauswirtschaft 400 m² OPS 400 m² 2. 50 Abt. A 1’ 000 m² 1. 75 Abt. B 1’ 000 m² 1. 75 TOTAL 3'000 m² Expertenteam Rechnungswesen V 17 Reinigungsintensität: 0. 50 1. 00 85

1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Lösung 1. Schritt: Berechnung der gewichteten m²

1. 1. 6. 1. 7 Umlageschlüssel bestimmen Lösung 1. Schritt: Berechnung der gewichteten m² Kostenstelle Verwaltung Informatik Hauswirtschaft OPS Abt. A Abt. B TOTAL m² Gewichtung 100 400 1‘ 000 3‘ 000 0. 50 1. 00 2. 50 1. 75 gewichtete m² 50 50 400 1‘ 000 1‘ 750 5‘ 000 2. Schritt: Kosten pro gewichteten m² CHF 900‘ 000 / 5‘ 000 = 180. 00 3. Schritt: Umlagen berechnen Reinigung Verwaltung Informatik Hauswirtschaft OPS Abt. A Abt. B Kontroll-Summe Expertenteam Rechnungswesen CHF - 900‘ 000 9‘ 000 72‘ 000 180‘ 000 315‘ 000 0 V 17 86

1. 1. 6. 2. 3 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 2. 3 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen

1. 1. 6. 2. 3 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 2. 3 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Ich bin in der Lage, anhand eines vorgegebenen Beispiels selbstständig einen Betriebsabrechnungsbogen systematisch zu erstellen unter Berücksichtigung der zeitlichen und sachlichen Abgrenzungen und praxisbezogener Umlageschlüssel. Expertenteam Rechnungswesen V 17 87

1. 1. 6. 2. 3 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Was ist ein Betriebsabrechnungsbogen? Der Betriebsabrechnungsbogen

1. 1. 6. 2. 3 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Was ist ein Betriebsabrechnungsbogen? Der Betriebsabrechnungsbogen stellt den Kostenrechnungsprozess tabellarisch dar. Er dient dazu, die Kostenarten auf die einzelnen Kostenstellen und Kostenträger zu verteilen. Als «Schlussresultat» des BAB’s gehen die Ueber- oder Unterdeckungen pro Kostenträger hervor. Was sind Abgrenzungen? Die Abgrenzungen korrigieren die Differenz von den gebuchten Aufwänden (Finanzbuchhaltung) zu den tatsächlichen Kosten (Kostenrechnung). Aufwand gemäss Finanzbuchhaltung + / - Abgrenzungen = Kosten gemäss Kostenrechnung (Betriebsbuchhaltung) Expertenteam Rechnungswesen V 17 88

1. 1. 6. 2. 3 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Zeitliche Abgrenzungen Falls in der Finanzbuchhaltung

1. 1. 6. 2. 3 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Zeitliche Abgrenzungen Falls in der Finanzbuchhaltung der zeitliche Aspekt ausser acht gelassen wurde, muss dies als Abgrenzung für die Kostenrechnung noch berücksichtigt werden (Beispiel: die Miete wird am 1. 12. für 3 Monate bezahlt zwei Monate müssen noch abgegrenzt werden) Sachliche Abgrenzungen Die sachlichen Abgrenzungen ergeben sich hauptsächlich bei den Abschreibungen und den Zinsen. Dabei werden die gebuchten Aufwände durch kalkulatorische Kosten ersetzt, welche den tatsächlichen Kosten entsprechen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 89

1. 1. 6. 2. 3 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Unterscheidung Einzel- und Gemeinkosten Bei der

1. 1. 6. 2. 3 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Unterscheidung Einzel- und Gemeinkosten Bei der Kostenverrechnung auf die Kostenträger unterscheidet man zwischen Einzelkosten und Gemeinkosten. Einzelkosten sind Kosten, welche direkt dem Kostenträger belastet werden können (bspw. Arzthonorare, Medikamente, Implantate). Gemeinkosten sind Kosten, welche indirekt via die Kostenstellen auf die Kostenträger umgelegt werden (bspw. Kosten Pflege, Physiotherapie, Patientenadministration). Expertenteam Rechnungswesen V 17 90

1. 1. 6. 2. 3 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Beispiel Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Erstellen Sie mit

1. 1. 6. 2. 3 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Beispiel Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Erstellen Sie mit den nachstehenden Angaben für das Jahr 2014 einen (vereinfachten) BAB für das Spital Ziegelstein. Verwenden Sie für die Darstellung der Lösung das Beiblatt. 1. Zum bisher verbuchten Personalaufwand ist eine fehlende Honorarauszahlung an Dr. Retard von CHF 25'000 sowie eine am Abschlusstag fehlende Rechnung der Temporärfirma Tempo AG von CHF 15'000 zu berücksichtigen. Zusätzlich fehlt eine Rechnung von CHF 50'000 für Knie- und Hüftimplantate. 2. Die Abschreibungen in der Finanzbuchhaltung entsprechen mit einer Ausnahme denjenigen, welche für die Kostenrechnung zu berücksichtigen sind. Ausnahme: Das Spital kaufte per 1. 1. 2014 einen Ford Transit für CHF 50'000. Wir gehen von einer Nutzungsdauer von 5 Jahren aus. Im Jahre 2014 wurden in der Fibu für dieses Fahrzeug jedoch bereits CHF 30'000 Abschreibungen gebucht. 3. Die am 15. 12. 2014 für das Jahr 2015 vorausbezahlten Wartungsverträge von CHF 80'000 sind vom Finanzbuchhalter irrtümlicherweise noch nicht abgegrenzt worden. 4. Die ausbezahlten Arzthonorare für die Hüftpatienten betragen CHF 503'400. 5. Für die Kniepatienten wurden für CHF 472'500 Implantate eingekauft. 6. Die geleisteten Tarmed-Taxpunkte der leistungserbringenden Kostenstellen (hier OPS) betragen: 5’ 400'000 Taxpunkte für die Hüftpatienten, 4'600'000 Taxpunkte für die Kniepatienten. Frage: wie hoch ist der Kostendeckungsgrad für die Hüft- und Kniepatienten? Expertenteam Rechnungswesen V 17 91

Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Expertenteam Rechnungswesen V 17 Gewinn / Verlust Techn. Dienst BEBU Techn.

Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Expertenteam Rechnungswesen V 17 Gewinn / Verlust Techn. Dienst BEBU Techn. Dienst 1. 1. 6. 2. 3 92

Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Expertenteam Rechnungswesen V 17 Gewinn / Verlust Techn. Dienst BEBU Techn.

Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellen Expertenteam Rechnungswesen V 17 Gewinn / Verlust Techn. Dienst BEBU Techn. Dienst Gewinn Verlust 1. 1. 6. 2. 3 93

1. 1. 6. 3. 1 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen

1. 1. 6. 3. 1 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Ich bin in der Lage, anhand eines vorgegebenen Beispiels selbstständig ohne Hilfsmittel fünf betriebswirtschaftliche Kennzahlen zu berechnen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 94

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Zweck von betriebswirtschaftlichen Führungszahlen: In quantitativ

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Zweck von betriebswirtschaftlichen Führungszahlen: In quantitativ knapper, jedoch qualitativ prägnanter Weise jene Sachverhalte festzuhalten, die von den verantwortlichen Stellen in der Unternehmungsleitung als Entscheidungsgrundlage gebraucht werden können. Kennzahlen sind: • Informationen, die interessant, wichtig oder notwendig sind • Informationen, mit denen man arbeiten kann • Informationen, die als Messinstrument oder als Vergleichsbasis brauchbar sind Expertenteam Rechnungswesen V 17 95

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Betriebsvergleiche (Beurteilung der Wirtschaftlichkeit) • Interne

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Betriebsvergleiche (Beurteilung der Wirtschaftlichkeit) • Interne Vergleiche: • Kostenentwicklung über Zeit • Leistungsentwicklung über Zeit • Wirtschaftlichkeitsbeurteilungen von Neuinvestitionen • Begründungen für und Beurteilungen von Stellenplanbegehren • Externe Vergleiche: • gleichartige Bereiche innerhalb verschiedener Spitäler • gleichartige Spitäler innerhalb einer Region (Kanton) externe Betriebsvergleiche sind mit grosser Vorsicht durchzuführen Expertenteam Rechnungswesen V 17 96

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Wichtige Kennzahlen sind: • Anzahl Patienteneintritte

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Wichtige Kennzahlen sind: • Anzahl Patienteneintritte (-austritte) • Casemix • Pflegetage • Kosten pro Patient (Fall) • Kosten pro Patient (Chirurgie, Medizin, Gyn. /Geb. ) • Kosten pro Fall (z. B. nach Diagnose oder DRG) • Kosten pro Pflegetag • Kosten pro Taxpunkt (Labor, Röntgen, im OP etc. ) • Kostendeckungsgrad (Verhältnis Aufwand/Ertrag) • Durchschnittliche Aufenthaltsdauer • Durchschnittliche Bettenbelegung • Umschlagshäufigkeit der Debitoren • Durchschnittliche Zahlungsfrist der Debitoren • Umschlagshäufigkeit der Kreditoren • Durchschnittliche Kreditorenfrist • Durchschnittliche Lagerumschlagshäufigkeit • Durchschnittliche Lagerdauer Expertenteam Rechnungswesen V 17 97

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Die häufigsten Formeln für Kennzahlen im

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Die häufigsten Formeln für Kennzahlen im Spitalwesen lauten: (1) Pflegetage Austritte Durchschnittliche Aufenthaltsdauer Pflegetage x 100 Bettenzahl x 365 (366) Durchschnittliche Bettenbelegung pro Jahr Anzahl stationäre Patientenaustritte x CMI Casemix Kostengewicht (CW) aller stat. Patientenaustritte Anzahl Patientenaustritte CMI Kosten pro Pflegetag Kosten stationäre Patienten Anzahl Pflegetage Kosten pro stationärer Fall Kosten stationäre Patienten Anzahl stationäre Patienten Kosten pro stationärer Kosten stat. Patientenaustritte Fall mit Kostengewicht 1. 0 Personalkosten pro stationärer Fall Casemix Personalkosten Anzahl stationäre Fälle Personalkosten pro Pflegetag Personalkosten Anzahl Pflegetage Expertenteam Rechnungswesen V 17 98

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Die häufigsten Formeln für Kennzahlen im

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Die häufigsten Formeln für Kennzahlen im Spitalwesen lauten: (2) Kostendeckungsgrad der Ertrag stat. Patienten x 100 Kosten stationäre Patienten stationären Patienten Kosten je Taxpunkt Kosten Anzahl Taxpunkte Ertrag pro Taxpunkt Ertrag Anzahl Taxpunkte Ertrag Anzahl Pflegetage Ertrag pro Pflegetag Ertrag pro Fall Expertenteam Rechnungswesen Anzahl stat. Patientenaustritte V 17 99

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Die häufigsten Formeln für Kennzahlen im

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Die häufigsten Formeln für Kennzahlen im Heimwesen lauten: Ertrag Anzahl Pflegetage Ertrag pro Pflegetag Ertrag Anzahl stat. Austritte Ertrag pro Fall Durchschnittliche Auslastung verrechnete Bewohnertage Bettenzahl x 365 Durchschnittliche Einstufung Summe der Einstufungen x Bewohnertage Pflegestellen pro 365 (366) Bewohnertage Anzahl Bewohnertage Pflegestellen x 365 (366) Anzahl effektive Bewohnertage Kosten Anzahl Bewohnertage Kosten pro Bewohnertag Kosten Durchschnittl. Bewohner Kosten pro Bewohner Ertrag x 100 Kostendeckungsgrad in % Expertenteam Rechnungswesen V 17 100

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Die Aussagekraft der Kennzahlen hängt von

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Die Aussagekraft der Kennzahlen hängt von der Qualität der zugrunde liegenden Bezugsgrössen ab. Ein hohes Umlaufvermögen bietet z. B. noch keine Gewähr für eine gute Liquidität, wenn die Warenvorräte wegen unzureichender Lagerbewirtschaftung oder die Debitoren als Folge eines schlecht organisierten Inkassowesens überhöht sind. Deshalb sind einzelne Positionen durch zusätzliche Berechnungen zu analysieren. Umschlagshäufigkeit der Debitoren Umsatz (Anfangs- + Endbestand) / 2 Durchschnittliche Zahlungsfrist der Debitoren Umschlagshäufigkeit der Kreditoren 360 Tage Umschlagshäufigkeit Wareneinkäufe auf Kredit (Anfangs- + Endbestand) / 2 Durchschnittliche Kreditorenfrist 360 Tage Umschlagshäufigkeit Durchschnittliche Lagerumschlagshäufigkeit Total Lagerabgänge Ø Lagerbestand Durchschnittliche Lagerdauer 360 Tage Lagerumschlagshäufigkeit Expertenteam Rechnungswesen V 17 101

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Beispiel Umschlagshäufigkeit der Debitoren / Zahlungsfrist:

