1 Interdisziplinre InterventionsStrategie fr MSD Lombalgies chroniques russir
1 Interdisziplinäre Interventions-Strategie für MSD Lombalgies chroniques: réussir la reprise professionnelle Chronische Rückenschmerzen: erfolgreiche Rückkehr zur Arbeit Interdisciplinary intervention strategy for chronic MSD B. Danuser, IST, Uni Lausanne A. Klipstein, RUZ/IPM, Uni. Spital Zürich T. Läubli, ZOA ETH Zürich M. Norberg, CHUV, Lausanne C. Jeanrenaud, IRE, Uni Neuchatel
Was ist eine Krankheit? 2 n Disease: biologische Veränderungen n Illness: n Sickness: der Sozialisierungsprozess der Krankheit n sickness leave = krankheitsbedingte Arbeitsabwesenheit subjektives Krankheitsempfinden
Rückkehr zur Arbeit 3 Schlüsselfragen: Wann intervenieren? Wie intervenieren? Mit welchem Ziel? Identifizieren der Faktoren, die eine Rückkehr an den Arbeitsplatz verhindern und Entwickeln einer theoretischen und konzeptionellen Basis
4 das traditionelle Rehabilitations-Konzept Darunter versteht man eine sekundäre Intervention mit dem Ziel, die vor der Krankheit oder Unfall vorhandene Konstitution der Patienten wieder herzustellen, physische, psychische und soziale Fähigkeiten zu entwickeln und, wenn möglich, die Rückkehr an den (angepassten) Arbeitsplatz zu ermöglichen. Die Rehabilitation ist auf die Behandlung von Erwerbsunfähigkeit ohne Heilmittel ausgerichtet; sie versucht, diese Unfähigkeit zu überwinden, anzupassen oder zu kompensieren.
das traditionelle Rehabilitations-Konzept 5 Die Rehabilitation ist ein separierter und sekundärer Prozess, unterscheidet sich von der medizinischen Behandlung und findet nach dieser statt. Das traditionelle Konzept ist nicht geeignet für die Behandlung von chronischen Rückenschmerzen. n Keine ‘illness’ n Nicht berufsspezifisch n Berücksichtigt keine psychosozialen Faktoren
Man weiss, dass … 6 • die Ausbreitung von Rückenschmerzen unter der arbeitenden Bevölkerung sehr hoch ist • die Mehrzahl der Episoden mit oder ohne medizinische Versorgung zu Ende gehen • die meisten Betroffenen weiter arbeiten oder schnell zur Arbeit zurückkehren • nur 1 bis 2% längerfristig arbeitsunfähig sind
Hindernisse (nach Waddell 7 Dimension Bio- Arbeitshindernisse Gesundheitszustand (+ Zugang zu Pflege) Arbeitsfähigkeiten versus berufliche Anforderungen Psycho- Individuelle, psychologische Faktoren Psychosoziale Aspekte der Arbeit Sozial- Organisationelle und systembedingte Hindernisse Verhalten betreffend Gesundheit und Arbeits-unfähigkeit/Invalidität
Unser Modell 8 Arbeiterin Arbeit Anforderungen: biopsychosoziale Ressourcen: biopsychosoziale
Die Arbeit als Therapie? 9 n Waddell 2005: ‘Too often, health professionals see work as the problem rather than the goal or part of the solution, and usually that is wrong!’ ‘Work is generally therapeutic and an essential part of rehabilitation’
Arbeit als Therapie? 10 n Die Arbeit gibt eine Struktur n Die Arbeitsstelle ist ein Ort der sozialen Kontakte n Gibt einen Sinn, eine Identität n Selbstwertgefühl: man verdient Geld für seine Leistung
Wissenschaftliche Evidenz 11 n Für die Rückkehr zur Arbeit: n Ein Trainingsprogramm, das speziell konzipiert ist, um die Funktionen der neurologischen, muskuloskelettalen oder kardiorespiratorischen Systeme wiederherzustellen n Ein wichtiger Teil des Programms umfasst die Veränderung der falschen Überzeugungen/Kognitionen in Bezug auf die Rückenschmerzen. n Arbeitsplatzanalyse und Anpassung
Die Devise 12 Die Chance auf Rückkehr zur Arbeit sinkt mit jedem Monat der krankheitsbedingten Abwesenheit. Nach 6 Monaten kehren nur 10 -15% der Personen an den Arbeitsplatz zurück! Es muss früh interveniert werden!