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Beispiel Umschlagshäufigkeit der Debitoren / Zahlungsfrist: Umschlagshäufigkeit: Fakturierte Leistungen 1. 1. – 31. 12. CHF 250‘ 000 Anfangsbestand Debitoren 1. 1. CHF 40‘ 000 Endbestand Debitoren 31. 12. CHF 50‘ 000 250‘ 000 (40‘ 000 + 50‘ 000) / 2 = 5. 6 x Durchschnittliche Zahlungsfrist: 360 5. 6 x = 64. 3 Tage Resultat: die Zahlungsfrist zu lang. Unsere Rechnungen werden im Durchschnitt nach 64, 3 Tagen bezahlt. Mahn- und Inkassowesen überprüfen Expertenteam Rechnungswesen V 17 102

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Kapitalstruktur: Eigenkapital X 100 Eigenfinanzierungsgrad in

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Kapitalstruktur: Eigenkapital X 100 Eigenfinanzierungsgrad in Prozent Gesamtkapital Fremdkapital X 100 Verschuldungsgrad in Prozent Gesamtkapital Je höher der Eigenfinanzierungsgrad ist, desto weniger abhängig ist das Unternehmen von Fremdkapitalgebern und entsprechend auch von Zinsveränderungen auf dem Kapitalmarkt. Damit man die richtigen Werte erhält, müssen die Bilanzpositionen zuerst bereinigt werden, z. B. müssen mögliche Unterbewertungen im Debitorenbestand oder im Lagerbestand zuerst angepasst werden. Damit erhöht sich das Eigenkapital und als Folge davon auch der Eigenfinanzierungsgrad. Expertenteam Rechnungswesen V 17 103

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Liquidität: Liquiditätsgrad 2 = Quick ratio

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Liquidität: Liquiditätsgrad 2 = Quick ratio (Liquide Mittel+Debitoren) X 100 Liquiditätsgrad 3 = Current ratio Umlaufvermögen X 100 kurzfristiges Fremdkapital Die Liquidität 2 sollte rund 100% betragen, d. h. das kurzfristige Fremdkapital sollte mit dem Bestand an flüssigen Mittel und den Debitoren innert nützlicher Frist bezahlt werden können. Die Liquidität 3 sollte rund 150 – 200% betragen. Beispiel Liquiditätsberechnung aufgrund der Angaben in der Bilanz: Liquide Mittel (Kasse, Post, Bank) 200 Debitoren 900 Vorräte 50 Umlaufvermögen 1‘ 150 Kreditoren Kfr. FK Hypotheken Lfr. FK Anlagevermögen Beteiligungen Anlagevermögen 800 Reserven 200 Aktienkapital 1‘ 000 Eigenkapital Aktiven 2‘ 150 Passiven Expertenteam Rechnungswesen V 17 1‘ 000 900 150 100 250 2‘ 150 104

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Liquidität 2: (200 + 900) /

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Liquidität 2: (200 + 900) / 1‘ 000 x 100 = 110%: gut Liquidität 3: 1‘ 150 / 1‘ 000 x 100 = 115%: eher knapp Eine genügende Liquidität ist überlebenswichtig für ein Unternehmen. Somit kommt diesen Kennzahlen eine hohe Bedeutung zu (insbesondere für private Anbieter im Gesundheitsmarkt). Die Kennzahlen werden anhand der Bilanz berechnet. Expertenteam Rechnungswesen V 17 105

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Aufgabe Sie erhalten einen Auszug der

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Aufgabe Sie erhalten einen Auszug der Bilanz / Erfolgsrechnung eines privaten Akutspitals. Fragen: 1. Wieviel beträgt die Quick ratio im Jahr 2016 und wie beurteilen Sie die Liquidität? 2. Mit was für Massnahmen könnte eine allfällig ungenügende Liquidität verbessert werden? 3. Wie hoch ist der Eigenfinanzierungsgrad im Jahr 2016? Ist dieser genügend? Was sind die Vorteile von genügend hohem Eigenkapital? 4. Wieviel beträgt die durchschnittliche Zahlungsfrist 2016 der Forderungen und wie beurteilen Sie diese? 5. Mit welchen Massnahmen kann die Zahlungsfrist verkürzt werden? Expertenteam Rechnungswesen V 17 106

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen 31. 12. 2015 TCHF Expertenteam Rechnungswesen

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen 31. 12. 2015 TCHF Expertenteam Rechnungswesen V 17 31. 12. 2016 TCHF 107

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Lösung für Akutspital: Berechnung der Kennzahlen

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Lösung für Akutspital: Berechnung der Kennzahlen 2016: Quick ratio 68. 5% Flüssige Mittel, Forderungen TCHF 34‘ 217 kurzfristiges Fremdkapital TCHF 49‘ 946 Eigenfinanzierungsgrad 46. 9% Eigenkapital TCHF 292‘ 039 Gesamtkapital TCHF 623‘ 222 Durchschnittliche Zahlungsfrist Forderungen Durchschnittliche Forderungen TCHF 30'395 Umsatz TCHF 245‘ 160 Umschlagshäufigkeit 8. 07 Zahlungsfrist in Tagen Expertenteam Rechnungswesen 44. 61 V 17 108

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Lösung 1. Die Quick ratio beträgt

1. 1. 6. 3. 1 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen berechnen Lösung 1. Die Quick ratio beträgt 68. 5%; Beurteilung: ungenügend 2. z. B. durch Erhöhung von langfristigen Darlehen (wie Hypothekardarlehen) oder von Eigenkapital (Aktienkapitalerhöhung) 3. Der Eigenfinanzierungsgrad beträgt 46. 9% und ist sehr gut. Ein hoher Eigenfinanzierungsgrad ist eine Sicherheit für schlechte Jahre. 4. Die Zahlungsfrist beträgt rund 45 Tage und ist eher zu hoch (aber üblich im Gesundheitswesen). 5. Zahlungsfristen können durch eine bessere Debitorenbewirtschaftung verkürzt werden, d. h. mehr und schneller mahnen. Eine andere Möglichkeit besteht darin vertraglich die Verrechnung von Verzugszinsen zu vereinbaren, z. B. nach 45 Tagen nach Rechnungsstellung. Expertenteam Rechnungswesen V 17 109

1. 1. 6. 3. 2 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 3. 2 Indikatoren zur Erstellung

1. 1. 6. 3. 2 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 3. 2 Indikatoren zur Erstellung von Spitalstatistiken berechnen Ich nenne die branchenspezifischen Indikatoren mit denen Statistiken erstellt werden können und wende sie an. Expertenteam Rechnungswesen V 17 110

1. 1. 6. 3. 2 Indikatoren zur Erstellung von Spitalstatistiken berechnen Aufgabe Fallbeispiel Statistik

1. 1. 6. 3. 2 Indikatoren zur Erstellung von Spitalstatistiken berechnen Aufgabe Fallbeispiel Statistik Akutspital Bitte füllen Sie die leeren Felder aus! Patienten, Pflegetage, Statistiken Akutspital Anzahl Patientenaustritte Medizin Chirurgie Gynäkologie Geburtshilfe Berichtsjahr Schaltjahr 1'002 258 482 Vorjahr 896 1'346 342 Total stationäre Patientenaustritte (ohne Säuglinge) Säuglinge (Austritte) 3'134 478 3'094 514 Total stationäre Patientenaustritte (inkl. Säuglinge) Total teilstationäre Patienten 3'612 838 3'608 574 Total Patienten Akutspital 4'450 Halbprivat- / Privatanteil der stationären Patienten (in %) Akutspital Anzahl ambulante Patienten Anzahl Geburten Anzahl Pflegetage (stationäre Patienten) Medizin Chirurgie Gynäkologie Geburtshilfe Säuglinge Total Pflegetage Akutspital (inkl. Säuglinge) Total Pflegetage Akutspital (ohne Säuglinge) 21. 2 23. 2 10'272 9'642 478 514 11'596 11'026 1'604 2'696 2'622 29'544 10'640 1'772 3'206 2'990 30'612 27'622 Durchschnittliche Bettenbelegung Akutspital (in %) (ohne Säuglinge) Durchschnittliche Aufenthaltsdauer Akut (in Tage) Medizin Chirurgie Gynäkologie Geburtshilfe (ohne Säuglinge) Bettenbestand (ohne Säuglinge) Expertenteam Rechnungswesen (ohne Säuglinge) 86 V 17 86 111

1. 1. 6. 3. 2 Indikatoren zur Erstellung von Spitalstatistiken berechnen Lösung Fallbeispiel Statistik

1. 1. 6. 3. 2 Indikatoren zur Erstellung von Spitalstatistiken berechnen Lösung Fallbeispiel Statistik Akutspital Patienten, Pflegetage, Statistiken Akutspital Berichtsjahr Vorjahr Schaltjahr Anzahl Patientenaustritte Medizin Chirurgie Gynäkologie Geburtshilfe 1'002 1'392 258 482 896 1'346 342 510 Total stationäre Patientenaustritte (ohne Säuglinge) Säuglinge (Austritte) Total stationäre Patientenaustritte (inkl. Säuglinge) Total teilstationäre Patienten 3'134 478 3'612 838 3'094 514 3'608 574 Total Patienten Akutspital 4'450 4'182 21. 2 23. 2 10'272 9'642 478 514 11'596 11'026 1'604 2'696 2'622 29'544 26'922 10'640 12'004 1'772 3'206 2'990 30'612 27'622 Durchschnittliche Bettenbelegung Akutspital (in %) (o. Säuglinge) 85. 5 85. 8 88. 0 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer Akut (in Tage) (o. Säuglinge) Medizin Chirurgie Gynäkologie Geburtshilfe (ohne Säuglinge) 8. 6 11. 6 7. 9 6. 2 5. 6 8. 9 11. 9 8. 9 5. 2 6. 3 86 86 Halbprivat- / Privatanteil der stationären Patienten (in %) Akutspital Anzahl ambulante Patienten Anzahl Geburten Anzahl Pflegetage (stationäre Patienten) Medizin Chirurgie Gynäkologie Geburtshilfe Säuglinge Total Pflegetage Akutspital (inkl. Säuglinge) Total Pflegetage Akutspital (ohne Säuglinge) Bettenbestand (ohne Säuglinge) Expertenteam Rechnungswesen V 17 112

1. 1. 6. 3. 2 Indikatoren zur Erstellung von Spitalstatistiken berechnen Aufgabe Fallbeispiel Statistik

1. 1. 6. 3. 2 Indikatoren zur Erstellung von Spitalstatistiken berechnen Aufgabe Fallbeispiel Statistik Heim Bitte füllen Sie die leeren Felder aus! Bewohner, Bewohnertage, Statistiken Langzeitpflegeheim Berichtsjahr Schaltjahr Anzahl Betten Anzahl Bewohnertage verrechnet Vorjahr 25 25 9'065 9'024 Durchschnittliche Einstufung 4. 5 Durchschnittliche Auslastung in % 99. 1 98. 9 Durchschnittlicher Personalbestand davon in der Pflege 24. 7 18. 8 24. 3 18. 5 Pflegestellen pro 365 (366 Schaltjahr) Bewohnertage 0. 75 Kostendeckungsgrad in % 91. 2 Kosten pro Bewohner in CHF 96'165 Kosten pro verrechneten Bewohnertag in CHF Max. verrechenbare Bewohnertage Total Ertrag in CHF Total Aufwand in CHF 265 9'150 9'125 2'193'350 2'404'119 2'182'806 2'343'322 RAI/RUG-Einstufung im Berichtsjahr: 1 Bewohner in 1 während 340 Tagen 2 Bewohner in 2 1 Bewohner in 3 während 330 Tagen 3 Bewohner in 4 10 Bewohner in 5 8 Bewohner in 6 Die restlichen Bewohner waren während dem ganzen Jahr im Heim! Expertenteam Rechnungswesen V 17 113

1. 1. 6. 3. 2 Indikatoren zur Erstellung von Spitalstatistiken berechnen Lösung Fallbeispiel Statistik

1. 1. 6. 3. 2 Indikatoren zur Erstellung von Spitalstatistiken berechnen Lösung Fallbeispiel Statistik Heim Bewohner, Bewohnertage, Statistiken Langzeitpflegeheim Anzahl Betten Berichtsjahr Vorjahr Schaltjahr 25 25 9'065 9'024 4. 7 4. 5 Durchschnittliche Auslastung in % 99. 1 98. 9 Durchschnittlicher Personalbestand davon in der Pflege 24. 7 18. 8 24. 3 18. 5 Pflegestellen pro 365 (366 Schaltjahr) Bewohnertage 0. 76 0. 75 Kostendeckungsgrad in % 91. 2 93. 2 96'165 93'733 265 260 9'150 9'125 Stufe 1 2 3 4 5 6 Gewichtung 340 1‘ 464 990 4’ 392 18‘ 300 17‘ 568 43‘ 054 Anzahl Bewohnertage verrechnet Durchschnittliche Einstufung Kosten pro Bewohner in CHF Kosten pro verrechneten Bewohnertag in CHF Max. verrechenbare Bewohnertage Anzahl 1 2 1 3 10 8 Tage 340 366 330 366 366 9’ 088 25 total gewichtete Bewohnertage geteilt Summe effektive Bewohnertage Durchschnittliche Einstufung Expertenteam Rechnungswesen V 17 9‘ 088 4. 74 114