das Model unserer Intervention 13 behavior therapy training work related training demands evaluation +adaptation Physical capacity behavior Workorganisation Fear, anxiety Health perception psychological support Social support Work conditions capacity evaluation + adaptations
Unsere Studie 14 Interdisciplinary Workplace Intervention Strategy for MSD Subventioniert durch den SNF und die SUVA Occ. Health + Rheumatology Lausanne: Zürich: B. Danuser I. Norberg Th. Läubli A. Klipstein Cost-Benefit Neuchâtel: C. Jeanrenaud
15 Resultat aus Vorbereitungsstudie I Verteilung der Arbeitsabsenzen wegen Rückenschmerzen auf Nacken und Kreuz Resultate eines Telephoninterview bei 104 Fällen mit mehr als 20 Tagen Arbeitsabsenz im Jahr 2004 überlappende Diagnosen !
Resultat aus Vorbereitungsstudie II 16 von 7400 Angestellten erfüllten 33 unsere Falldefinition: • Rückenschmerzen mit > 4 Wochen 100% Arbeitsabwesenheit, oder > 8 Wochen 80% Arbeitsabwesenheit, oder > 12 Wochen 50% Arbeitsabwesenheit und Bereitschaft zur Therapie 30’ 000 Arbeitsplätze müssen in Studie eingeschlossen werden (240 Fälle innerhalb 24 Monaten)
Studienform 17 n Eine randomisierte, kontrollierte und einseitig blinde Studie n Die Rekrutierung basiert in Firmen mit einem funktionierenden Absenzen-Management-System n Die Studienpopulation umfasst 240 Patienten, 120 werden nach unserem System behandelt (Interventionsgruppe) und 120 bilden die Kontrollgruppe n Die wichtigste Outcome-Variable: Anzahl der Arbeitstage nach 3, 6 und 12 Monaten
Ablauf des Projektes 18 360 Arbeiter > 1 Monat Arbeitsunfähigkeit wegen Rücken - oder Nackenschmerzen Evaluation des Arbeiters Interventionsgruppe 120 Kontrollgruppe 120 Arbeitsplatzanalyse und ev. Anpassung, Workhardening etc. Übliche Therapie (z. B. Hausarzt) Evaluation der Arbeitsfähigkeit nach 3, 6, 12 Monaten beiden Gruppen
Ziel und Zweck der Patientenevaluation 19 Klinischer Test Psychosoziales Interview Möglichkeiten zur Rehabilitation/Bereitschaft des Patienten Vorhandene Ressourcen und Beeinträchtigungen des Patienten Evaluation der Arbeitsaufgabe Evaluation der Lasten und Arbeitspensen des Individuums (subjektiv + objektiv) Arbeitsplatz. Analyse Vorbereitung des Plans zur Reintegration in die Firma
Evaluation der Patienten 20 Physische Belastbarkeit: lower PILE test Physische Belastbarkeit: upper PILE test
Behandlung des Patienten und der Arbeit! 21 Arbeitsplatz Patient Plan zur Reintegration Anpassungen des Arbeitsplatz Psychosoziale Umgebung Work hardening + Kognitions- und Verhaltenstherapie Rückenschulung Biofeedback/ Relaxation
22 8 Wochen, halbtags, ambulant und Arbeitsplatzintervention Work Hardening Stufenweise zurück zur Arbeit Adaptation von Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation Psychologische Unterstützung
23 das Forschungsteam Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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