1. 1. 6. 3. 3 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 3. 3 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen interpretieren

1. 1. 6. 3. 3 Teilfähigkeit 1. 1. 6. 3. 3 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen interpretieren Die Resultate der berechneten Kennzahlen interpretiere ich richtig. Meine Interpretation ist anschaulich und für einen Laien verständlich. Expertenteam Rechnungswesen V 17 115

1. 1. 6. 3. 3 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen interpretieren Aufgabe Sie erhalten einen Auszug der

1. 1. 6. 3. 3 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen interpretieren Aufgabe Sie erhalten einen Auszug der Erfolgsrechnung und der Statistik eines Heims. Fragen: 1. Die Bewohner werden von 1 – 10 nach Pflegestufen eingereiht. Handelt es sich in diesem Fall eher um ein Altersheim oder ein Pflegeheim? Begründen Sie die Antwort. 2. Wie hoch ist der Personalaufwand pro Stelle im Jahre 2016? 3. Wie hoch ist die Besoldung pro Stelle und wieviel beträgt die Differenz im Jahre 2016 in Prozent zwischen Personalaufwand pro Stelle und Besoldung pro Stelle? 4. Wie hoch ist der Lebensmittelaufwand pro Pflegetag im Jahre 2016? Wie beurteilen Sie das Resultat? Expertenteam Rechnungswesen V 17 116

1. 1. 6. 3. 3 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen interpretieren Aufgabe 31. 12. 2015 Expertenteam Rechnungswesen

1. 1. 6. 3. 3 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen interpretieren Aufgabe 31. 12. 2015 Expertenteam Rechnungswesen V 17 31. 12. 2016 117

1. 1. 6. 3. 3 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen interpretieren Lösung Antworten: 1. Es handelt sich

1. 1. 6. 3. 3 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen interpretieren Lösung Antworten: 1. Es handelt sich eher um ein Altersheim, dessen Bewohner nicht stark pflegebedürftig sind. Daher ist die durchschnittliche Einstufung eher tief. 2. Der Personalaufwand pro Stelle beträgt im Jahre 2016 CHF 81‘ 903 (inkl. Arbeitgeberanteil, Sozialleistungen sowie Personalnebenaufwand). 3. Die Besoldung pro Stelle beträgt im Jahre 2016 CHF 71‘ 134. Die Differenz zwischen Besoldung und Personalaufwand beträgt im Jahre 2016 15. 14 % ( = Gemeinkostenzuschlag für Arbeitgeber auf den Besoldungen). 4. Pro Bewohnertag beträgt der Lebensmittelaufwand im Jahre 2016 CHF 13. 76. Der Betrag ist plausibel für Morgen-, Mittagund Nachtessen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 118

1. 1. 8. 1. 1 Teilfähigkeit 1. 1. 8. 1. 1 Auswirkung Leistungsauftrag auf

1. 1. 8. 1. 1 Teilfähigkeit 1. 1. 8. 1. 1 Auswirkung Leistungsauftrag auf Leistungsangebot ableiten Ich erläutere die wirtschaftliche Bedeutung eines vorgegebenen Leistungsauftrags anschaulich und leite die daraus resultierenden Folgen und Auswirkungen auf das Leistungsangebot des Unternehmens ab. Ich zeige den Zusammenhang zwischen Leistungsauftrag und -angebot nachvollziehbar auf. Expertenteam Rechnungswesen V 17 119

1. 1. 8. 1. 1 Auswirkung Leistungsauftrag auf Leistungsangebot ableiten Beispiel Leistungsauftrag vgl. Beilagen

1. 1. 8. 1. 1 Auswirkung Leistungsauftrag auf Leistungsangebot ableiten Beispiel Leistungsauftrag vgl. Beilagen • Zürcher Spitalliste Akutsomatik gültig ab 1. Juli 2013 • Zürcher Spitalliste Rehabilitation gültig ab 1. Juli 2013 Expertenteam Rechnungswesen V 17 120

1. 1. 8. 1. 1 Auswirkung Leistungsauftrag auf Leistungsangebot ableiten Aufgabe a) Was heisst

1. 1. 8. 1. 1 Auswirkung Leistungsauftrag auf Leistungsangebot ableiten Aufgabe a) Was heisst es für ein Spital, wenn diesem vom Kanton der Leistungsauftrag für ein Fachgebiet entzogen wird? b) Was heisst es für ein Spital, wenn diesem vom Kanton ein Leistungsauftrag für ein neues Fachgebiet zugesprochen wird? Expertenteam Rechnungswesen V 17 121

1. 1. 8. 1. 1 Auswirkung Leistungsauftrag auf Leistungsangebot ableiten Lösung a) b) Gefahr

1. 1. 8. 1. 1 Auswirkung Leistungsauftrag auf Leistungsangebot ableiten Lösung a) b) Gefahr eines Patientenrückganges auch bei den anderen Angeboten. Schliessung eines Betriebes Konkurs eines Betriebes Angstzustände bei Mitarbeitenden Kündigung von qualifizierten Mitarbeitenden Notwendigkeit des Aushandelns eines separaten Vertrages mit Versicherern (sehr schwierig) Neue strategische Ausrichtung Marketing betreiben um Kunden zu gewinnen Eventuell neue Abteilung eröffnen Personal suchen und finden Zusätzliche Kosten und Erlöse (Sach- und allenfalls auch Investitionskosten) Expertenteam Rechnungswesen V 17 122

1. 1. 8. 3. 4 Teilfähigkeit 1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Ich

1. 1. 8. 3. 4 Teilfähigkeit 1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Ich beschreibe den Deckungsumfang der Betriebshaftpflichtversicherung. Ich bin in der Lage, aufgrund von zwei vorgegebenen Fällen zu beurteilen, ob diese in den Zuständigkeitsbereich der Haftpflichtversicherung fallen und begründe meine Entscheide ausführlich. Expertenteam Rechnungswesen V 17 123

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Was ist eine Versicherung? Eine Versicherung deckt

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Was ist eine Versicherung? Eine Versicherung deckt das Risiko eines Ereignisses ab. Ob und wann das Ereignis eintrifft, ist ungewiss. Der Versicherer hat die Pflicht, im Schadensfall die vereinbarte finanzielle Leistungen zu erbringen. Die Pflicht des Versicherungsnehmers besteht darin, die Versicherungsprämie zu zahlen. Einige bekannte Arten von Versicherungen: • • Lebensversicherung Krankenversicherung Reiseversicherung Unfallversicherung Hausratversicherung Haftpflichtversicherung etc. Expertenteam Rechnungswesen V 17 124

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 1. Definitionen Haftpflicht: Haftpflicht bedeutet, für einen

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 1. Definitionen Haftpflicht: Haftpflicht bedeutet, für einen Schaden haften zu müssen - für etwas, das man gemacht hat, aber nicht hätte machen dürfen - für etwas, das man nicht gemacht hat, aber hätte machen müssen Schaden: Sachschaden oder andere Vermögensschäden sowie Personenschäden - als Schadensersatz für Schaden, die man finanziell abgelten kann - oder als Genugtuung für seelische Einbussen wie Schmerzen, Empfinden körperlicher Minderwertigkeit oder Verlust von Beziehungen) Quellen: Obligationenrecht, Heilmittelgesetz, Strafgesetz, Medizinalprodukteverordnung, Produktehaftpflichtgesetz Expertenteam Rechnungswesen V 17 125

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 2. Entstehungsgründe für eine Haftpflicht Das Haftpflichtrecht

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 2. Entstehungsgründe für eine Haftpflicht Das Haftpflichtrecht befasst sich mit der Frage, unter welchen Voraussetzungen jemand für Schäden haften muss, die bei einer anderen Person entstanden sind. Dafür kann es zwei Gründe geben: Haftung Vertragliche Haftung Ausservertragliche Haftung Verschuldungshaftung Expertenteam Rechnungswesen Kausalhaftung Milde oder gewöhnliche Kausalhaftung Scharfe oder Gefährdungshaftung Beispiele • Tierhalterhaftung • Werkeigentümerhaftung • Geschäftsherrenhaftung • Produktehaftung Beispiele • Motorfahrzeughaftung • Haftung der Eisenbahnbetreiber • Haftung der Jäger V 17 126

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 2. 1 Vertragliche Haftpflicht Entstehungsgrund für die

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 2. 1 Vertragliche Haftpflicht Entstehungsgrund für die Schadensersatzforderung ist eine Vertragsbeziehung zwischen der geschädigten und der schädigenden Partei. In diesen Fällen muss der Schuldner der geschädigten Vertragspartei den Schaden ersetzen. Wir sprechen in zwei Fällen von vertraglicher Haftung, nämlich - wenn eine Vertragspartei die von ihr versprochenen Leistungen aus diesem Vertrag nicht oder unvollständig erbringt und daraus ein Schaden entsteht, Beispiel: Frau Meier zieht in eine neue Wohnung. Sie schliesst mit einer Umzugsfirma einen Vertrag ab. Beim Zerlegen des Schranks beschädigt ein Mitarbeiter eine Schranktür. Die Umzugsfirma muss für diesen Schaden aufkommen. Sie haftet aus Vertrag, weil sie sich verpflichtet hat, den Umzug sorgfältig und ohne Beschädigung der Sachen von Frau Meier (Auftragsgeberin) zu erledigen. - wenn ein Unternehmen (ein Geschäftsherr) eine Hilfsperson einsetzt und diese eine Vertragsverletzung begeht. Die schädigende Partei haftet für die Fehler der Mitarbeitenden. Expertenteam Rechnungswesen V 17 127

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 2. 2 Ausservertragliche Haftpflicht Entstehungsgrund für die

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 2. 2 Ausservertragliche Haftpflicht Entstehungsgrund für die Forderung auf Schadensersatz ist eine unerlaubte Handlung. Dabei kann es sich um eine Verschuldungshaftung oder um eine Kausalhaftung handeln: 2. 2. 1 Verschuldungshaftung Damit jemand aus Verschulden haftet, müssen vier Voraussetzungen (Tatbestandsmerkmale) erfüllt sein: - Schaden: Besteht ein finanzieller Schaden? - Widerrechtlichkeit: War die Haftung widerrechtlich? - Adäquater Kausalzusammenhang: Besteht ein adäquater Kausalzusammenhang zwischen der schädigenden Handlung und dem Schaden? - Verschulden: Trifft den Schädiger ein Verschulden (Vorsatz oder mindestens Fahrlässigkeit, Urteilsfähigkeit)? Wer von einem anderen Schadensersatz verlangen will, muss das Vorliegen dieser Tatbestandsmerkmale beweisen. Beispiel: Verschuldungshaftung: Herr Müller bricht am Auto von Herrn Meier absichtlich den Seitenspiegel ab. Herr Meier verlangt, dass Herr Müller den Schaden vergütet. Expertenteam Rechnungswesen V 17 128

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 2. 2. 2 Kausalhaftung Die Kausalhaftungen sind

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 2. 2. 2 Kausalhaftung Die Kausalhaftungen sind die Ausnahmen vom Grundsatz der Verschuldungshaftung. Wir können zwischen der milden (oder gewöhnlichen) Kausalhaftung und der scharfen Kausalhaftung (oder Gefährdungshaftung) unterscheiden. Die Kausalhaftungen sind in besonderen Gesetzesbestimmungen geregelt. Zur milden Kausalhaftung gehören insbesondere die folgenden Fälle: - Haftung des Geschäftsherrn Haftung des Tierhalters Haftung des Werkeigentümers Haftung des Familienhauptes Produktehaftpflicht (Pr. HG) Beispiel: Kausalhaftung eines Tierhalters: Frau Meier wird vom Hund des Herrn Baumann gebissen. Sie muss zur Behandlung ins Spital. Herr Baumann muss wegen seiner Kausalhaftung als Tierhalter für den Schaden aufkommen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 129

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Drei der Voraussetzungen (siehe Verschuldungshaftung) müssen der

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Drei der Voraussetzungen (siehe Verschuldungshaftung) müssen der milden Kausalhaftung ebenfalls erfüllt sein: Schaden, Wiederrechtlichkeit und adäquater Kausalzusammenhang. Von scharfer Kausalhaftung (Gefährdungshaftung) spricht man, wenn der Halter für eine Vorrichtung oder für eine Sache verantwortlich ist, die eine besondere Gefährdung für die Umwelt darstellt. Typische Gefährdungshaftungen sind die Motorfahrzeughaftung, die Haftung des Luftfahrzeughalters, des Eisenbahnbetreibers oder Inhaber einer Atomanlage oder einer Rohrleitungsanlage. Expertenteam Rechnungswesen V 17 130

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 3. Produktehaftpflicht 3. 1 Voraussetzung Die Produktehaftpflicht

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 3. Produktehaftpflicht 3. 1 Voraussetzung Die Produktehaftpflicht ist im Bundesgesetz über die Produktehaftpflicht (Pr. HG) geregelt. Der Produkthersteller haftet für Sach- und Personenschaden, die durch ein fehlerhaftes Produkt entstehen. Der Hersteller haftet allerdings nur für die Mangelfolgeschäden, nicht für Schaden am Produkt selber. Als Produkte gelten bewegliche Sachen. Der Produkthersteller haftet, wenn das Produkt nicht die Sicherheit bietet, die der Benutzer nach den Umständen erwarten darf. Das Spital kann beim Einsatz von Anlagen und Apparaten haftbar gemacht werden. z. B. wenn ein Patient durch falsche Bedienung eines Apparates einen Schaden erleidet. Daneben können auch Konstruktionsfehler eines Apparates oder mangelhafte Medizinalprodukte (zum Beispiel Prothesen) bzw. Medikamente zu einem Schaden führen. Bei beweglichen Geräten (z. B. lnfusionsgerät), Medizinalprodukten oder Medikamenten steht die Haftung des Herstellers oder lmporteurs im Vordergrund. Bei fest mit dem Boden verbundenen Geräten, wie etwa einem Röntgenapparat, haftet zusätzlich der Gebäudeeigentümer. Dieser hat aber die Möglichkeit, auf den Hersteller oder lmporteur zurückzugreifen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 131

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 3. 2 Befreiung von der Haftung Der

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 3. 2 Befreiung von der Haftung Der Produkthersteller kann sich in einzelnen vom Gesetz (Pr. HG) genannten Fällen von der Haftung befreien, wenn er zum Beispiel beweist, dass der Fehler nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft nicht erkannt werden konnte oder eine falsche Manipulation des Benutzers vorliegt. Expertenteam Rechnungswesen V 17 132

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 4. Haftung des Auftragnehmers gegenüber dem Auftraggeber

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 4. Haftung des Auftragnehmers gegenüber dem Auftraggeber (Auftrag) Haftung des Spitals gegenüber seinen Patienten bei Fehlern (Behandlungsvertrag) In der Schweizerischen Rechtsordnung bestehen, wie in den meisten übrigen Ländern, keine speziellen Vorschriften zur Regelung der ärztlichen Haftpflicht. Es gelten die allgemeinen Haftungsbestimmungen. Medizinische Eingriffe gelten rechtlich als Eingriff in die körperliche Integrität des Patienten. Sie sind rechtswidrig, wenn kein Rechtfertigungsgrund vorliegt. Hauptsächlicher Rechtfertigungsgrund bildet die vorherige Einwilligung des Patienten. Diese ist aber nur dann wirksam, wenn der Patient ausreichend über den beabsichtigten Eingriff aufgeklärt worden ist. Mit der Aufklärung sollen das Selbstbestimmungsrecht und die körperliche Integrität des Patienten geschützt werden. Voraussetzung für eine Haftpflicht sind ein Körper- oder Sachschaden, eine fehlbare Handlung und zwischen ihnen ein direkter ursächlicher Zusammenhang sowie ein Verstoss gegen Regeln der medizinischen Wissenschaft und Praxis (Sorgfaltspflicht). Expertenteam Rechnungswesen V 17 133

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 4. 1 Haftpflichtklage eines Patienten Der Patient

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 4. 1 Haftpflichtklage eines Patienten Der Patient klagt gegen das Spital wegen Verletzung des Krankenhausvertrages (vertragliche Haftpflicht) oder ausservertraglich (Geschäftsherrenhaftung). Bei Gutheissung der Haftpflicht kommt das Spital für den Schaden auf und kann bei absichtlicher oder grobfahrlässiger Schädigung Rückgriff auf den Arbeitnehmer nehmen. 4. 2 Beweispflicht In der Praxis stellen sich immer wieder Beweisfragen, so insbesondere auch beim Beweis der Sorgfaltspflichtverletzung. In der Schweiz muss der Patient die Verletzung der Sorgfaltspflicht durch das Spital beweisen. Das Spital hat dabei die Möglichkeit darzutun, dass es unter den gegebenen Umständen alle notwendige Sorgfalt aufgewendet habe. Der Patient muss den Kausalzusammenhang beweisen. Da ein strikter Beweis für ihn vielfach mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist, genügt überwiegende Wahrscheinlichkeit. Um zu beurteilen, ob ein Spital haftpflichtig ist, werden oft medizinische Experten beigezogen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 134

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 5. Regress auf die Mitarbeitenden Was geschieht,

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären 5. Regress auf die Mitarbeitenden Was geschieht, wenn dem Arbeitnehmer bei der Arbeit ein Fehler unterläuft und der einen Schaden verursacht? Gegenüber Drittpersonen haftet in erster Linie der Arbeitgeber, der je nach Verschulden finanziell auf den Arbeitnehmer zurückgreifen kann (= Regress). Bei fehlbaren Handlungen zulasten des Arbeitgebers kann der Spital allenfalls auf den Mitarbeiter zurückgreifen. Regress auf den Arbeitnehmer Die Rechtslage, ob ein Arbeitgeber auf seinen Arbeitnehmer Regress nehmen kann, ist eher unklar. Oftmals müssen die Richter in Einzelfällen nach ihrem Ermessen entscheiden. Sicher ist lediglich: Wer den Arbeitgeber (oder Drittpersonen) absichtlich schädigt, muss vollen Ersatz bezahlen. Arbeitgeber schliessen im Allgemeinen den Rückgriff auf den Arbeitnehmer wegen «mittlerer Fahrlässigkeit» aus und reduzieren sogar bei «Grobfahrlässigkeit» die Haftpflicht des Personals. Expertenteam Rechnungswesen V 17 135

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fehler bei der Arbeit Grad / Ausmass

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fehler bei der Arbeit Grad / Ausmass des Verschuldens Fahrlässigkeit Absicht Verschuldensstärke Beispiele grob fahrlässig z. B. aktive Sterbehilfe Zufall Berufsrisiko leicht z. B. krasse Übermedikamentierung z. B. keine Stuhlsicherung eines notorisch unruhigen Patienten z. B. Brille zu Boden fallen lassen z. B. Stromausfall infolge Blitzschlages mit Folgen auf Notoperation Schadenersatz Expertenteam Rechnungswesen V 17 136

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 1 Der Maschinenpark in der

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 1 Der Maschinenpark in der Spitalgärtnerei umfasst einen Rasenmäher (ohne Nummernschild), welcher wie ein Kleintraktor gefahren werden kann. Der Gärtner kollidiert mit dem Rasenmäher mit a) einem Patienten b) einem Arbeitskollegen c) dem spitaleigenen Einsatzwagen d) einem abgestellten Auto eines Besuchers und verursacht einen Schaden an a) – d) sowie am Rasenmäher. Beurteilen Sie, ob die Schäden a) – d) in den Zuständigkeitsbereich der Haftpflichtversicherung fallen. Expertenteam Rechnungswesen V 17 137

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 1 Die Haftpflichtversicherung übernimmt den

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 1 Die Haftpflichtversicherung übernimmt den Versicherungsschutz für Motorfahrzeuge ohne Fahrzeugausweis und Kontrollschilder (Rasenmäher, Schneeräumungsmaschinen etc. ). Grundsätzlich gibt es also einen Versicherungsschutz beim Fall Nr. 1. Falls das Motorfahrzeug ein Kontrollschild hätte, wäre nicht die Betriebshaftpflichtversicherung, sondern die obligatorische Motorfahrzeugversicherung zuständig. Sogenannte Eigenschäden (selbst erlittene Schäden) sind in der Regel von der Versicherung ausgeschlossen. Den Schaden am Kleintraktor muss das Spital somit selbst übernehmen (a – d). a) Patienten: für den Patienten besteht Versicherungsschutz b) Arbeitskollege: zuständig ist die Unfallversicherung des Spitals (dies gilt bspw. auch, wenn sich eine Angestellte des Reinigungsdienstes an einer Spritze sticht) c) spitaleigener Einsatzwagen: den Schaden muss das Spital selber übernehmen (ausser für den Einsatzwagen würde eine Vollkaskoversicherung bestehen) d) Abgestelltes Auto: für das Auto besteht Versicherungsschutz Expertenteam Rechnungswesen V 17 138

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 2 Manuela S. arbeitet in

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 2 Manuela S. arbeitet in unserem Spital als dipl. Pflegefachfrau. In der Freizeit geniesst sie im Restaurant Falken ein Glas Rotwein. Neben ihr verschluckt ein älterer Herr eine Wespe, welche in sein Bierglas geraten ist. Seine Atmung wird zusehends schwerer und er droht zu ersticken. Manuela S. entschliesst sich, mit einem Taschenmesser einen Luftröhrenschnitt durchzuführen, welcher zum Erfolg führt. Der Kellner bestellt die Ambulanz, damit die Blutung gestillt werden kann. Wie beurteilen Sie den Fall? Expertenteam Rechnungswesen V 17 139

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 2 In der Regel (je

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 2 In der Regel (je nach Inhalt der Police) ist die «Behandlung» von medizinischen Notfällen ausserhalb der versicherten Unternehmung inbegriffen. Sonst käme die private Haftpflichtversicherung von Manuela S. zum Zuge. Was wäre, wenn Manuela S. gar nichts unternommen hätte? Die Verbandsregeln besagen, dass sie in einem solchen Fall helfen muss. Rechtlich ist sie jedoch nur zur Hilfe verpflichtet, wenn die Hilfe für sie zumutbar und angemessen ist. Was wäre, falls der ältere Herr gar keine Wespe verschluckt, sondern nur einen Asthmaanfall gehabt hätte und Manuela S. einen Luftröhrenschnitt durchführt? Antwort: Tatbestand = fahrlässige Körperverletzung führt – wenn überhaupt – zu einer milden Strafe. Expertenteam Rechnungswesen V 17 140

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 3 Eine betagte Frau wird

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 3 Eine betagte Frau wird in den Notfall des Spitals eingeliefert. Sie hat ein brandiges Bein, welches sofort amputiert werden muss. Die Patientin wird eilig in den Operationssaal gebracht. Alles scheint gut zu laufen. Ein junger, diensthabender Chirurg amputiert jedoch das falsche Bein. Als er es bemerkt, ist es zu spät. Der Arzt übernimmt die Verantwortung und zeigt sich selber an. Wie beurteilen Sie den Fall? Expertenteam Rechnungswesen V 17 141

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 3 Der Fall ist eindeutig.

1. 1. 8. 3. 4 Haftpflichtfragen klären Fall Nr. 3 Der Fall ist eindeutig. Für den Patienten besteht Versicherungsschutz. Bei Grobfahrlässigkeit oder Absicht wird die Versicherung Regress nehmen. Beispiele für Grobfahrlässigkeit: • Operation eines falschen Körperteils • Operation in angetrunkenem Zustand / unter Drogeneinfluss etc. • Falsche Etikettierung eines Medikamentes PS: In der Police kann der Regress bei Grobfahrlässigkeit teilweise ausgeschlossen werden. Expertenteam Rechnungswesen V 17 142

1. 1. 8. 3. 5 Teilfähigkeit 1. 1. 8. 3. 5 Jahresbericht kennen Ich

1. 1. 8. 3. 5 Teilfähigkeit 1. 1. 8. 3. 5 Jahresbericht kennen Ich benenne die wichtigsten Teile eines Jahresberichts und erkläre, wozu er dient und welche Empfänger er erreicht. Expertenteam Rechnungswesen V 17 143

1. 1. 8. 3. 5 Jahresbericht kennen Die Rechnungslegung soll die wirtschaftliche Lage des

1. 1. 8. 3. 5 Jahresbericht kennen Die Rechnungslegung soll die wirtschaftliche Lage des Unternehmens so darstellen, dass sich Dritte ein zuverlässiges Urteil bilden können. Die Rechnungslegung erfolgt im Geschäftsbericht. Der Geschäftsbericht enthält - die Jahresrechnung (Einzelabschluss), die sich aus der Bilanz der Erfolgsrechnung und dem Anhang zusammensetzt (OR 958, Abs. 1+2) Expertenteam Rechnungswesen V 17 144

1. 1. 8. 3. 5 Jahresbericht kennen Fazit Der Geschäftsbericht ist in der Regel

1. 1. 8. 3. 5 Jahresbericht kennen Fazit Der Geschäftsbericht ist in der Regel im Jahresbericht ( «Hochglanzbroschüre» ) des Spitals integriert. Der Jahresbericht enthält zudem meist: • Informationen des Verwaltungsrates • Informationen der Geschäftsleitung sowie der einzelnen Kliniken und Abteilungen • Patienten- und Personalstatistiken • Informationen über wichtige realisierte oder geplante Projekte, Neuerungen und Entscheidungen Expertenteam Rechnungswesen V 17 145

1. 1. 8. 3. 5 Jahresbericht kennen Welche Empfänger soll der Jahresbericht erreichen? Alle

1. 1. 8. 3. 5 Jahresbericht kennen Welche Empfänger soll der Jahresbericht erreichen? Alle Anspruchsgruppen wie: - Geldgeber - Lieferanten - Staat - Kunden - Mitarbeitende - etc. Expertenteam Rechnungswesen V 17 146